Selbstgemachtes Apfelgelee aus Großmutters Küche - Ein altes Rezept aus Kindertagen

 

Schon meine Großmutter hat im Herbst die Äpfel eingesammelt, um für den kargen Winter vorzusorgen.

Neben köstlichem Apfelkuchen, Apfelsuppe, Apfelmus und Apfelkompott hat sich in unserer Familie eine sehr leckere Variante von Apfelgelee aus Früchten aus dem eigenen Garten und der eigenen Küche bis in unsere Tage herübergerettet.

Das Rezept entstammt einer alten Familientradition, ist so einfach wie preiswert und sehr leicht nachzumachen.

Apfelgelee - Zutaten - Äpfel, Tomaten, Gelierzucker und Vanillezucker

Wer Äpfel aus dem eigenen Garten ernten kann, ist natürlich im klaren Vorteil bezüglich des Geschmacks und der Frische der Früchte. Doch selbstverständlich kann man die Äpfel auch kaufen. Reif sollten sie sein, aber bitte nicht überreif oder matschig. Auch Äpfel mit einem sehr sauren Geschmack eignen sich nicht ganz so gut. Ein halbwegs süße Variante wäre von Vorteil, ist aber keinesfalls Bedingung zum Gelingen des leckeren Apfelgelees.

Es wird wirklich nichts weiter benötigt, als die oben benannten Zutaten:  Äpfel, Gelierzucker, Zucker, Tomaten und Vanilliezucker.

Weiterhin wird ein großer Topf zum Kochen des Gelees benötigt und ausgekochte Schraubgläser zum Abfüllen, ähnlich wie die Marmeladengläser im Supermarkt, die ich das Jahr über sammle und zu diesem Zweck benutze. 

Apfelsaft selbst machen - Lecker, lecker, lecker

Zugegeben, das macht ein wenig Arbeit und kostet Zeit. Belohnt wird man aber mit einem einmaligen Geschmack, den man eben nicht in Tüten und Flaschen findet. Auch sollte bedacht werden, dass man Apfelgelee ja eigentlich auch nur einmal im Jahr macht und dann einen reichlichen Vorrat hat.

Wer im Besitz eines elektrischen Entsafters ist, wird nicht ganz so einen großen Aufwand haben. Die Früchte werden geschält, entkernt und dann einfach in den Entsafter gegeben. Der Saft wird aufgefangen, das war es auch schon.

Der Clou ist bei diesem Apfelgelee die Tomate, die einfach ebenso wie die Äpfel in den Saft kommt. Sie verleiht dem Gelee ein außergewöhnlich frisches Aroma und eine appetitliche goldene Farbe. Keine Angst, man schmeckt die Tomate nicht heraus. Bei etwa 4 kg Äpfeln sollte es eine mittelgroße Tomate sein, bei 2 kg Äpfeln eine kleine oder eine halbe Tomate, und so weiter.

Wer die Anschaffungskosten eines Entsafters scheut, kann sich auch mit einem Küchentuch oder einer Stoffwindel behelfen. Die Früchte werden, wie vor beschrieben, entkernt, geschält und zerkleinert und dann im Topf mit etwas Zucker und ein wenig Zitronensaft sehr weich gekocht. Meine Großmutter nahm dann immer einen Küchenhocker, drehte ihn um und befestigte eine alte Stoffwindel an den vier Beinen. Unter der Windel wurde ein Steinguttopf platziert. Die gekochte Apfelmasse füllte sie dann in die Windel und der Saft lief dann durch das "Windelsieb" in den Topf. Sie bewerkstelligte diese Prozedur meistens abends, stellte oben einen schweren Topfdeckel auf die Apfelmasse und ließ den Saft so über Nacht einfach auslaufen. Am Morgen nahm sie das Tuch ab, der Rest der Apfelmasse wurde kurz noch ausgewrungen und fertig war der herrlich duftende Saft.

Der Saft wird zum Gelee - Die Tomate macht den Unterschied

Nun wird gemessen, wie viel Liter an Saft bei der Pressung herausgekommen ist. Danach richtet sich die zu nehmende Menge des Gelierzuckers. Je nach Hersteller sollte man also die entsprechende Gelierzuckermenge berechnen. in der Regel ist das Verhältnis 2:1, also zwei Teile Saft und ein Teil Gelierzucker.

Jetzt geht es ans Gelee machen. Zuerst muss der Zucker in den Topf. Je nach Literanzahl kann man über den Daumen pro Liter etwa 20 - 40 g an Zucker rechnen, dies hat auch mit der Süße der jeweiligen Apfelsorte zu tun.

Wenn der Zucker im Topf anfängt zu karamelisieren (er darf keinesfalls braun werden, nur zähflüssig), kommt der Apfelsaft und ein Päckchen Vanillezucker hinzu. Das Ganze bitte einmal aufkochen,  dann den Gelierzucker hinzufügen und je nach Anweisung auf der Gelierzuckerpackung kochen oder weiterverarbeiten. In aller Regel muss das Gelee nun mindestens unter Umrühren drei Minuten kochen.

Achtung: Das Kochgut steigt beim Kochen und so sollte der Topf wenigstens immer ein Drittel höher sein als die eingefüllte Menge.

Um zu prüfen, ob das Gelee fertig ist, wird kurz ein Löffel in die Masse getaucht und auf einem kalten Teller abgetropft. Ist der Gelee fertig, sollte er auf dem Teller wie Wackelpuddig erstarren. Bleibt er flüssig, einfach noch etwas Gelierzucker hinzufügen und nochmals aufkochen. Ist er zu fest, ein wenig Wasser nachfüllen und ebenfalls nochmals kochen.

Das fertige Apfelgelee nun in die vorbereiteten Schraubgläser füllen, fest zudrehen und auf den Kopf stellen. Nach etwa einer Stunde kann das Gelee umgedreht werden. Man verhindert bei dem anfänglichen Umdrehen die Bildung von Lufteinschlüssen mit Bakterien, die das Gelee sonst möglicherweise ungenießbar machen könnten.

Das Gelee ist nun ungekühlt mindestens ein Jahr haltbar, sollte aber dennoch kühl und dunkel aufbewahrt werden, da sich sonst die appetitliche Farbe verändert.

Apfelgelee in der feinen Küche - Nicht nur auf dem Frühstücksbrot delikat

Das Grundrezept des Apfelgelees kann man auch noch winterlich verzaubern, indem man Zimt oder Nelken hinzufügt. Das ist übrigens auch eine prima Geschenkidee zum Weihnachtsfest. Hübsch verpackt, ist es ein Präsent mit ganz individueller Note.

Das Apfelgelee kann beim Apfelkuchen vor dem Belegen des Kuchens mit Äpfeln einfach auf den Teig gestrichen werden und verleiht jedem Apfelkuchen damit einen unverwechselbaren Geschmack.

In eine Vanillesauce eingerührt und dann als Sauce zu Bratäpfeln mit Zimt und Zucker gereicht, ist dieser Apfelgelee einfach unschlagbar.

Guten Appetit

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