Steckrüben sind vitaminreich und kalorienarm

Steckrüben sind vitaminreich und kalorienarm und enthalten neben Kohlenhydraten größere Mengen Vitamin C, Beta Carotin und Calcium, Eiweiß und Traubenzucker. Zum größten Teil besteht die Knolle jedoch aus Wasser und gilt daher als kalorienarm. 100 Gramm Steckrüben enthalten rund 30 Kilokalorien und sind nahezu fettfrei. Zum Vergleich: Kartoffeln bringen es auf knapp 70 Kilokalorien. Der biologische Name der Steckrübe, "Brassica napus ssp. rapifera", weist auf eine Verwandtschaft mit Raps (Brassica napus) und der Gattung Kohl (Brassica) hin.

Steckrübenernte

Die Steckrübenernte beginnt jedes Jahr schon im September, wenn in Dithmarschen die Kohltage beginnen und der Kohlanschnitt für die diversen Kohlsorten beginnt. Zusammen mit dem Weißkohl kommen die Steckrüben unter das Erntemesser, die inzwischen zu den kulinarischen Spezialitäten Norddeutschlands gehören. Im Raum Schleswig und nördlich davon in Angeln bieten Gastronomen im Rahmen ihrer Steckrübentage ausgefallene Rezepte an, die stark nachgefragt werden. Steckrüben können je nach der Wetterlage bis Mitte bis Ende Februar frisch geerntet werden; später kommen sie ab dem Biikebrennen aus Lagerbeständen auf den Markt.

Anbau im eigenen Garten

Steckrüben gedeihen bei uns gut. Wer sie im eigenen Garten anbauen möchte, zieht sie ab Mitte Mai vor und pflanzt sie nach rund sechs Wochen ins Freiland aus. Ab Mitte September sind die Rüben reif zur Ernte. Die Knollen können vielfach auch im Winter im Beet bleiben, denn sie widerstehen Frost bis etwa minus zehn Grad. Frühzeitig geerntet sind sie zwar etwas kleiner, dafür aber sehr zart. Große Exemplare können leicht holzig werden.

In einem kühlen Keller halten sich Steckrüben viele Wochen.

Steckrüben als Geschmacksträger

Steckrüben haben eine außergewöhnliche Eigenschaft, die sie als einzigartig erscheinen lässt. Sie nehmen den Geschmack eines anderen Gemüses an, wenn man dieses andere Gemüse zusammen mit den Steckrüben kocht. Steckrüben mit Möhren ergeben eine Menge Möhren, Steckrüben mit Sellerie eine gehörige Portion Sellerie und Steckrüben mit Kohlrabi eben Kohlrabi satt. Gleiches gilt für Äpfel und Steckrüben oder Gurken und Steckrüben.

Diese Eigenschaft hat die Steckrübe überall als Gemüse bekannt gemacht und ist deshalb mit verschiedenen landschaftlichen Bezeichnungen bekannt wie Schwedische Rübe – die Steckrübe soll aus Schweden nach Deutschland gekommen sein – oder Wruke, Kohlrübe, Butterrübe und Ramanke, um nur einige zu nennen.

Steckrüben, ein Herbst- und Wintergemüse

Die Steckrübe hat als typisches Herbst- und Wintergemüse von September bis in das Frühjahr hinein Saison wie auch Kürbis, Kohl und Grünkohl. Die bis zu 1,5 Kilogramm schweren, runden oder ovalen Knollen haben eine kräftige helle bis rötliche Schale, die vor der Zubereitung großzügig entfernt werden muss. Dann wird die Rübe meist in kleine Würfel oder Streifen geschnitten und gedünstet. Weit verbreitet sind Eintöpfe, häufig in Kombination mit Kartoffeln. Geraspelt kann das süßliche Fruchtfleisch auch als Rohkost serviert werden.

Es gibt zahlreiche Rezeptvariationen mit Steckrüben, denn sie passen zum Beispiel zu Fisch (Zander mit Steckrübengemüse oder oder Curryzander mit Steckrübengemüse) und Fleisch, zum Beispiel Rinderbrust mit Steckrübengemüse.

 

Steckrübensuppe

Die Steckrübensuppe ist wohl am bekanntesten.

