Befindet sich Milton Sharps Beute in der Nähe der Stadt Bodie? (Bild: vleyva / Pixabay)

Milton Sharp wurde zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt

Die Überfälle verliefen in der Regel ohne Zwischenfälle. Niemand wurde verletzt. Doch am 5. September 1880 verließ sie ihr Glück. Jones feuerte einige Schüsse ab, um die Passagiere einzuschüchten. Eine Kugel traf den Kutscher Mike Tovey. Dieser erwiderte das Feuer und tötete Jones. Seinem Komplizen gelang die Flucht, doch ein Aufgebot schoss ihm das Pferd weg. Sharp rettete sich zu Fuß mit seiner Beute in einen Schneesturm. Wochen vergingen, dann endete die Jagd. Der halb erfrorene und verhungerte Bandit stellte sich in Candelaria Deputy Sheriff McLean, der ihn sofort einsperrte. Wenige Stunden später verlangten die Goldsucher, dass der Sheriff Sharp Waffen, Munition und Proviant geben, ihn ausschlafen und dann freilassen solle. Sie sagten, es sei unwürdig, einen Mann in der Stunde seiner größten Schwäche einzusperren.

Er sollte ihm eine Chance geben und könne ihn dann jagen und anschließend einsperren. Als sich der Sheriff weigerte, wurden die Goldsucher persönlich. Tommy Watson meinte, es sei illegal, dass ein nicht naturalisierter Amerikaner (McLean war ein kanadischer Schotte) einen amerikanischen Bürger so unfair behandle. Milton Sharp wurde 1880 in Aurora, Nevada, zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Als ihn der Richter fragte, warum er nicht aus einer Farm oder einem Goldsucherblockhaus Lebensmittel gestohlen habe, statt sich zu stellen, antwortete Sharp: "No, Sir, nicht Milton Sharp! Nicht in hundert Jahren! Ich bin ein Postkutschenräuber, aber kein Dieb und Einbrecher."

Wo ist der verlorene Schatz von Milton Sharp?

Nachdem seine Gnadengesuche um vorzeitige Entlassung verworfen worden waren, floh Milton Sharp 1889 aus dem Gefängnis. Am 3. Oktober 1893 wurde er von Chef-Detektiv Hume wieder gefasst. Sharp gab dem Detektiv die Adressen der Rancher, bei denen er vier Jahre lang hart gearbeitet hatte. Hume erkundigte sich bei ihnen und empfahl dem Gericht in Nevada in einem langen Bericht, dem Banditen eine Chance zu geben. Vier Wochen später wurde Milton Sharp begnadigt und entlassen.

Er wurde ein sehr erfolgreicher und beliebter Geschäftsmann und erklärte am 24. Juli 1926 einem Reporter des "San Francisco Herald": "Ich habe 39 Postkutschen beraubt, das ist richtig. Aber ich habe nie einen Menschen getötet und stets jedes Risiko auf mich genommen. Ladies waren tabu, und Gentlemen nahm ich nur ab, was sie entbehren konnten. Diebstahl, Sir, Einbruch, Erpressung, Betrug, Fälschung und dergleichen, das ist etwas für feige Ratten. Nicht in hundert Jahren, Sir, nicht Milton Sharp."

Obwohl er bis zu seinem Tod ein gesetzestreues Leben führte, gab er doch nie den Ort preis, an dem er seine Beute vergraben hatte. Erst im Jahr 1910 erzählten die Brüder Will und Gus Hess, dass sie einen Teil davon in den Hügeln der Goldgräberstadt Bodie in Kalifornien gefunden hätten.

BerndT, am 11.10.2016
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Bildquelle:
carletaorg (Die Doolin-Bande im Wilden Westen)
Keene Public Library (Black Bart - Postkutschenräuber und Poet)
Bernd Teuber (Sam Bass - Der unbekümmerte Bandit)

Autor seit 13 Jahren
369 Seiten
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