Tannenbäume (Bild: lina / Pixabay)

1. Der Verzicht spart Geld und Ärger beim Kauf

Wer kennt die Situation nicht: Das Weihnachtsfest rückt immer näher, und beim Durchsehen der vollen To-Do-Liste, was vor Weihnachten noch alles zu tun ist, stellt man fest, dass noch gar kein Christbaum im Wohnzimmer steht. Panik bricht aus: Ein Weihnachtsfest ohne Tanne? Wie soll man das der Familie glaubhaft erklären, die dann meint, man wäre nur zu faul gewesen, die Wohnung mit einem solchen stattlichen Baum zu bestücken?

Also stiefelt man - als einer von 28 Millionen Weihnachtsbaumfans in Deutschland - los, nur um festzustellen, dass die besten Christbäume schon verkauft sind und sich darüber zu ärgern, warum man jedes Jahr um die 20,- € für so einen hässlichen Tannenbaum ausgibt, der noch nicht mal an den für ihn vorgesehenen Standort passt, egal, wie man ihn dreht. Und das alles nur, um überhaupt einen zu haben.

Aber warum? Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiedererkannt haben, dann kann ich Sie beruhigen: Sie müssen gar nichts. Auch keinen Weihnachtsbaum kaufen. Und es gibt durchaus einige triftige Gründe dafür, sich den Ärger damit zu ersparen. In diesem Artikel werden Sie einige davon kennenlernen. Suchen Sie sich einfach die für Sie passenden Argumente aus.

2. Auch der Tannenbaum aus dem Garten ist irgendwann zu groß

Vielleicht hatten Sie schon einmal die glorreiche Idee, sich den alljährlichen Stress und die Mehrkosten für einen neuen Weihnachtsbaum zu sparen, indem Sie einen mit Wurzeln kaufen. Das mag ja zunächst recht vernünftig klingen, und funktioniert sicher einige Jahre gut, sofern Sie einige Regeln beim Auspflanzen und wieder Reinholen beachten.

So sollten Sie ihn beispielsweise beim Hineinholen zunächst an einem nicht zu warmen Ort im Haus zwischenlagern, damit er sich an die Temperatur gewöhnen kann. Auch vor dem erneuten Einpflanzen nach Weihnachten sollte er an so einem Ort zwischengelagert werden, damit die plötzliche Kälte draußen ihn nicht schädigt. Während des Aufenthalts drinnen in einem mit Erde gefüllten, großen Topf oder Eimer dürfen Sie natürlich nicht vergessen, ihn zu gießen.

In meiner Jugend diente über einige Jahre so eine Tanne im Garten als Christbaum. Leider kam irgendwann doch unweigerlich der Zeitpunkt, an dem es zu aufwändig wurde, den Nadelbaum ins Haus zu holen, sprich: Wo er zu groß wurde und kaum mehr durch die Tür gepasst hätte. So blieb er schließlich im Garten stehen.

Christbaumständer sind oft eine Wissenschaft für sich
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3. Ohne Christbaum keine Umstände beim Aufbauen

Mag so ein Weihnachtsbaum, wenn er endlich steht, auch einen wunderschönen Anblick bieten, und mag das Schmücken Groß und Klein noch so viel Spaß machen - der Aufwand mit seiner Aufrichtung kann zu einer lästigen Angelegenheit werden. Das weiß jeder, der so einen Baum schon mal angeschleppt und aufgebaut hat.

Hier könnten Christbaumfans anfügen, dass das Aufstellen eines Weihnachtsbaumes doch das Teamwork innerhalb der Familie fördert, zumal eine Person allein für dieses Unterfangen meist nicht ausreicht. Während einer die Tanne versucht, halbwegs gerade zu halten, ist eine zweite Person dann voll damit beschäftigt, den Weihnachtsbaumständer vorzubereiten.

Zu meiner Zeit hatten wir keinen fertigen Christbaumständer, sondern nutzten dafür einen großen Bottich, der von innen ringsum mit Steinen beschwert oder - im Falle des oben erwähnten bewurzelten Tannenbaumes - mit Erde gefüllt wurde. Dies war ebenfalls manchmal eine Hantiererei, bis er endlich gerade und richtig herum stand.