Für vier Portionen benötigen Sie je 750 Gramm Steckrüben und Kartoffeln, 400 Gramm Bauchspeck, zwei große Zwiebeln und 1 ½ Liter Hühnerbrühe. Zum Abschmecken und Abrunden nehmen Sie etwas Butter, 1 Becher Crème fraîche, frische Petersilie, Salz, Pfeffer und, wer es mag, etwas Kümmelpulver. Würstchen runden die Mahlzeit ab.

Die Steckrüben, Zwiebeln und Kartoffeln schälen und mit den Würstchen und dem Bauchspeck in mundgerechte Stücke schneiden. 
Butter in einem Topf erhitzen, und die Zwiebeln darin kurz anschwitzen. Dann die Steckrüben, Kartoffeln und den Bauchspeck hinzu geben und nochmals alles kurz anschwitzen. Mit der Brühe auffüllen und ungefähr 30 Minuten köcheln lassen.
Petersilie fein schneiden. Nach den 30 Minuten die Würstchen, die Crème fraîche und die Petersilie zufügen und weitere rund 30 Minuten köcheln lassen. Am Ende nochmal mit Pfeffer, Salz und Kümmel abschmecken.

Nachfolgend die Rezepte für Rübenmus und Steckrübenschnitzel.

Rübenmus

In Norddeutschland ist das Rübenmus äußerst beliebt und auf den Speisekarten vieler Gaststätten und Restaurants zu finden.

Für die Zubereitung von deftigem Rübenmus bedarf es keiner großen Kochkenntnisse. Die Herstellung dauert ungefähr 45 Minuten Für vier Personen benötigt man:

1 ½ kg Steckrüben, 1 kg Möhren/Karotten, 80 Gramm Zwiebeln, 1 kg Kartoffeln, 8 Kochwürste und/oder Kasseler, 2 Scheiben durchwachsenen Speck, 2 Liter Brühe sowie Pfeffer und Salz zum Würzen

Zuerst werden die Steckrüben, Zwiebeln und Möhren gründlich gewaschen und geschält, in Würfel geschnitten und zusammen mit der Brühe in einen Topf gegeben. Obenauf kommen die mehrfach angestochenen Kochwürste, der durchwachsene Speck und eventuell das Kasseler. Das Ganze bei geschlossenem Topf zirka 30 Minuten garen. In dieser Zeit werden die Kartoffeln geschält und geviertelt 20 Minuten in Salzwasser gekocht.

Fleisch aus dem Topf nehmen und zur Seite stellen und viel Brühe abschöpfen. Kartoffeln zum Gemüse geben. Kartoffeln, Steckrüben und Möhren mit einem Stampfer zerstampfen und solange Brühe hinzugeben, bis der gewünschte Flüssigkeitsgrad vom Mus erreicht ist. Einen großen "Schlag" Mus auf einen Teller geben und mit dem Fleisch servieren. Reichlich Senf dazu bereitstellen.

Noch mehr Geschmack bekommt das Steckrübenmus, wenn statt einer herkömmlichen Brühe eine Brühe aus Schinkenknochen gekocht wird (aber vorsichtig dosieren, denn Schinkenknochenbrühe schmeckt stark durch). So wird das Steckrübenmus gehaltvoller, und für eine weitere Fleischeinlage ist durch das Fleisch an den Knochen gesorgt.

Steckrübenschnitzel

Steckrübenschnitzel sind schnell zubereitet, schmecken vorzüglich und stehen für jede individuelle Abwandelung durch Sie bereit. Für vier Personen benötigen Sie dünne, maximal 0,5 Zentimeter dicke Steckrübenscheiben, zwei Eier, etwas Currypulver, drei Eßlöffel Mehl, Salz und Pfeffer, Paniermehl, gemahlene Haselnüsse und zum Braten Fett

Die Eier mit zwei Esslöffeln Wasser und dem Currypulver verquirlen und in einen tiefen Teller geben. In einem zweiten Teller Mehl mit einem halben Teelöffel Salz und einer Prise Pfeffer mischen, in einem dritten Teller das Paniermehl mit den Nüssen.

Die kleinen oder halbierten Steckrübenscheiben zum Panieren zuerst in Mehl, dann in Ei und zum Schluss in der Paniermehl-Nuss-Mischung wälzen. In einer Pfanne mit Deckel in zwei Esslöffeln heißem Öl circa drei bis vier Minuten pro Seite bei mäßiger Hitze goldbraun braten. Fertig.

Autor seit 10 Jahren
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