Einleitung / Allgemeines

Dieser Artikel ist die gekürzte Version meiner Schlussarbeit im Rahmen der Ausbildung "Heilpraktikerin Psychotherapie". Sie weitere Jahre im Schrank ungenutzt schlummern zu lassen, fand ich letztlich doch zu schade. Es würde mich freuen, wenn ich der ein oder anderen Frau vielleicht ein paar neue Informationen und Erkenntnisse vermitteln und/oder Hilfsmöglichkeiten aufzeigen kann.

Das Thema Angststörung und Panikattacken ist ein weites Feld und es ist unmöglich, in nur einem Artikel auf alle Ursachen, Formen und Therapien detailliert einzugehen. Ich möchte mich hier nur auf den Teilbereich der Angststörung mit Panikattacken bei Frauen in den mittleren Jahren/Wechseljahren beschränken.

Betroffen sind häufig die meist "starken", sehr engagierten, zuverlässigen Frauen zwischen Mitte 40 und Mitte 50, die im Beruf gefordert sind, entweder alleine für sich oder für eine Familie sorgen müssen und nebenbei noch attraktiv und fit sein wollen, um dem modernen Frauenbild, das uns die Medien täglich präsentieren, zu entsprechen.

Dr. Christiane Northrup schreibt in ihrem sehr hilfreichen Buch "Wechseljahre", dass diese Zeit, in der die weibliche Programmierung gute Töchter, gute Mütter, gute Ehefrauen und gute Mitarbeiterinnen zu sein - Rollen, die Frauen die Liebe und die Zustimmung Anderer einbringen - frontal mit dem immer drängenderen Bedürfnis kollidiert, sich um sich selbst und die Bedürfnisse der eigenen Seele zu kümmern.

Der Konflikt, der aus diesen beiden starken, aber anscheinend widersprüchlichen Wünschen resultiert, kann die weibliche Gesundheit ruinieren, wenn man diese Wünsche nicht sorgfältig erforscht und Prioritäten setzt. Der Versuch, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen, führt oft zu gesundheitlichen Problemen wie erhöhtem Blutdruck und Cholesterinspiegel, Angststörungen, Herzrasen, schweren Hitzewallungen und Schlaflosigkeit.

Reneau Z. Peurifoy schreibt in seinem Buch "Angst und Pank" (2002) sinngemäß, dass es nur zwei Arten von Schmerz gibt, den körperlichen und den seelischen. Beide entstehen, wenn Bedürfnisse und Wünsche lange Zeit unerfüllt bleiben oder bedroht sind. Ein großer Teil des Kummers gehe zurück auf negative Denkmuster und deren ständige Wiederholung. Unser Denken beeinflusst demnach unsere Gefühle. Indem wir negative durch positive Denkmuster ersetzen, können wir Einfluss auf unsere Gefühle nehmen.

Diese unerfüllten Bedürfnisse, von denen Peurifoy schreibt, sind - ähnlich wie beim Stress - immer individuell. Was für den einen Menschen wichtig ist, ist für den anderen eher unwichtig und was den einen extrem stresst, empfindet der andere kaum oder gar nicht als Belastung.

Warum sind Frauen öfter von Angst und Panik betroffen als Männer?

In den Lebensjahren zwischen 45 und 55 kommt es bei nahezu allen Frauen zu einer hormonellen und damit körperlichen Veränderung, auf die sie normalerweise - ähnlich wie in der Pubertät (man nennt das Klimakterium daher auch 'zweite Pubertät') - nicht vorbereitet sind.

Man weiß zwar, dass "es" irgendwann passiert, aber Genaues darüber erfuhr man bis vor einigen Jahren im Vorfeld weniger, es sei denn, man informiert sich frühzeitig selber darüber anhand von guter Literatur oder im Internet. Bei aller Emanzipation der Frau gilt das Thema in der Gesellschaft doch auch heute immer noch als unangenehm, lästig, angstbesetzt und wird weitgehend gemieden.

Welche Frau gibt auch schon gerne unumwunden zu, dass sie sich zum Beispiel plötzlich schneller erschöpft, weniger belastbar, unsicher und seelisch labilder fühlt, die körperliche Leistungskraft nachlässt und man leichter gereizt ist.

Frauen möchten und müssen heute ebenso fit und belastbar sein wie Männer. Bis zu den Wechseljahren gelingt ihnen das meist auch recht gut, denn sie haben den großen Vorteil, dass das Hormon Östrogen ihr Herz und ihre Gefäße schützt, sie körperlich belastbarer, fürsorglich, mütterlich und weiblich macht.