4. Echte Weihnachtsbäume nadeln

Selbst, wenn Sie sich den Luxus einer ansehnlichen Nordmannstanne gönnen, die weniger nadelt als etwa Fichten und länger schön aussieht, werden Sie mit einem Christbaum in der Weihnachtszeit häufiger staubsaugen müssen als sonst. Doch warum sollten Sie sich diesen zusätzlichen Weihnachtsstress auferlegen, wenn Sie ohne diese baumbedingten Umstände ein wenig mehr Zeit für Besinnlichkeit und entspannte Einstimmung auf das Fest haben können? (Bildquelle: Blogfill / Pixabay)

5. Unfallgefahr durch kleine Kinder, quirlige Haustiere und Kerzen

Wer echte Kerzen für den Weihnachtsbaum benutzt, sollte sich stets auch der damit einhergehenden Brandgefahr bewusst sein und den Baum niemals unbeaufsichtigt lassen! Das gilt insbesondere, wenn spielende Kleinkinder oder Haustiere sich im Raum aufhalten.

Es ist schneller passiert, als Sie denken, dass in Unachtsamkeit entweder der Christbaum oder die Kerzen umgestoßen werden.

Übrigens sind diesbezüglich künstliche Weihnachtsbäume genauso gefährlich. Die im Kunststoff enthaltenen Gifte dürfen bei einem Brand auf keinen Fall eingeatmet werden!

Halten Sie sich im Falle eines Brandes also stets ein feuchtes Tuch vor Nase und Mund, verlassen Sie das Gebäude sofort und rufen die Feuerwehr! Vergeuden Sie keine Zeit mit eigenmächtigen Löschversuchen, die am Ende nur Ihre Gesundheit schädigen!

6. Christbäume haben eigentlich nichts mit Weihnachten zu tun

Soweit ich mich richtig entsinne, kommen in der biblischen Weihnachtsgeschichte keine festlich dekorierten Tannenbäume vor, und die Geschenke der Heiligen Drei Könige wurden auch nicht unter solchen abgelegt.

Tatsächlich begann man in den christlich geprägten Kulturkreisen erst im 16. Jahrhundert nachweislich, geschmückte Tannen aufzustellen - zunächst auf öffentlichen Plätzen und in Zunfthäusern. Für den mit Früchten und Naschereien geschmückten Weihnachtsbaum der Freiberger Bäckergilde, der 1419 aufgestellt worden sein soll, gibt es heutzutage keine Beweise mehr. Einer der ersten bis heute urkundlich belegten Christbäume war der vor dem Straßburger Münster im Jahre 1539. Doch erst im 18. Jahrhundert traten die Weihnachtsbäume ihren Siegeszug auch in den bürgerlichen Wohnstuben an. Ab dem 19. Jahrhundert konnten ihn sich auch die Ärmeren leisten.

Mit der Industrialisierung wuchs der Wohlstand, und mit ihm die gedankenlose kommerzielle Verschwendung. In Bezug auf die Nadelbäume bedeutete das: Sie wurden systematisch gerodet. Mischwald und Urwälder wurden durch Monokulturen ersetzt, die ihre ökologische Rolle längst nicht so gut erfüllen wie die natürlich entstandenen Wälder.

7. Krippen machen auch ohne Christbaum etwas her

Unter den Weihnachtsbaum wird gerne eine Krippe aufgestellt. Aber wieso sollte eine Weihnachtskrippe unbedingt unter einer Tanne stehen? Weihnachtskrippen sind doch auch ohne Nadelbaum sehr dekorative Blickfänge. Wenn Sie es um die Krippe herum schön grün haben wollen, dann können Sie einige Tannenzweige oder etwas Moos darum auslegen. Auf diesen Untergrund können Sie eventuell die zu den Krippenfiguren gehörenden Schafe und Hirten platzieren.

Und wenn Ihre Kinder sich beklagen sollten, dass sie nun keinen Baum schmücken können, dann lassen Sie sich eine andere Aktivität einfallen, die Spaß macht. Basteln Sie gemeinsam mit den Kindern Weihnachtsdeko. Hier auf Pagewizz finden Sie viele Bastelanleitungen zu Weihnachten, zum Beispiel für Papiersterne und gefilzte Weihnachtsmänner. Und verkürzen Sie ihnen die Zeit bis zum Fest durch Spiele oder das Vorlesen von Weihnachtsmärchen.

