Windhunde faszinieren mit edlen Rassen
Die grazilen, majestätischen und manchmal distanziert wirkenden Hunde finden immer und überall ihre Aufmerksamkeit.Faszination Windhund: Die Windhunde und ihre Rassen
In der Gruppeneinteilung der Federation Cynologique Internationale (FCI) sind die 345 anerkannten Hunderassen in zehn Gruppen eingeteilt. Lesen Sie hierzu auch den Artikel "Die weltweite Einteilung der Hunde in Gruppen und Rassen".
Die Windhunde bilden die Gruppe 10. Windhunde lassen sich in zwei Grundtypen unterscheiden, den orientalischen und den okzidentalen Windhund. Zusätzlich gibt es die mediterranen Windhunde.
Orientalische Windhunde
Zu den orientalischen Windhunden zählen alle Rassen aus Vorder- und Mittelasien, Nordafrika und Arabien:
- Afghanischer Windhund,
- Saluki,
- Sloughi,
- Azawakh.
Windhunde des orientalische Grundtyps haben meist ein distanziertes Wesen, sind oft eigensinnig, aber freundlich; es kann zu gelegentlichen Temperamentsausbrüchen kommen.
Dominant-agressive Exemplare kann es bei den Afghanen geben, ängstlich-agressive bei den Azawakhs.
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Okzidentale Windhunde
Der irische Wolfshund und ein Chihuahua im Größenvergleich.
Zu den okzidentalen Windhunden gehören alle Rassen der nördlichen Hemispäre. Dazu zählen die Rassen
- Greyhound,
- Whippet,
- italienisches Windspiel,
- Deerhound,
- Irish Wolfhound,
- Galgo Espanol,
- Barsoi,
- Magyar Agar,
- Chart Polski.
Mediterrane Windhunde
Nicht zu den beiden Windhund-Grundtypen in Gruppe 10 und deshalb auch der Gruppe 5 (Spitze und Hunde vom Urtyp) der Rassen der FCI zugeordnet sind die mediterranen Windhunde. Sie setzen - im Gegensatz zu den beiden Windhund-Grundtypen - bei der Jagd und Verfolgung der Beute nicht nur ihre Augen ein, sondern auch Ohren und Nase. Zu den mediterranen Windhunden zählen der
- Pharao Hound,
- Cirneco de'l Etna,
- Podenco Ibecenco,
- Podenco Canario,
- Podenco Portugues.
Bahnrennen für Windhunde
Alle Windhundrassen der Gruppe 10 und einige Rassen der Gruppe 5 sind vom VDH zu Windhundrennen zugelassen. Die Rennen finden auf einer festen, meist ovalen Rennbahn statt, die in der Regel 480 Meter lang ist. Während des Rennens verfolgen die Windhunde (höchstens sechs je Rennen) eine Attrappe, die Jagdwild nachempfunden ist. Jagd auf lebendes Wild ist gesetzlich verboten.
Bei Windhundrennen starten die Hunde nach Rassen und Geschlecht getrennt. Für die Teilnahme an offiziellen Rennen müssen die Windhunde von einem Tierarzt auf ihre Tauglichkeit untersucht worden sein. Außerdem müssen sie in mindestens zwei Testläufen nachgewiesen haben, dass sie mit anderen Windhunden zusammen laufen können. Windhunde müssen mindestens 18 Monate alt sein und Whippets und Windspiele 15 Monate, um an Windhundrennen teilnehmen zu dürfen. Das Höchstalter beträgt acht Jahre, um die Hunde vor Überlastungen zu schützen.
In Deutschland gibt es zahlreiche Windhund-Rennvereine mit eigenen Rennbahnen, auf denen regelmäßig Renntage stattfinden. Dort erreichen die schnellsten Hunde ein Tempo von 70 km/h.
Coursing-Rennen für Windhunde
In den letzten Jahren hat sich eine interessante Spielart des herkömmlichen Windhundrennens entwickelt: das Coursing. Dabei wird eine "echte" Jagd auf den Hasen im freien Feld mit vielen Richtungsänderungen durch Umlenkrollen simuliert. Diese Rennart biete vor allen Dingen den orientalischen Windhunden einen erhöhten Anreiz, da sie in ihren Ursprungsländern hauptsächlich als Einzeljäger oder Jäger in kleinen Gruppen eingesetzt werden. Beim Coursing müssen die Hunde ganz besonders aufmerksam sein, da in dem unübersichtlichen Parcours das Jagdobjekt zeitweise nicht zu sehen ist.
Kritik an professionellen Windhundrennen mit Wetteinsatz
Der Deutsche Windhundzucht und -Rennverband (DWZRV) lehnt professionellen Hunderennsport und Geldwetten auf Hunderennen aus Gründen des Tierschutzes strikt ab. Zu diesem Thema gibt es eine gemeinsame Resolution der Windhundsportvereine, der Greyhoundbesitzer und aller Landesgruppen der Hundeverbände. Darin lehnen die Verbände professionelle Windhundrennen mit einem Wetteinsatz wie im Ausland ab. Die Verbände haben sich in ihren Satzungen der Pflege des Tierschutzgedankens verpflichtet und wollen den Hobbysport zur Beschäftigung und Gesunderhaltung der Windhunde fördern.
Bildquelle:
© Axel Alm
(Schokolade ist für Hunde Gift)
© Universität Hohenheim, Dorothea Elsner
(Das Urgetreide Einkorn, Emmer und Dinkel)