Das Dr. Oetker-Schulkochbuch

Mein Exemplar war aus den 70er-Jahren. Eine Zeit, in der der Toast-Hawaii oder der Käseigel sowie Nudelsalat noch immer Renner waren. Dönerbuden gab es in meiner Heimatstadt noch nicht, die italienische Küche war in Deutschland schon angekommen, die chinesische stand in den Startlöchern. Heute und einige Kochbücher reicher, ist es noch immer das von mir meistgenutzte Kochbuch, weil wirklich alles ganz genau und einfach geklärt wird. Selbst meinen Vater, der fast vor dem Kühlschrank verhungert wäre, habe ich mal dabei ertappt, als er Frikadellen nach dem Buch briet.

Kochen lernen ist möglich. Was macht das Schulkochbuch so ideal?

In vielen Kochbüchern werden Rezepte zu tollen Kreationen gezeigt. Manchmal bleiben dem Anfänger aber die Grundlagen unklar. Wie mache ich denn einen Pfannkuchen? Wie werden Beilagen wie z.B. Salzkartoffeln, Reis oder Nudeln zubereitet? Nicht jeder möchte bei so einfachen Fragen Mutti oder eine Freundin fragen, allein schon aus Angst sich zu blamieren.

Das Buch gibt einen Überblick über die wichtigsten Grundregeln der Küche. Einfache Grundrezepte zu Suppen und Eintöpfe, Fleischgerichten, Geflügel, Wild, Fisch und Meeresfrüchte, Soßen, Gemüse, Salate, Kartoffeln, Reis und Teigwaren, Aufläufe, Eierspeisen, Snacks sowie Desserts werden erklärt. Die Zubereitungszeiten sind ebenso angegeben, wie eine Erklärung verschiedener Begriffe wie z.B. Pochieren. Man findet eine Auflistung über die wichtigsten Küchengeräte, sowie Tipps, wie beim Kochen wirklich nichts schief gehen kann.

Das Dr. Oetker Schulkochbuch soll es bereits seit 1911 geben. Es ist beliebt und müsste eigentlich in jedem deutschen Haushalt vorhanden sein. Das vorliegende Exemplar erschien als überarbeitete Version in 2008. Im Gegensatz zu meiner alten Version enthält es nicht nur Fotos der fertigen Gerichte, sondern auch Aufnahmen der einzelnen Kochphasen, um den Weg zu verdeutlichen.

Dr. Oetker-Werbung aus den 50er-Jahren - wie sich das Frauenbild geändert hat.

Amüsant, aber Nostalgie. Ganz so ist es heute zum Glück nicht mehr, wie in dieser Werbung aus der Zeit des Wirtschaftswunders. Als Hausfrau müssen wir nicht mehr ununterbrochen um die Gunst des Mannes und Geldgebers werben und ihn ständig lecker bekochen. Wir Frauen haben mittlerweile wichtigere Lebensfragen als:

  • Was soll ich kochen?
  • Was soll ich anziehen?

Auch die Herren der Schöpfung kochen heute gerne und gut! Die Lebensweisheiten aus dieser Werbung sind auch sehr herzig: "Männer, die gerne Süßes essen, haben einen guten Charakter."

Reprint aus dem Jahre 1952

Wer wissen möchte, wie Oma damals kochte, freut sich vielleicht über den Reprint des Schulkochbuches aus dem Jahre 1952, der am 18. April 2014 erscheinen ist. Die Dampfnudeln waren für uns Kinder ein Leibgericht, besonders da es als Abwandlung zur sonst üblichen Vanillesoße auch Weinsoße gab. Mein Mann wiederum schwärmt für Arme Ritter, damals ein Resteessen aus altem Weißbrot, Milch und Ei. Hier als Vorgeschmack ein Rezept.

Wie koche ich ein Ei?

"Wie koche ich denn nun ein Ei?", werden Sie vielleicht ungeduldig fragen. Nun hier meine Tipps:

  • Die Eier sollten Raumtemperatur haben. Nehmen Sie sie etwas früher aus dem Kühlschrank.
  • Bringen Sie einen Topf mit Wasser zum Kochen. Das Wasser sollte später die Eier bedecken.
  • Piksen Sie die Eier mit einem Eierpikser an, damit sie nicht platzen.
  • Legen Sie die Eier vorsichtig mit einem Löffel in das kochende Wasser. (Es blubbert und Luftblasen steigen hoch.)
  • Ein weiches Ei (Dotter noch flüssig) benötigt ca. 3 bis 5 Minuten.
  • Ein wachsweiches Ei benötigt 5 bis 8 Minuten.
  • Ein hartes Ei mindestens 9 Minuten.
  • Nehmen Sie den Topf von der Wasserstelle.
  • Holen Sie die Eier mit dem Löffel heraus und schrecken Sie sie ab, d.h. halten Sie das Ei unter den Wasserhahn und lassen Sie kaltes Wasser darüber laufen.

Wenn das auch mit Ihrem Zeitgefühl nicht so funktioniert, empfiehlt sich die Anschaffung einer Eieruhr! Nicht dass der Familenstreit los geht!

Für Männer und Technikfans bietet der Eirechner die optimale Lösung. Er vergleicht den Durchmesser des Eis sowie die Höhenmeter mit der Frage der gewünschten Härte und schon kann nichts mehr schief gehen. Probieren Sie es aus! Wenn doch, ist definitiv der Eirechner daran schuld oder Ihr Haus liegt doch höher oder niedriger. Er besitzt auch eine Online-Eieruhr, die sich meldet, wenn Ihr Ei fertig ist. Nun aber ab in die Küche!

Weitere leckere Anleitungen rund um das Ei z.B. Rührei, Spiegelei und Omelette finden Sie bei der Pagewizz-Autorin Malaikha.

Reisefieber, am 28.02.2014
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