Pagewizz: Mehr als nur ein Ort zum Schreiben

Als ich mich bei Pagewizz anmeldete, trug ich den Gedanken im mir, die nebenberufliche Texterei, die ich vorwiegend bei Textbroker ausgeübt hatte, wieder bleiben zu lassen: Mühe und Bezahlung standen einfach in keinem Verhältnis. Wollte ich wirklich für knapp vier Euro (vor Steuern) in der Stunde Artikel wie "Blitzeblank-Zahnpasta im Online-Shop von Ildi" mit drei Absätzen und sieben Keywörtern bei einer Wortanzahl von 128 schreiben? Nein, das wollte ich nicht.

Kreativität ist gefragt! (Bild: LoggaWiggler, Pixabay)

Pagewizz war nett und ansprechend, ich stellte einmal einen Artikel ein und flugs war ein Kommentar da. Er stammte von Efes, dessen Witz und Kreativität ich bis heute schätze. Ich war unmittelbar in eine Diskussion verwickelt und das war ein Vorgeschmack dessen, was bis heute für mich eine ganz wesentliche Stärke von Pagewizz ist: die Community. Ich habe hier unzählige Diskussionen über die ausgefallensten Themen geführt, viel gelernt und Leute schätzen und mögen gelernt, die ich nicht einmal persönlich kenne. Manche dieser Menschen möchte ich als Weggefährten betrachten, allen voran Merlin, der sich fast gleichzeitig mit mir angemeldet hat und mit mir zusammen durch die doch etwas mühsame Anfangszeit gegangen ist. Er ist mir damals mit seinen Artikeln über Überleben im Dschungel aufgefallen und da ich selbst einmal in unwirtlichen Gegenden gelebt habe, hat mich das sehr interessiert. 

Wenn ich bei Pagewizz hereinschneie, schaue ich meist zuerst bei den "neuen Kommentaren" hinein. Es ist wie einer dieser selten gewordenen Arbeitsplätze, bei denen morgens zuerst einmal nachsieht, was in der Teeküche los ist, bevor man sich an den Schreibtisch setzt.

Wer das nicht will und sich mehr aufs Schreiben konzentrieren möchte, kann das selbstverständlich auch tun. Eine Community lebt von geben und nehmen und wer sich nie beteiligt und nicht einmal auf Postings zu seinen eigenen Artikeln antwortet, sendet eine Botschaft aus, die auch ankommt und respektiert wird.

Vor getaner Arbeit ist gut ruhn! (Bild: LoggaWiggler, Pixabay)

Es ist nicht selbstverständlich, dass in einem so großen Portal wie Pagewizz, das so viele unterschiedliche Charaktere vom Flamingo bis zum Schnurrbartkaisertamarin vereint, ein derart gutes Klima herrscht. Natürlich gibt es auch Meinungsverschiedeenheiten, dass diese jedoch nie ausufern, verdanken wir der Umsicht von Hans, Simon und Achim und den Wizzangels, denen ich an dieser Stelle herzlich danken will.

Pagewizz: lesen und staunen

Ich schreibe nicht nur bei Pagewizz, ich lese auch und lerne jeden Tag etwas Neues: Hätte ich sonst jemals erfahren, dass man aus Backpulver Bomben basteln kann? Wüsste ich, warum es für die Erforschung von Bauchnabelfusseln einen Nobelpreis gab? Wie würde ich erfahren, wie das Wetter im September wird? Und wer, wenn nicht eine Pagewizz-Autorin würde sich mit der bewegenden Frage beschäftigen, wie viele Haare ein Frosch hat?

Und wer würde mich pünktlich ein halbes Jahr im Voraus über die Modetrends der nächsten Saison informieren? Hätte ich mich mit der Geschichte des Gospels beschäftigt, wenn sie nicht wunderbar auf einer Seite zusammengefasst wäre? Und hätte ich jemals von den größten Hunderassen gehört? Pagewizz ist eine Fundgrube des Wissens für neugierige Menschen. Ich schaue fast täglich die Neuigkeiten an, lese den einen oder anderen Artikel und denke mir öfters, dass Pagewizz-Autoren das große Geld eigentlich bei Günther Jauch und Armin Assinger machen werden, weil sie in ihrem vielseitigen Wissen unschlagbar sind.

Ein bisschen mehr Ehrgeiz bitte! (Bild: Hans, Pixabay)

Kann man bei Pagewizz wirklich Geld verdienen?

Aber bei aller Liebe, wollten wir hier nicht eigentlich arbeiten? Wie ist das jetzt mit dem Geld? Natürlich kann man bei Pagewizz Geld verdienen! Wie viel es allerdings ist, hängt sehr von den individuellen Umständen ab: Wie viel jemand schreibt, welche Themen er wählt und wie geschickt jemand seine Artikel auf vordere Google-Plätze bugsiert, ist ganz entscheidend. In diesem Punkt kann man hier sehr viel lernen, die Community, das Forum und eine Sammlung nützlicher Artikel helfen weiter. 

