Monarde, Indianernessel, Goldmelisse
Viele schöne Namen für die Staude des Jahres 2023. Sie punktet nicht nur mit einer besonderen Blüte, sondern auch mit wunderbarem Duft.Monarda didyma (Bild: Antranias / Pixabay)
Kleine botanische Exkursion
Die Goldmelisse / Indianernessel / Monarde, Wilde Bergamotte, bot.Monarda, gehört zur Familie der Lippenblütler, Lamiaceae. Sie stammt aus Nordamerika, daher auch die "Indianer-Nessel" und ist dort eine Pflanze der Flussauen von Kanada bis Georgia. Als Teepflanze eroberte sie auch bereits früh Südamerika.
1752 wurde sie von Nicolas Monardes, einem span. Arzt und Botaniker, entdeckt und beschrieben. Die Spanier haben sie aus Carolina nach Europa eingeführt. Den Namen Monarda bekam sie von Carl von Linnée verpasst.
Am *typisch vierkantigen Stängel, der je nach Art, von kahl bis leicht behaart ist, treiben die eiförmigen lanzettlichen gegenständigen Laubblätter aus. Die typischen zerzaust wirkenden Blütenschöpfe sind Scheinquirle. Die zweilippige röhrenförmige Blüte kann auch noch zusätzlich behaart sein. Die Hoch- und Tragblätter sowie Blüten sind von weiß, blassviolett bis scharlachrot gefärbt. Die Pflanzen blühen ab Sommermitte.
In der Gattung Monarde (Monarda) gibt es 15 verschiedene Arten. Bei uns beliebt sind besonders die Kreuzungen aus Monarda didyma und Monarda fistulosa auch als Monarda x cultorum bekannt..
(Abb. Wikimedia Monarda punctata)
* (Lamiaceae Merkmale: Lippenblüte=5 grüne Kelchblätter, die teils zu einer Röhre verwachsen sind; fünf herausragende verwachsene Kronblätter, deren Öffnung zwei Lippen bilde. Oberlippe zweilappig, Unterlippe dreilappig. 4 Staubblätter; die Blätter fast ausnahmslos aromatisch)
Monarde als Teepflanze
Zitronig ist der Duft von Monarda didyma und Monarda citriodora. Er geht von den Blüten und den Blättern aus. Kenner bereiten aus den tiefgrünen und lanzettlich ausgeprägten Blättern der Staude köstlichen Tee. Der "Oswego-Tee" ist der von den Indianern verwertete Tee aus Monarda fistulosa, der ebenfalls leicht nach Zitronen schmeckt.
Hummel auf Monarde (Bild: a.sansone)
Die Monarde im eigenen Garten
Als Gartenstaude ist die Monarde sehr beliebt. Egal ob die scharlachrote Monarda didyma oder die Monarda "Blaustrumpf", eine Hybride mit dunkelroten Blüten sogar hellgelbe Sorten gibt es. Ein sonniger Standort und ein feuchter, aber durchlässiger Boden machen aus der Pflanze eine immer wiederkehrende wunderbare Staude. Wer mutig ist, schneidet sie bereits im Frühjahr etwas zurück, dann wird sie buschiger und standfester. Ein Rückschnitt ebenfalls nach der ersten Blüte, verlängert die Blütezeit bis in den späten Herbst.
Übrigens: je behaarter die Monardensorte ist, desto trockenheitsverträglicher ist sie. bei den verschiedenen Hybriden, Monarda x cultorum, gibt es von weiß, blassgelb über sanftpink bis blauviolett alle möglichen tollen Farbtöne. Wer also, wie ich es mag, mehr so der "monochrome" Gartentyp ist, der findet schon den passenden Farbton.
Vermehrung: Man kann die Monarden gut durch Stecklinge vermehren und/oder durch das Teilen von älteren Pflanzen. (Nach drei Jahren setzt meistens das alte Herz der Pflanze aus ... also ausbuddeln, teilen, neu einsetzen) Ich sehe mich immer im Umkreis meiner Pflanze um, da wachsen Jahr für Jahr von selbst gekeimte Jungpflanzen heran, die dann ausgegraben, versetzt und/oder verschenkt werden.
Schöne Begleitpflanzen für die Monarde:
Bei mir stehen die Monarden, Monarda fistulosa Hybriden, in Begleitung von sommerlich blühendem Allium und Fetthenne. Da ist dann bis spät in den Herbst viel los. Als Unterwuchs gedeiht auch noch Bohnenkraut und vereinzelte Nelken. Empfohlen wird auch eine Kombination von Monarde, Sonnenhut und Echinacea; wer auch noch ein Präriegras dazu setzt, kann sich so eine kleine "Prärieecke" gestalten.
Monarde zum Essen: Frische Blätter sind verwendbar für Salate, zum Würzen (thymian-ähnlich) für gedünstetes Gemüse,Tee; Frisch gezupfte Blüten kann man über Salate streuen oder in Limonaden servieren. Aus den frischen Blättern und Blüten kann man auch mit Zucker und Zitrone vermengt einen frischfruchtigen Sirup ansetzen.
Zum Trocknen Blätter und Blüten unmittelbar nach dem Aufblühen pflücken. Auch geeignet für Blüten-Potpourries.
Der Tee aus Indianernessel hilft bei Übelkeit, Blähungen, Regelbeschwerden. Das Öl soll die Abwehrkräfte stärken.
Die Monarde als Insektenmagnet
In meinem Garten sind die Monarden nicht nur von Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen und Hummeln umschwärmt, sondern so manche Falter tummeln sich auf ihnen. Die volkstümliche Bezeichnung "Bienenbalsam" zeigt ebenfalls von der Beliebtheit. Weitere Namen für die Monarde sind auch noch: Scharlach-Monarde oder Pferdeminze.
Mein Gartentipp: Wer ein etwas verwildertes feuchtes Gartenteil hat, kann dort einfach Monarden dazusetzen; da fühlen sie sich wohl. Auch wenn sie keine heimische Pflanze ist, verlängert sie den Gabentisch für heimische Insekten um ein Vielfaches durch ihre späte Blütezeit.
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Bildquelle:
a.sansone
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