Keine falschen Leckerlis für den Hund
Für den vierbeinigen Liebling ist Herrchen oder Frauchen eigentlich nichts zu schade. Nur die wenigsten Hundehalter wissen aber, dass manche Leckerli dem Hund sehr schaden können.Nicht alles sollte ein Hund zu fressen bekommen
Einige Lebensmittel des täglichen Lebens von Menschen sollten Hunde nicht zu fressen – auch nicht zu naschen – bekommen, weil sie für ihn schlecht verträglich oder sogar giftig sind.
Allerdings soll auch vorausgeschickt werden, dass in den seltensten Fällen der Verzehr von einer Rosine oder einer Weintraube Vergiftungserscheinungen hervorruft. Das ist abhängig von der Menge des Futters, vom Alter, der Größe, auch der Rasse (Wie viele Rassen gibt es eigentlich?), der Konstitution und eventuellen Vorschäden des Hundes.
Eine Faustregel gilt immer: Die folgenden Lebensmittel darf ein Hund nur in sehr kleinen Mengen zu sich nehmen. Noch besser: überhaupt nicht verfüttern.
Alkohol
Sie kennen bestimmt die zahlreichen abstoßenden Bilder aus YouTube, in denen ahnungslose Menschen Hunden, Bären, Pferden, Schweinen, Pinguinen, Katzen und vielen anderen Tierarten Bier verabreichen. Alkohol gehört zu den Lebergiften und kann sogar für den Menschen in größerer Menge getrunken toxisch wirken und sogar zum Tod führen. Er wirkt bei Hunden je nach der Größe des Tieres bereits in kleinen Mengen sehr schädlich und giftig. Schon wenige Schlucke können Atemnot, Erbrechen und Koordinationsstörungen hervorrufen. Das liegt daran, dass Hunde Alkohol nur seher schlecht und vor allen Dingen sehr langsam abbauen können. Aus diesem Grunde sollte für Hunde wie für manche Menschen ein striktes Alkoholverbot gelten.
Als Vergiftungssymptome können Atemnot, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Krampfanfälle und Koordinationsschwierigkeiten auftreten.
Rohe Auberginen, Kartoffeln und Tomaten
Alle diese Gemüsesorten sind Nachtschattengewächse und enthalten den Giftstoff Solanin (Zu Kartoffeln lesen Sie den ausführlichen Artikel "Können Kartoffeln giftig sein?"). Deshalb dürfen Auberginen und Kartoffeln in rohem Zustand grundsätzlich nicht an Hunde verfüttert werden.
Rohe Tomaten können nur als überreife Frucht ohne grüne Stellen an Hunde verfüttert werden, weil in den grünen Stellen einer Tomate wie bei einer Kartoffel Solanin zu finden ist.
Kartoffeln sollten deshalb nur gekocht ohne Schale verabreicht werden, denn die Schale wiederum weist einen hohen Solanin-Gehalt auf. Das Kochwasser gehört auch nicht in den Hundenapf, sondern muss entsorgt werden, da sich darin das wasserlösliche Solanin ansammelt.
Vergiftungen zeigen sich durch Erbrechen, Durchfall und Schleimhautreizung
Avocado
Bei Avocados gibt es nur eine Sorte, die wie eine nicht ausgereifte Avocado das Gift Persin enthält. Persin greift den Herzmuskel der Hunde an und kann den Tod herbeiführen. Leider aber kann der Hundefreund als Laie nicht den Unterschied unter den Avocadosorten erkennen.
Das Verzehren einer nicht ausgereiften Avocado kann Bauchschmerzen und –krämpfe hervorrufen, weil in einer nicht ausgereiften Frucht ist ein erhöhter Anteil des Giftes Persin vorhanden ist. Während für den Menschen das Gift bis auf die genannten Unpäßlichkeiten nicht weiter schädlich ist, haben das Fruchtfleisch und der Kern einer Avocado eine ziemlich starke giftige Wirkung auf eine Vielzahl von Tieren: Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, Hunde und Katzen, Kaninchen, Hasen, Ratte und Mäuse, Meerschweinchen, Hamster, Fische und Vögel reagieren unterschiedlich heftig auf das Gift. Vergiftungen können sich in Atemnot, Bauchwassersucht (Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle), Durchfall, Erbrechen und Husten äußern.
Deshalb sollte man bei seinem geliebten Vierbeiner grundsätzlich auf die Verfütterung von Avocado verzichten.
Rohe Bohnen und andere Hülsenfrüchte
Bohnen, Kichererbse und andere Hülsenfrüchte enthalten im rohen Zustand den Giftstoff Phasin und sollten von Mensch und Tier auf keinen Fall roh verzehrt werden.
In rohen Hülsenfrüchten ist das Gift Phasin enthalten. Phasin enthält als Bestandteil Lektin. Lektin ist ein Zucker bindendes Eiweiss, bei dem die roten Blutkörperchen zusammenklumpen können und der Blutkreislauf gestört wird. Große Mengen von rohen Hülsenfrüchten können bei Mensch und Hund gesundheitsgefährdend bis tödlich sein.
Symptome einer Vergiftung durch rohe Hülsenfrüchte sind Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Durchfall, Erbrechen, Fieber und Krämpfe.
