Die Sprache der Indianer (Bild: red11group / Flickr)

Für die amerikanischen Ureinwohner waren Tiere heilig

Einige Vorschlähe werden von Experten als wahrscheinlich angenommen, andere sind dagegen umstritten. Viele indigene Sprachen existieren bis heute immer noch nicht in Schriftform oder sind linguistisch erfasst worden. Eine Ausnahme bilden die Na-Dené-Sprache und das Eskimo-Aleutisch, die auch linguistisch als eigene Sprachfamilie anerkannt sind. Die Frage: "How ke che wa?" bedeutet in der Lakota-Sprache: "Wie geht es dir?". Die Antwort konnte vielleicht lauten: "Wash tay!" ("Gut"). "Sutanka" bedeutet in der Sprache der Lakota-Indianer "Vierbeiniger Heiliger" und ist die Bezeichnung für ein Pferd.

In der Augen der amerikanischen Ureinwohner waren diese Tiere tatsächlich heilig. Sie konnten damit auf die Jagd gehen und innerhalb kürzester Zeit große Entfernungen zurücklegen. Das Pferd war ein Teil von ihnen. Wenn jemand starb, wurde er zu seinem Lieblingspferd getragen. Man tötete das Tier und legte es unter den Toten, damit es ihn in das Reich der Geister brachte. Weil die Indianer mit ihren Pferden große Entfernungen zurücklegen konnten, kam es vor, dass sich die einzelnen Stämme in den endlosen Weiten der Prärie öfters begegneten.

Angehörige unterschiedlicher Stämme verständigten sich mithilfe der Zeichensprache

Territoriale Auseinandersetzungen waren die Folge. Für einen Großteil der amerikanischen Ureinwohner wurde Kämpfen zu einem Normalzustand. In mehreren Stämmen entwickelten sich Kriegergesellschaften mit hohem Ansehen. "Sunka-tanka" ist ein wieterer Ausdruck für "Pferd", bedeutet aber auch "Großer Hund". Trotz der unterschiedlichen Sprachen, die auf dem amerikanischen Kontinent existierten, ist eine Sache allerdings bemerkenswert: Der Eigenname der amerikanischen Ureinwohner. Columbus bezeichnete sie als "Indianer", weil er glaubte, er habe sich nach Indien verirrt. Doch bei jedem Stamm bedeutet das Wort, das sie für sich hatten, übersetzt im Grunde dasselbe: "Menschen" oder "Menschenwesen".

Bedingt durch die europäische Expansion im 17. und 18. Jahrhundert wurden viele Stämme des Waldlandes Richtung Westen abgedrängt. Das Ergebnis war ein Gemisch aus ansässigen und zugezogenen Stämmen wie den Assiniboine, Cheyenne, Kiowa, Mandan, Comanche, Blackfeet und Arikara. Da jedes Volk eine eigene Sprache besaß, mussten sie lernen, sich untereinander mit einer gemeinsamen Zeichensprache zu verständigen. Eine weitere Möglichkeit der Kommunikation war die Bildersprache. Auf die haarlose Seite einer Bisonhaut wurden farbige Bilderzeichen gemalt. Allerdings war diese Methode sehr zeitraubend, weshalb immer nur das wichtigste Ereignis des Jahres niedergeschrieben wurde. Bei diesem Schriftstück handelte es sich um eine Art rückwärts gerichteteh Kalender, den sogenannten "Winterkalender".

BerndT, am 22.11.2016
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Bildquelle:
Andrea Damm (Die Silbenschrift der Cherokee-Indianer)
Bernd Teuber (Die Donnertiere der Sioux-Indianer)
The U.S. National Archives/Flickr (Der Geistertanz der Indianer)

Autor seit 12 Jahren
358 Seiten
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