Triumphbogen - Skopje

Projekt "Skopje 2014"

Skopje ist eine junge Hauptstadt. Innerhalb der Jugoslawischen Volksrepublik vernachläßigt, hat sich die mazedonische Regierung vor einigen Jahren entschloßen die Stadt im neuen Glanz erstrahlen zu lassen und das Projekt " Skopje 2014 " ins Leben gerufen. Die Jahreszahl 2014 bezieht sich auf die Fertigstellung des Projektes. Ein Bauprojekt das 17 Statuen und 15 Gebäude umfaßt und das einerseits der immensen Kosten wegen Kritik, andererseits des neoklassizistischen Baustiles wegen Spott innerhalb Mazedoniens erntet. Der geographisch und ideologische Mittelpunkt des Projektes ist eine in den Himmel thronende Reiterstatue, die wohl Alexander den Großen darstellen soll, offiziell aber - um Griechenland nicht zu erzürnen - "Der Reiter hoch zu Roß" genannt wird. Ein paar Meter weiter residiert der bulgarische König Samuil, dessen hundertjähriges Reich auch das Gebiet von Mazedonien beinhaltete, als Statue auf seinem Thron. Auf Kritik bei der islamischen Bevölkerung des Landes stößt die Erbauung einer orthodoxen Kirche die mit finanziellen Mitteln des Projektes und somit aus Steuergeldern errichtet werden soll. Sakralbauten werden in Mazedonien meist aus privaten Mitteln finanziert.

Alexander der Große Statue - Skopje

Die mazedonische Regierung ist jedoch nicht nur mit Kritik von den Oppositionsparteien konfrontiert. Auch den Nachbarländern Bulgarien, Albanien und vor allem Griechenland ist das Projekt ein Dorn im Auge. Für Griechenland ist Alexander der Große einer der Ihren. Dementsprechend wenig begeistert ist der südliche Nachbar über die Vereinnahmung desselben als mazedonischen Volkshelden. Bulgarien, das in den letzten Jahren bei den EU Beitrittsgesprächen die Vermittlerrolle zwischen Mazedonien und Griechenland eingenommen hat, zeigt sich über das Projekt auch wenig erfreut. Neben dem bulgarischen Konig Samuil, zieren auch die beiden Brüder Kyrill und Method - die als Erfinder der kyrillischen Schrift gelten - als Statuen Skopjes Zentrum. Die albanische Minderheit Mazedoniens, die immerhin rund 25 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht und auch die Republik Albanien sehen im Projekt zu wenige albanische Volkshelden vertreten. Die Regierung kontert mit der touristischen Anziehungskraft des Projektes und geht auf die weiteren Kritikpunkte nicht weiter ein.

Altstadtgasse- Skopje

Das Anliegen der Regierung die glanzvolle Geschichte Mazedoniens im Zentrum an Hand von Statuen und neoklassizistischen Gebäuden zu veranschaulichen ist umstritten. In Skopjes Altstadt jedoch ist Geschichte spürbar. Verwinkelte Gassen, türkische Badehäuser und Moscheen erinnern an die 500 Jahre andauernde Herrschaft der Osmanen in Mazedonien. Die gemütlichen Teehäuser mit schattigen Gastgärten gleichen denen in Istanbul und die verschiedenen Zünfte sind, wie in orientalischen Märkten üblich, in eigenen Gassen angesiedelt. Dia Altstadt von Skopje wird trotz oder gerade wegen des Projektes Skopje 2014 das touristische Highlight der Stadt bleiben.

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