Überleben im Dschungel Südamerikas Teil 7
Jagen, Fallen bauen, Angeln, Nahrungssuche, hier und jetzt Survie = Überleben.Überleben fängt im Kopf an, nicht nur im Urwald!
Sauberes Wasser gibt es zur Genüge im Regenwald. Ein großes Problem wird die Nahrung. Die Frage ist, wie viele Kalorien setze ich ein, um wie viele zu erhalten. Kommt in zwei drei Tagen Hilfe, kann ich das aussitzen. Ruhig verhalten, wenig verbrennen, wenig schwitzen (Salzverlust)! Tut den meisten Mitteleuropäern eh mal gut.
Allein schon für die Moral brauche ich ein Feuer. Wir gehen von dem Fall aus, verlaufen! Ausrüstung dabei, aber Hunger!
Tja, hätten wir mal am Waldlehrpfad besser aufgepasst. Pino Palmen stehen hier fast überall. Leichtes, weiches Holz, schnell zu fällen und was haben wir unterhalb der Palmwedel? Richtig: Palmenherzen! 2,95 bei Lidl oder frisch vom Urwald.
Den Stamm kann man schälen, als Bauholz für Provisorien nehmen, die Wedel vorne an der Spitze auseinanderreißen, übereinandergelegt und verflochten ergibt das einen Dachziegel. Kocht man die Rinde aus, lässt das Wasser verdampfen, bleibt Salz über. Fürs Erste ganz o. k.
Abenteuer Serie
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Pech, mein Steak läuft schneller als ich.
Es gibt zwar Wild, aber unsere Augen sind dafür nicht geeignet. Indianer, Brasilianer oder auch die Einheimischen sehen Dinge, da latschen wir 1 Meter dran vorbei. Jagen kann ich auch nicht, ich darf mich nicht vom Standplatz entfernen. Da ich gesucht werde, bleibe ich statig! Zwei die sich bewegen finden sich nie. Ich markiere ja schon die Bäume vorne und hinten, wenn ich nur Wasser hole. Zweimal umgedreht, und schon ist die Orientierung futsch! Also bauen wir einfache Fallen, wie auf den Bildern.
Fischreusen legt man mit Steinen beschwert hinter kleine Felsen, Öffnung flussauf, sonst lassen die sich mit der Strömung rausschwemmen. Rückwärts schwimmen können die aber nicht. Bogenfalle, da zielt man auf eine Tränkstelle, nachts kommen die schon mal saufen. Denkt an mein Butterbrot! Dorthin kommt der Auslöser, das Stolperseil oder Ast. Ach ja, den Pfeil leg ich als Letztes ein! Hi,Hi!
Angel-Falle, einfach zu bauen, bringt meist nicht viel.
Als Auslöser schnitzen wir zwei kleine Holzhaken, unter Spannung halten die. Aber bei leichtem Druck lösen sie aus. Eine Sicherheitsnadel als Angelhaken und Lianen als Silk. Sind wir gut oder sind wir besser?
Indianer würden sich halb totlachen. Die fischen nur bei bestimmten Mondständen, und dann anders. Gewisse Lianen enthalten einen Saft, den Fische nicht mögen. 50 cm Stück abschlagen, oben den Daumen drauf (Vacuum), an den Fluss, den Saft reintropfen lassen, wenn Fisch da ist, kommt er bewusstlos hoch. Aber ich hab mir wieder nichts gemerkt. Außerdem esse ich keine bedrohten Tierarten, es sei denn ich habe Hunger.
Meine Streichhölzer hatte ich nicht im Sac Boule. Nun sind die unbrauchbar aufgeweicht. Aber ich habe ja Watte und einen Magnesium Stab. Der Edelstahl Dolch von Rambo ist da nicht so gut. Besser ist rostendes Eisen, wie unsere Haumesser. Trockene Watte oder blühende Disteln (Löwenzahn) gehen auch, Stab dran halten, von oben nach unten die Schneide ziehen, brennt.
Holz - Sammeln im Urwald ist Unfug. Alles, was rumliegt, ist feucht. Also frisches weißes Holz schlagen, spalten und dünne Späne schnitzen. Luftig um die Watte legen, wenn es brennt, immer wieder Holzstücke trocknen und dann nachlegen.
Ja aber vorher haben wir einen Unterstand fürs Feuer gebaut, wegen des Regens. Genau wie beim Unterstand Jaquot (wer hat aufgepasst?), aber ohne Schlafplattform. Dazu haben wir die Wedel der Palme von unten nach oben quer aufs Gerüst platziert. Cèst bon pour le moral!
Über unserem Feuer steht ein Dreibein. Die Seiten mit Palmwedel verschlossen. Oben wie bei einem Kamin offen, für den Rauchabzug. Da kommt später unser Schinken rein, zum Räuchern.
Das gefährlichste Tier im Urwald ist der Mensch.
Das ist kein Scherz! Das Ding rutsch euch aus der nass geschwitzten Hand und fliegt dem Vordermann in die Hacken. Oder ihr steckt es wie einen Bergsteigerstock in die Erde. Die nassen Finger gleiten vom Griff an der Schneide lang, nett! Ihr haut zigmal auf Bambus ohne Erfolg, der nächste wütende Schlag mit aller Wucht, wie durch Butter, Kanonenholz. Der Schwung reißt euch mit.
Beim Holzspalten, nicht wie eine Axt! Mit der einen Hand haltet ihr das Stück Holz, mit der anderen schlagt ihr zu, was runterfällt, ist eure Hand.
Die Coup Coup ansetzen, leicht eindrücken, mit links nun den Griff halten, mit rechts mit einem Knüppel das Messer durch den zu spaltenden Stamm! Durchs Unterholz schlagen, das Haumesser mit einer Schlaufe am Handgelenk sichern.
Vorsicht, ihr seit überhitzt, bei Salzverlust krampfen die Muskeln, wir sind hier nicht beim Fechten im Saal.
Im Urwald geht nichts! mit Gewalt. Alles nur mit Ruhe. Ich hänge fest, egal ich muss da durch. Nein! Einen Schritt zurück, freischlagen! Keine Panik, keine Hast! Meine Gedanken bringen meinen Puls zur Ruhe. Hier ist es schön, hier möchte ich bleiben. Toller Wald! Ich bin der Herr meiner Entscheidungen! Ich schwitze nicht vor Angst, ich rieche nicht nach Panik. Ich werde nicht zur Beute! Ich bin der Jäger!
Bildquelle:
a.sansone
(Weihnachten in den Bergen)
a.sansone
(Lechweg - Wie es ist an einem Wildfluss zu wandern)
Eigenwerk
(Kann man im Sommer auf die Zugspitze?)