Nur zu gerne neigen Frauen dazu, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Dieses sogenannte "Multitasking", so weiss man inzwischen, ist aber ganz und gar nicht erstrebenswert, auch wenn sich Frauen gerne damit brüsten. Mehrere Aktionen gleichzeitig überfordern unser Gehirn und letztendlich ist die Gesamtleistung bei dieser Art der Aufgabenbewältigung geringer als wenn man die Dinge hintereinander erledigt. Zudem führt dieses scheinbar effiziente Arbeiten auf Dauer auch zu ausgeprägten Stresserscheinungen.

Vielen Frauen wird in den Wechseljahren zum erstenmal schmerzlich und spürbar bewusst, dass sie sich überfordern, dass die Art, wie sie durch ihr Leben hetzen, ihnen eigentlich nicht gut tut.

Manchmal verlassen die Kinder das Haus, die Beziehung plätschert so vor sich hin, der Job ist monoton geworden und im Berufleben rückt unbarmherzig die neue Generation karrierebewußter Frauen nach. Man macht dann öfter auch die traurige Erfahrung, dass man ab Mitte/Ende 40 im Beruf schon nicht mehr so gefragt ist.

All' diese Erfahrungen führen manchmal zu Enttäuschungen beziehungsweise zu Frustration und man fühlt sich mehr und mehr gestresst. Was man als Frau in dieser Zeit jedoch eher sucht, ist ein neuer, sinnvoller Lebensinhalt, sind neue Ziele, ist Selbstfindung, mehr Ruhe und Muße.

Kommen dann plötzlich vielfältige, ungewohnte Wechseljahres-Erscheinungen wie Schwindelgefühle, starkes Herzklopfen, Blutdruckschwankungen, Hitzewellen, Schweißausbrüche, Müdigkeit, Migräne, emotionale Labilität, Gelenk-und Muskelschmerzen, Gewichtszunahme und ein veränderter Monatszyklus hinzu, kann es passieren, dass eine Frau phasenweise wie gelähmt beziehungsweise geschockt ist.
Man versteht nicht mehr, warum alles nicht mehr so wie früher klappt, wo man doch über Jahrzehnte so gut "funktioniert" hat. Alles, was einem über die Jahre meist selbstverständlich erschien, ist mit einemmal so anders. Natürlich sind nicht alle Frauen und auch nicht alle gleich davon betroffen, aber schon ein großer Teil.

Dem Mann geht es in dieser Lebensphase der weiblichen Veränderung und Umorientierung meist besser. Er durchläuft seine Wechseljahre erfahrungsgemäß etwa 10 Jahre später, so zwischen 55 und 60. Er geht seinem Beruf nach, in dem er Anerkennung und Bestätigung bekommt, pflegt seine sportlichen Interessen und Hobbys und fühlt sich meist gesundheitlich stabiler.

Wie Dr. Marianne Legato in ihrem Buch "Eva's Rippe" schreibt, haben Untersuchungen um die Jahrtausendwende herum gezeigt, dass Frauen und Männer zwar geringere, doch messbare Verschiedenheiten des Gehirns aufweisen. So produzieren Männer 52 Prozent mehr Serotonin als Frauen - ein Hormon, das Depression verhindert.

Gesellschaftliche Anerkennung, Erfolg und Bestätigung lässt zum Beispiel die Konzentration an Serotonin im Gehirn ansteigen. In vielen Gesellschaften ist die sozial geringere Stellung der Frau sicher mit eine Ursache dafür, dass sie etwa doppelt so häufig an Depressionen leidet als der Mann.

Wenn bei Frauen der Serotoninspiegel aus irgendwelchen Gründen sinkt, neigen sie zum Rückzug nach innen, werden ängstlich und verschlossen, haben Schwierigkeiten, das Haus zu verlassen oder erleben Panikattacken im Gedränge eines Kaufhauses. Insbesondere Angstsymptome sind häufig Hinweise auf eine bis dahin unerkannte Depression.

Männer dagegen reagieren als Folge niedriger Serotonin-Spiegel eher zu Stimmungsschwankungen, Aggressivität oder zu vermehrtem Alkoholgenuss.

Prädisposition / Persönlichkeitsstörung

Bei Frauen, die zu Angststörungen und depressiven Verstimmungen neigen, liegt oft auch eine Persönlichkeitsstörung zugrunde, zum Beispiel die ängstliche, anankastische (zwanghafte) oder auch histrionische (egozentrisch, extravertierte) Persönlichkeit. Allen gemein ist, dass das Selbstwertgefühl nicht sehr gut entwickelt ist, auch wenn das äußerlich nicht immer den Anschein hat. Ursachen dafür liegen immer in der frühesten Kindheit, zum Beispeil in einer falschen Erziehung beziehungsweise in Negativ-Modellen (ängstliche oder dominante Eltern) oder Problemen in der Schule.