8. Kleine Weihnachtsbäume aus Papier sehen auch hübsch aus

9. Geschenke unterm Weihnachtsbaum – eine Erfindung der Konsumgesellschaft?

Seit Weihnachtsbäume ins Wohnzimmer gestellt werden, ist es Brauch, die Weihnachtsgeschenke unter den Baum zu legen. Nur: Welchen Sinn hat dies, außer dass so jeder sehen kann, wer wie viele und welche Geschenke bekommen hat? Und wenn jemand ein größeres Weihnachtsgeschenk erhalten hat, das ein anderes Familienmitglied auch gerne erhalten hätte, wird womöglich gejammert.

Weihnachtsmann mit SackNun gut, die Erwachsenen werden normalerweise ein "falsches" Geschenk hinnehmen, sich artig bedanken und dann im Stillen grämen. Bei Kindern hingegen könnte es schon Gequengel geben, wenn ein anderes Kind mit einem begehrteren Geschenk beglückt wurde oder eine Gabe mehr erhalten hat. Geschenke unterm Weihnachtsbaum bergen somit ein gewisses Risiko von Neid und dicke Luft - zwei Dinge, die das Weihnachtsfest gründlich vermiesen können. (Bild: OpenClips / Pixabay)

Davon abgesehen erhielt Jesus zu seiner Geburt auch "nur" drei Geschenke. Gold, Weihrauch und Myrrhe mögen zwar sehr wertvolle Gaben gewesen sein, aber zu dem Zeitpunkt wird der Beschenkte damit wohl nicht allzu viel anzufangen gewusst haben. Trotzdem hat er wohl nicht darüber gemeckert - zumindest ist nichts dergleichen überliefert. Eine Botschaft, die man aus den Geschenken in der biblischen Weihnachtsgeschichte ziehen könnte, ist somit: Man sollte das wertschätzen, was man bekommt, statt das zu beklagen, was man möglicherweise nicht besitzt.

Tannen in der Natur (Bild: Hans / Pixabay)

10. Tannen sind sehr umweltempfindliche Bäume – und manche bedroht!

Mehr als die Hälfte des deutschen Baumbestandes besteht aus Nadelbäumen, darunter vor allem Fichten und Kiefern. Laut dem aktuellen Waldzustandsbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums waren 2012 immerhin 36% aller Bäume (Laub- und Nadelbäume) zumindest schwach geschädigt, 25% stark.

Tannen gehören zu den Bäumen, die empfindlicher auf Schadstoffe wie das von der Industrie in die Luft gepustete Schwefeldioxid und auf sauren Regen reagieren. Dies trifft besonders auf die Weißtanne zu, die deshalb auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzen steht. Hinzu kommt, dass die bedrohte Weißtanne nur sehr langsam wächst. Daher wäre sie für den alljährlichen kommerziellen Anbau wohl nicht geeignet.

Wie die obigen Fakten zeigen, sind Tannen aussagekräftige Indikatoren für den Zustand der Umwelt und somit auch für dessen Verschmutzung. Doch nicht nur das. Die verschiedenen Teile von Tannen dienen auch als Nahrungsmittel für die Bewohner des Waldes. So ernähren sich Rehe von ihren Trieben, und die Samen in den Tannenzapfen sind bei Eichhörnchen und Vögeln heiß begehrt.

Weitere interessante Infos über Tannen

11. Künstliche Weihnachtsbäume halten jahrzehntelang

Wenn Sie nicht völlig auf einen Weihnachtsbaum verzichten wollen, aber zumindest die natürlichen Tannenbäume im Wald schützen wollen, dann ist vielleicht ein künstlicher Christbaum eine Alternative. Zugegeben, es gibt vieles, was auch gegen Plastikbäume spricht, allem voran die problematische Entsorgung.