Schokolade
In kakaohaltigen Lebensmitteln wie Schokolade ist der Giftstoff Theobromin enthalten. Je nach Kakaogehalt können 8 bis 60 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes oder sogar tödlich sein.
Solche Leckerli sollten niemals verfüttert werden. Dieser Stoff kommt auch in der Teepflanze vor und wird vom Körper der Vierbeiner schwer verdaut und abgebaut. Je höher der Kakaogehalt ist, desto höher ist auch der Anteil des Theobromins. In 100g weißer Schokolade finden sich beispielsweise 200 Milligramm Theobromin, während in 100 Gramm Zartbitterschokolade bereits 1600 Milligramm enthalten sind. Am meisten Theobromin ist in Kakaopulver zu finden; es befinden sich in 100 Gramm ungefähr 2000 Milligramm. Lesen Sie hierzu auch "Schokolade ist für Hunde Gift".
Ab einer Dosis von 100 – 300 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht kann die Substanz bei den lieben Vierbeinern zu Herz-/Kreislaufversagen und damit zum Tode führen. Für kleine Hunderassen können deshalb bereits wenige Stückchen Schokolade tödlich enden.
Eine Theobrominvergiftung zeigt sich durch Atembeschwerden, Bewusstseinsstörungen, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Krämpfe und Herzrhythmusstörungen.
Weintrauben und Rosinen
Substanzen in Weintrauben und Rosinen erhöhen die Kalziumwerte des Blutes beim Hund drastisch und die entsprechenden Nierenwerte steigen. Bei schlechter Konstitution bzw. bei kleinen Rassen können deshalb bereits geringe Mengen Vergiftungserscheinungen hervorrufen, die sogar zu Nierenschäden bis hin zu Nierenversagen führen können.
Am besten ist es, Sie essen Rosinen und Weintrauben selbst und lassen den Hund damit in Ruhe.
Zwiebeln und Knoblauch
Kein Hund sollte Zwiebeln und Knoblauch verfüttert bekommen. Warum denn auch? Bei Knoblauch- und Zwiebelfans unter den Hunden aber kann es schon einmal passieren, dass sie sich selbst bei den Vorräten im Keller bedienen. Dann aber Vorsicht: Es können bei größeren Mengen Vergiftungen auftreten.
Von frischem Knoblauch oder Zwiebeln sind maximal 5 Gramm je Kilogramm Körpergewicht gerade noch verträglich, egal ob roh, gekocht, gegrillt, geschält, getrocknet oder in Pulverform. Vorsicht deshalb, weil in Zwiebeln und Knoblauch Sulfide enthalten sind, die die roten Blutkörperchen zerstören und somit eine Blutarmut (Anämie) hervorrufen können.
Wenn die Menge zu groß war, erkennt man das an blassen Schleimhäuten, Blutarmut, Durchfall, Erbrechen und der Verweigerung von Wasser und Futter.
Zum guten Schluss
Die folgenden Lebensmittel sind nicht sehr schädlich, aber ungesund und oft genug unnötig.
Butter, Milch, Speiseeis
Butter hat einen sehr hohen, kurzkettigen Fettgehalt und kann von Hunden deshalb nur sehr schwer verdaut werden.
Ebenso kann der Hund bei Milch und Speiseeis den in der Milch enthaltenen Milchzucker nicht aufspalten und somit im Darm nur schlecht verdauen. Manche Hunde vertragen die Laktose nicht. Ihnen ist mit laktosefreier oder –reduzierter Milch oder gegorenen Produkten wie Quark sehr geholfen.
Eier
Eier sind für Hunde gesund, aber nur, wenn der Hund das gesamte Ei oder nur das Eigelb bekommt.
Eiklar allein sollte nicht verfüttert werden, weil im Eiklar Avidin enthalten ist. Avidin ist ein Protein, das die Aufnahme von Biotin im Körper hemmt. Biotin ist aber braucht der Hund für gesunde Haut und gesundes Fell.
Knochen
Zubereitete Knochen splittern mitunter sehr leicht und können somit zu inneren Verletzungen "von vorn bis hinten" führen. Statt gegrillter oder gekochter Knochen besser rohe Knochen oder als Ersatz Möhren verfüttern.
Obstkerne
Obstkerne sind nichts für einen Hund, auch wenn er "so schön darauf herumkaut". Sie sollten nicht nur wegen der Verstopfungsgefahr keinem Hund angeboten werden, da in Obstkernen von Pflaumen, Pfirsichen, Aprikosen oder Kirschen Cyanid enthalten ist, das im Hundemagen zu Blausäure gewandelt wird. Vergiftungen gibt es allerdings nur nach dem Verzehr großer Mengen.
Salziges
Das Füttern mit etwas Salzigem ist bei Hunden völlig unbedenklich, wenn sie gesund sind. Sind beim Hund Herz oder Nieren geschädigt, belastet Salz über den erhöhten Wasserhaushalt aber den Blutdruck und die beiden Organe zusätzlich.
Bildquelle:
dithmarscher-kohltage.de
(Die Kohltage in Dithmarschen – Kohl und Kohlrezepte "satt")