Die Deutsche Fährstraße – ein Kleinod unter den Touren
Besonders beliebt unter den Touristen sind Radtouren. Fahren Sie doch einmal die Deutsche Fährstraße entlang, begleitet von riesigen Schiffen.Die Deutsche Fährstraße bietet jedem viel
Nicht nur für Radfahrer ist die Deutsche Fährstraße vielseitig und interessant, sondern auch für Autofahrer. Radfahrer müssen 232 Kilometer bewältigen, mit Auto oder Motorrad ist die Strecke 260 Kilometer lang. Für Autofahrer bedeutet die gesamte Strecke oder nur sehenswerte Teilstrecken einen Tagesausflug.
Für Radfahrer ist die Tour noch erlebnisreicher, dafür führt sie direkt an den Wasserwegen, den 17 Fähren und den imposanten 13 Eisenbahn- und Straßenbrücken vorbei. Sie haben enorme Höhen, damit die riesigen Container- und Kreuzfahrtschiffe sie bequem passieren können. Sie begleiten die Radfahrer auf ihrem Weg immer ein ganzes Stück.
Fußgänger und Radfahrer können immer direkt am NOK entlang die gut ausgebauten alten Treidelwege benutzen. Sie sind beidseitig des Kanals bestens ausgebaut.
Alle Fähren über den NOK sind kostenlos zu nutzen
Alle Fähren vermitteln im NOK mit 14 Schiffen an den 12 Fährstellen kurze Wege. Sie pendeln dort ohne nennenswerte Wartezeiten. Nach altem Recht noch aus der Kaiserzeit können alle Verkehrsteilnehmer mit ihrem Gefährt – auch dem Auto – alle Fähren kostenlos benutzen, weil die künstliche Wasserstraße NOK bestehende Landverbindungen unterbrach. Das bedeutet für den Radfahrer eine abwechslungsreiche und sehr kostengünstige Fahrt zu allen Sehenswürdigkeiten an beiden Ufern des Kanals.
Nur in Kiel verkehrt vor den Schleusentoren des Kanals eine kleine Personenfähre (Foto © NDR Foto: Juliane Thomas). Dafür ist ein kleiner Obolus zu entrichten (weil dort keine Straße unterbrochen wurde).
Mehr Informationen über den Nord-Ostsee-Kanal liefert der Bericht "Nord-Ostsee-Kanal: Meist befahrener künstlicher Seeweg der Welt". Viele weitere nützliche Hinweise bekommen speziell Fahrrad-Touristen in dem Artikel "Mit dem Fahrrad den Nord-Ostsee-Kanal entlang".
Die zwei Schwebefähren sind denkmalgeschützt
In Rendsburg und Osten an der Oste befinden sich die beiden einzigen deutschen noch in Betrieb befindlichen Schwebefähren. Beide Schwebefähren sollen zusammen mit den weltweit weiteren fünf noch bestehenden Schwebefähren in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen werden. Die übrigen fünf Schwebefähren befinden sich in Frankreich, Argentinien, Spanien und Großbritannien (2x).
Die Schwebefähre in Rendsburg wurde zwischen 1911 und 1913 erbaut. In luftiger Höhe fährt die Eisenbahn über eine denkmalgeschützte Konstruktion aus Stahl, darunter hängt seit mehr als 100 Jahren eine Schwebefähre. In vier Metern Höhe überquert die Schwebefähre an Stahlseilen hängend den Kanal. Für die zwei Minuten währende Überfahrt gilt immer noch der Fahrplan aus der Eröffnung im Dezember 1913: Abfahrt alle 15 Minuten, von 5-23 Uhr im Sommer und 5-22 Uhr im Winter. Zur Zeit wird die Rendsburger Schwebefähre allerdings nach einer Havarie mit einem Schiff repariert und durch Fährschiffe ersetzt. Ob sie überhaupt wieder aufgebaut wird, ist noch fraglich.
Bei Hemmoor steht die andere denkmalgeschützte Schwebefähre auf deutschem Boden. An einem Metallgerüst pendelt sie seit 1909 von April bis Ende Oktober regelmäßig über die Oste. Auf einer "Info-Meile der Welt-Schwebefähren" gibt es Informationen über die weltweit insgesamt noch sieben existierenden Fähren dieses Typs.
Zum Schluß Hansestadt oder Kunst
Die Deutsche Fährstraße endet in Bremervörde, einem Erholungsort mit gut 18.000 Einwohnern. Die Oste gilt im weiteren Verlauf nicht mehr als Bundeswasserstraße und wird deutlich schmaler. Statt Fähren verbinden nun Brücken die Ufer. Dort lohnt ein Abstecher in den Natur- und Erlebnispark am Vörder See. Wassersportler sind ebenso willkommen wie Gartenfreunde, die sich auf blühende Themengärten und Feuchtbiotope freuen können.
Auch nahe erlebnisreiche Ziele wie die Hansestadt Bremen (65 Kilometer) oder das Künstlerdorf Worpswede (knapp 50 Kilometer) lohnen einen ausführlichen Besuch und sind eine sehenswerte Verlängerung der Tour.
Bildquelle:
Foto © BR/Marie-Therese Rompf/Bewegte Ze
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© Axel Alm
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