Rosenkohl hat viele Namen

Der ursprüngliche französische Name für Rosenkohl lautet "Choux de Bruxelles", während er im deutschsprachigen Raum als "Brüsseler Sprossen" oder "Brüsseler Kohl" bekannt wurde. In Österreich wird er als "Sprossenkohl" oder "Kohlsprossen" bezeichnet. Seine lateinische Bezeichnung lautet "Brassica oleracea var. Gemmifera".

Stärker als in den übrigen Ländern Europas wird Rosenkohl heute in den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und in Dithmarschen in Deutschlands nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein angebaut. Dithmarschen ist das größte geschlossene Kohlanbaugebiet Europas. Achten Sie besonders auf heimische Produkte, denn regionale Küche braucht keine Importe.

Rosenkohl benötigt den ersten Frost

Rosenkohl gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler; er fällt durch seine ausgefallene Wuchsform auf. Sein sehr hoch wachsender Stängel misst kurz vor der Erntezeit 50 bis 85 Zentimeter. An ihm bilden sich in spiralförmiger Aufreihung mehrere Dutzend runde Knospen, "Röschen" genannt. Auf dem Markt oder im Handel werden meist nicht die gesamten Stängel, sondern nur die abgeschnittenen Röschen. Sie sind in unterschiedlichen Nuancen grünfarbig und zwischen 1,5 und 5 Zentimeter dick.

Wie der Grünkohl, unser einheimisches Superfood, schmeckt auch der Rosenkohl noch besser, wenn er erst nach den ersten frostigen Nächten geerntet wird. Grund für noch besseren und aromatischeren, aber dennoch milden Geschmack ist die Verwandelung der im Kohl enthaltenen Stärke in Zucker durch den Frost.

Rosenkohl enthält viele Vitamine und Mineralstoffe

Rosenkohl ist – wie überhaupt jeder Kohl – äußerst gesund. Er enthält zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Wussten Sie, dass in 100 Gramm Rosenkohl ungefähr 115 Milligramm Vitamin C enthalten sind und dass Sie mit diesen 100 Gramm Rosenkohl fast Ihren gesamten Tagesbedarf an Vitamin C decken können?

Außerdem sind im Rosenkohl verschiedene B-Vitamine, viel Folsäure, Zink, Eisen und Kalium enthalten.

Frisch ist der Rosenkohl am besten

Rosenkohl kann als richtiges Wintergemüse von September bis in den März hinein geerntet werden. Der frühe Rosenkohl hat dabei meist hellgrüne Blätter, später geerntete Sorten sind eher dunkelgrün. Frischen Rosenkohl erkennt man an festen, geschlossenen Röschen ohne welke oder gelbe Blätter. Die Schnittflächen an den Strünken sollten glatt und hell sein.

 

Es gibt auch lilafarbigen Rosenkohl. Er unterscheidet sich im Geschmack nicht vom grünen Rosenkohl.

Die besten Erntemonate sind der November und der Dezember, indem man die Röschen vorsichtig von unten nach oben abpflückt. Mehrmalige Fröste unter −10 Grad Celsius schaden den Röschen sehr und mindern ihren Geschmack.

Rosenkohl richtig lagern

Rosenkohl hält sich im Gegensatz zu anderen Kohlsorten nicht so lange. Selbst im Kühlschrank bleibt er nur etwa vier Tage haltbar, bevor man ihm die Tage im Kühlschrank ansieht.

Frischer Rosenkohl lässt sich aber sehr gut einfrieren. Dafür müssen die gewaschenen und geputzten Röschen rund fünf Minuten blanchiert und leicht trocken getupft werden und nach dem Abkühlen möglichst schnell in die Gefriertruhe gelegt werden.

Tipps zur Zubereitung von Rosenkohl

Damit Rosenkohl einen zarten, milden Geschmack bekommt, vor dem Kochen die äußeren Blätter entfernen und den Strunk herausschneiden.

Den Rosenkohl in Salzwasser je nach Größe etwa acht bis zwölf Minuten kochen. Dann bleiben die Röschen fest und haben noch etwas Biss.

Man kann auch die Blätter einzeln abzupfen und sie dann kurz blanchieren. Danach die Blätter in der Pfanne kurz anbraten (Rezept für geschmorten Rosenkohl siehe unten) oder nach Belieben mit anderem Gemüse vermischt als Salat servieren.

Wer den intensiven Kohlgeschmack ein wenig abmildern möchte, gibt etwas Zucker oder Milch in das Kochwasser.

Menschen mit empfindlichem Magen können Rosenkohl mit etwas Kümmel oder Fenchelsamen zubereiten, um ihn bekömmlicher zu machen.

Als Beilage serviert, schmeckt Rosenkohl sehr gut mit etwas Butter, Semmelbrösel und Muskatnuss oder einigen angerösteten Mandelblättern. Auch als Auflauf oder Quiche sowie püriert als feine Suppe macht er sich hervorragend. Sehr gut passen dazu auch angebratene Apfelspalten.

Rezept Geschmorter Rosenkohl

Für vier Portionen benötigen Sie 600 bis 700 Gramm Rosenkohl, einen säuerlichen Apfel, anderthalb Esslöffel Zucker, 0,1 Liter Gemüsebrühe und je etwas Salt, Limettensaft und Zimt.

Den Rosenkohl putzen und in einzelne Blätter teilen. Apfel schälen, vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. Zucker in einer Pfanne hellbraun schmelzen. Apfelspalten und Butter dazugeben und hellbraun karamellisieren. Mit Zimt und Salz würzen. Rosenkohlblätter dazugeben und kurz mitbraten. 
Brühe hinzufügen, aufkochen und zugedeckt 5 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren. Mit Salz und einem Spritzer Limettensaft abschmecken.

Rosenkohl aus dem eigenen Garten

Rosenkohl aus dem eigenen Garten lässt das Herz eines jeden Hobbygärtners höher schlagen, denn er sorgt früh im Jahr für die erste erfolgreiche Ernte. Ein Wermutstropfen sollte aber nicht verschwiegen werden, denn Rosenkohl steht eigentlich das ganze Jahr im Beet und nimmt so einen gehörigen Platz im Beet in Anspruch. Folglich ist Rosenkohl nichts für Gärten mit wenig Platz.

Rosenkohl wird im Gewächshaus oder Frühbeetkasten als Jungpflanze gezogen, je nach Sorte im späten März bis Mitte April in Schälchen oder kleine Töpfe verpflanzt und ab Mitte Mai bis Ende Juni ins Freiland gepflanzt. Rosenkohl benötigt einen nährstoffreichen und sandigen Boden; Lehmboden ist optimal. Bekannte späte Sorten sind Boxer und Ideal; zu den frühen Sorten gehören Wilhelmsburger und Hossa. Die Pflanzenabstände sollten zwischen 60 × 40 und 70 × 60 Zentimeter betragen. Die Jungpflanzen müssen tief eingepflanzt und gut angegossen werden. Rosenkohl braucht immer reichlich Wasser.

Sobald sich im September die ersten Röschen gebildet haben, wird die Triebspitze am Stängel gekappt, um den Röschen einen deutlichen Wachstumsschub zu geben. Danach entfernt man faulende Knospen regelmäßig, und gelbe Blätter werden ausgebrochen.

Ob wenig oder gar nicht gedüngt werden muss, entscheidet allein die Beschaffenheit des Bodens. Wenn ja, dürfte eine kleine Düngerzugabe ausreichen.

Autor seit 11 Jahren
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