Vor allem am Anfang darf man sich aber keine großen Sprünge erwarten. Geld bei Pagewizz ist in den meisten Fällen Kleingeld, aber die Menge (Vorbilder: ultimapalabra und rainerinnreiter) macht's: Wenn viele Artikel Kleingeld einbringen, kommt auch etwas zusammen. Das unten stehende Diagramm zeigt die Entwicklung meiner Einkünfte im Zusammenhang mit der Artikelanzahl. Man sieht unschwer, dass es um die Weihnachts/Neujahrs/Faschingszeit Gipfel gibt, es gibt aber auch Einbrüche. Doch ich habe vom ersten Monat an bei Pagewizz Geld verdient. Im ersten Monat habe ich elf Artikel geschrieben und Ende des Monats waren waren 43 Cent auf meinem Konto.

Artikel und Einkünfte: Statistik

Artikel und Einkünfte: Statistik

Im letzten Monat sind bei 94 bis 98 Artikeln (vier sind im Lauf des Monats dazu gekommen), etwa 40 Euro zusammen gekommen. Das sind Daumen Mal PI 40 Cent pro Artikel, davon 13 Cent pro Artikel aus Adsense. Damit rentiert sich Pagewizz schon mit meinen kargen 99 Artikeln ganz klar gegenüber Textbroker. Für 40 Euro müsste ich bei Textbroker 10 Stunden nach fremden Vorgaben über Themen schreiben, die mich meistens nicht die Bohne interessieren. Hier habe ich im letzten Monat keine 10 Stunden geschrieben und ich hatte Spaß. (Es gibt wohl Leute, die bei Textbroker deutlich mehr verdienen, wie die Übersicht von Leseratte zeigt, scheine ich aber durchaus im Schnitt zu liegen). 

Für jemanden, der auf Pagewizz ernsthaft Geld verdienen will, mag das dennoch erschütternd wenig sein, doch ich bin mir sicher, dass sehr viel mehr möglich ist, wenn man Themen und Artikel besser auf Verdienstmöglichkeiten fokussiert. 

Ich selbst schreibe hier auch Artikel, die mir einfach nur am Herzen liegen oder mir Spaß machen und deren Themen von vornherein wenig einträglich erscheinen. Wenn mich etwas nicht interessiert, schreibe ich es auch nicht, da kann das Thema noch so lukrativ aussehen. Ich gehe insgesamt eher entspannt mit dem Thema Geld um. Grob kann man meine Artikel in drei Gruppen einteilen:

  • Saisonale Artikel: Weihnachts-, Halloween-, Faschingsartikel und Co. Diese Artikel sind sehr einträglich, jedoch nur für wenige Monate im Jahr. Ich habe 20 saisonale Artikel, das ist mehr als ein Fünftel! Aus diesen Artikeln gibt es im Moment keine Einkünfte.
  • Artikel, die auf der Basis recherchierter Keywords oder nach Themenvorschlägen aus dem Forum geschrieben sind: Da hatte ich wohl Leserzahlen und den einen oder anderen Cent im Sinn. 52 meiner Artikel, also nur etwas mehr als die Hälfte, fallen in diese Kategorie. Manche dieser Artikel sind freilich Flops, doch der Großteil der Einnahmen stammt aus diesen Artikeln. Diese Artikel erzielten im letzten Monat durchschnittlich 24 Cent pro Artikel aus Adsense allein.
  • Artikel, von denen ich aufgrund des Themas nie gedacht hätte, dass sie einen müden Cent einbringen werden: Das sind Themen, die mir ganz persönlich am Herzen liegen; Artikel, die ich aus Jux und Tollerei geschrieben habe und Artikel, die eigentlich nur für die Pagewizz-Community interessant sind. Von Zeit zu Zeit werfen auch diese Artikel ein paar Cent ab, im Durchschnitt etwa 2 Cent pro Artikel (aus Adsense allein). 

Artikel, die auf ein Zielpublikum fokussiert sind und die Monetarisierbarkeit berücksichtigen, erzielen bei mir demnach 10 Mal so viele Einnahmen als Artikel, die ich "einfach so" schreibe.

In diesen Berchnungen sind nur die Adsense-Einnahmen berücksichtigt, da sich Amazon-Einnahmen meist nur schwer den einzelnen Artikeln zuordnen lassen. Ich gehe jedoch davon aus, dass das Verhältnis ähnlich ist. Wer also auf Pagewizz Geld verdienen will, sollte seine Artikel einfach ganz gezielt schreiben, dann ist hier Vieles möglich.

Und was macht jetzt der Frosch in der Tonne?

Nun, das muss da selber Mutmaßungen anstellen, denn ich kenne den Frosch nicht persönlich. Ich gehe davon aus, dass er philosophiert. Was hätte ein Frosch sonst in einer Tonne ohne Wasser zu suchen? Schwimmen kann er darin jedenfalls nicht. Ich habe das schöne Bild, das LoggaWiggler auf Pixabay kostenlos zur Verfügung stellt, als Sinnbild für diesen Artikel genommen, weil der Frosch für mich verkörpert, was einen guten Pagewizz-Autoren ausmacht: Er vereint Bodenständigkeit mit Kreativität mit einem Schuss Humor. Er blickt über seinen "Tellerrand". Und hatte nicht schon der große Philosoph Diogenes die besten Ideen in einer Tonne? 

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