Bereiche der Musikwirtschaft

Die Musikindustrie als Kernbereich, dem Tonträgerfirmen – oft auch (Platten)labels genannt –, Musikverlage, Presswerke, Künstler, Manager und Künstleragenturen angehören, stellt jedoch nur einen Teil der gesamten Musikwirtschaft dar. Diese beinhaltet nämlich noch Märkte, welche notwendig sind, um Musik erst einmal entstehen zu lassen, und weiterhin, um Konsumenten und andere Zielgruppen zu erreichen. Dazu gehören:

Vorgelagerte Märkte:

  • Instrumentenbau / Instrumentenhandel

  • Unterhaltungselektronik

  • Tonstudios / Musikproduzenten

  • Musikpädagogik

Nachgelagerte Märkte:

  • Tonträgerhandel / Instrumentenhandel

  • Medien (Radio, TV, Internet, Print)

  • Veranstaltungswesen

  • Diskotheken

  • Werbung

  • Sponsoring

  • Importeure

Seit wann es die Musikindustrie gibt

Zwar kann nicht eindeutig festgestellt werden, wann die Geburtsstunde der Musikindustrie war, doch seitdem Musik offiziell genutzt wird, gibt es den Berufsmusiker. Einen wichtigen Wirtschaftsfaktor stellte Mitte des 19. Jahrhunderts auch der Vertrieb von Notenblättern dar. Da derartige Medien jedoch nur einen elitären Abnehmerkreis hatten, kann von einer für die Massen organisierten Produktion nicht gesprochen werden. Erst etwa Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten sich erste technische wie auch strukturelle Grundlagen, die eine breit gefächerte kommerzielle Verwertung von Musik ermöglichten.

Der Tonträgermarkt und sein Wertschöpfungssystem

Das Wertschöpfungssystem im Tonträgermarkt bezeichnet die Tauschhandlung zwischen Urhebern und sonstigen Musikschaffenden, den Künstlern sowie den Konsumenten von Musik. Da nun ein unmittelbarer Tausch in den meisten Fällen nicht möglich ist, werden entsprechende Geschäfte mit Hilfe der Plattenindustrie erreicht. Urheber und Interpreten übertragen ihre Rechte an die Endverbraucher, welche entsprechende Musik in Form einer CD oder sonstigem Speichermedium konsumieren. Diese Rechteübertragung erfolgt durch den käuflichen Erwerb des jeweiligen Tonträgers, was über den organisierten Tonträgermarkt geschieht.

Wertschöpfungskette des Tonträgermarktes

Anhand der Wertschöpfungskette ist genauer erkennbar, wie die Musik den Konsumenten erreicht. Zunächst erfolgt die Werkschaffung, welche – zumeist in Zusammenarbeit mit einem Verlag – die Komposition und das Texten eines Songs umfasst, aber auch die Aufnahmen mit Hilfe eines Interpreten - etwa jemand, der auf dem Weg zum Popstar ist - sowie dem Musikroduzenten. Mit der Erstellung eines Pre-Masters beginnt die Stufe der Produktion, was bedeutet, dass der Tonträger vervielfältigt wird. Die anschließende Veröffentlichung mit geeigneten Marketingstrategien leitet die Distribution ein, zu der eine je nach Zielgruppe angemessene Verbreitung gehört. Dazu zählt auch die öffentliche Wiedergabe in beispielsweise Rundfunk und Diskotheken. Folglich hat die Musik einen großen Interessenbereich angesprochen, wodurch es zur Konsumtion kommt. Das heißt, Tonträger werden von Kunden erworben.

Musik kann der Öffentlichkeit nur durch Organisation zur Verfügung gestellt werden

Bis Musik, vor allem auf Tonträgern, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann, sind viele Prozesse nötig. Und die Musikindustrie ist schlussendlich der Bereich, welcher diese Prozesse so organisiert, dass Konsumenten in den Hörgenuss von Musik kommen, aber auch, dass alle Werkschaffenden bei der Verteilung von Vergütungen berücksichtigt werden.

write-x, am 25.11.2013
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