Christbäume aus Kunststoff bestehen meist zu 80% aus giftigem PVC (Polyvinylchlorid). Dieser Stoff baut sich kaum ab, so dass entsorgte Weihnachtsbäume aus Plastik nicht um die Müllverbrennungsanlage herumkommen. Die dabei entstehenden Rückstände Chlorwasserstoffgas, Dioxin und Benzapyren belasten die Atmosphäre und sind, wenn man damit zu tun hat, krebserregend. Die umweltverträglichste Lösung wäre somit tatsächlich ganz radikal: Kein Baum zu Weihnachten.

Sollten Sie sich dennoch nicht vollständig von der Vorstellung, ein Weihnachtsbaum gehöre zum Fest dazu, lösen können, dann sollten Sie den künstlichen Christbaum mindestens 20 Jahre nutzen, damit der bei der Entsorgung entstandene Schaden für die Umwelt ausgeglichen wird. Gute Kunststoffbäume halten durchaus um einiges länger und gehen nicht so schnell kaputt, sofern Sie pfleglich damit umgehen.

Falls Ihnen die Umwelt aber wirklich am Herzen liegt und Sie ein wenig handwerklich begabt sind. können Sie sich Ihren Weihnachtsbaum auch selber bauen. In früheren Zeiten wurden Weihnachtsbäume aus Federn und Borsten hergestellt. Sie können sich aber auch einen aus Metalldraht und Papier basteln. Für den Stamm können Sie eine Stange nehmen, die Sie entsprechend aufbereiten und die ggf. hinter den Zweigen versteckt werden kann.

12. Christbäume können Allergien auslösen

Es gibt Menschen, die allergisch auf die Bestandteile einer Tanne reagieren. Das dort austretende Harz, aber auch die Chemie, die zum Schutz des Baumes gegen Insektenbefall und als Feuerschutz gespritzt wird, können dieselben allergischen Reaktionen hervorrufen wie andere Allergene auch. Die betroffenen Personen leiden dann unter asthmatischen Symptomen, Juckreiz bei Berührung mit der Haut sowie Niesanfällen. Zu den gesundheitlichen Gefahren von PVC-Bäumen habe ich mich bereits weiter oben geäußert.

Doch nicht nur der Weihnachtsbaum selbst birgt das Risiko von Allergien. Auch der Christbaumschmuck kann mitunter schädlich sein. Lametta etwa kann krebserregende Stoffe oder auch Blei enthalten. Jeglicher Weihnachtsbaumschmuck, der Blei bzw. Stanniol enthält, ist umwelt- und gesundheitsschädlich. Engelshaar reizt möglicherweise die Haut, die Atemwege oder die Augen. Und Glitzersprays, die chemische Lösungsmittel enthalten, sollten Sie auch besser nicht verwenden, wenn Ihre Gesundheit Ihnen lieb ist.

13. Lichterketten verbrauchen Unmengen Strom

400 Kilowattstunden Strom zusätzlich verbrauchen Haushalte in Deutschland allein für die weihnachtliche Beleuchtung. Dabei lässt sich viel Energie einsparen, indem Lichterketten mit LED-Lampen verwendet werden. Diese verbrauchen nur 15% des Stroms, den andere Leuchtmittel wie Halogen- oder Glühlampen verbraten. Ihre Lichtleistung ist dabei immer noch ausreichend. LED-Beleuchtungen gibt es mittlerweile auch in warmweiß, so dass das gewöhnungsbedürftige Licht nicht mehr als Ausrede zählen kann, keine LEDs zu verwenden.

Leider sind auch die Lampen von LED-Lichterketten bis jetzt noch nicht austauschbar. Doch das wird durch die Lebensdauer dieser Leuchten wieder wett gemacht. Im Durchschnitt brennen LED-Lampen bis zu 100.000 Stunden oder insgesamt 11,5 Jahre im Dauerbetrieb. Eine Lichterkette, die nur einmal im Jahr während der Advents- und Weihnachtszeit benutzt wird, könnte somit mehrere Jahrzehnte reichen. Alles über LED-Lichterketten, die mit Solarenergie betrieben werden, erfahren Sie hier.

Beim Verzicht auf einen Weihnachtsbaum können Sie sich unter Umständen auch die Lichterkette komplett sparen. Kerzen in der Wohnung sind sowieso viel romantischer, so lange der weiter oben erwähnte Sicherheitsaspekt berücksichtigt wird. Ihre Stromrechnung wird es Ihnen danken. 

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