Es gibt einige Merkmale, die kennzeichnend sind für eine ängstliche Persönlichkeit:

  • Kreativität
  • Rigide Denkstrukturen, starre Regeln
  • Übermäßiges Bedürfnis nach Bestätigung
  • Hoher Selbstanspruch
  • Perfektionismus
  • Die "Macherin" (überaus kompetent)
  • Bedürfnis nach Selbstbeherrschung
  • Unterdrückung negativer Gefühle
  • Ignorieren körperlicher Bedürfnisse

Natürlich sind die vorgenannten Eigenschaften nicht grundsätzlich negativ, sondern oft sogar positiv. Bei Menschen, die unter Angstzuständen leiden, sind diese Eigenschaften aber eher stark ausgeprägt, das heisst sie haben das gesunde Mittelmass weit überschritten.

Wenn mehrere Faktoren zusammen kommen, wie ängstliche Persönlichkeit, konflikthafte Lebensumstände, körperliche beziehungswiese hormonelle Verschiebungen, dann ist der Weg für eine Angststörung quasi vorbereitet.

Definition Angststörung / Panikattacken / Panikstörung mit Phobie

Angstprobleme gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Allgemeine Angststörungen sind durch irreale oder übertriebene Angstzustände gekennzeichnet, die sich über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr erstrecken und sich meist auf bestimmte Lebenssituationen beziehen. Dies können zum Beispiel sein: Übertriebene Sorge über Erkrankung eines Kindes oder eines Familienangehören oder die Angst vor dem Verlust der eigenen Arbeitsstelle.

Bei Angststörungen treten in den meisten Fällen mindestens 6 der folgenden Symptome auf, die allerdings nicht auf körperliche Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen oder zu starkem Kaffeekonsum zurückzuführen sind:

Motorische Anspannung:

  • Zittern, unwillkürliches Zucken, sich "wackelig auf den Beinen fühlen"
  • Verspannte, schmerzende Muskeln
  • Ruhelosigkeit
  • Erschöpfung

Autonome Hyperaktivität:

  • Atemnot oder Erstickungsgefühle
  • Starkes Herzklopfen oder beschleunigter Puls
  • Schwitzende oder feucht-kalte Hände
  • Trockener Mund
  • Schwindel und Benommenheit
  • Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen
  • Hitzewallungen oder Frösteln
  • Häufiges Wasserlassen
  • Schluckbeschwerden oder ein Gefühl von "Kloß im Hals"

Innere Erregbarkeit:

  • Übertriebene schreckhafte Reaktionen
  • Konzentrationsschwierigkeiten oder Blackouts
  • Schlafstörungen
  • Reizbarkeit

 

Die Panikattacke ist ein sehr intensiv erlebter Angstzustand. Wichtigstes Merkmal ist das Auftreten unerwarteter Panik ohne ersichtlichen Grund.

Es liegt also weder eine realistische äußere Bedrohung noch eine körperliche Ursache für die intensiven Angstgefühle vor. Sie muss von mindestens vier der nachfolgenden Symptome begleitet sein:

  • Kurzatmigkeit, Atemnot oder Erstickungsgefühle
  • Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Ohnmachtsgefühl
  • Herzklopfen, Herzjagen, beschleunigter Puls
  • Zittern
  • Taubeit oder Kribbeln in Fingern, Zehen oder Lippen
  • Hitzewallungen oder Frösteln
  • Schmerzen in der Brust
  • Angst vor schwerer Krankheit oder Tod
  • Angst, verrückt zu werden oder die Selbstbeherrschung zu verlieren
  • Starkes Schwitzen
  • Würgen oder Schluckbeschwerden
  • Übelkeit oder Bauchschmerzen
  • Problem mit der Realität (Selbstentfremdung oder Realitätsverlust).

Panikattacken können sich über einen Zeitraum von einigen Minuten oder Stunden entwickeln oder sehr plötzlich auftreten. Sie können wenige Minuten oder auch mehrere Tage dauern, halten in den meisten Fällen aber nicht länger als eine halbe Stunde an.

Wer unter einer allgemeinen Panikstörung leidet, meidet nicht unbedingt bestimmte angstbesetzte Orte oder Situationen. In vielen Fällen kommt es nie zu einem Vermeidungsverhalten. Werden bestimmte Aktivitäten oder Situationen mit den Panikattacken in Verbindung gebracht und diese künftig vermieden, spricht man von einer Panikstörung mit Phobie (zum Beispiel Agoraphobie).

Wege aus der Angst

Gesprächs-Psychotherapie

Erfahrungsgemäß schätzen Frauen ein offenes psychotherapeutisches Gespräch. Es tut ihnen gut, sich angenommen und verstanden zu fühlen, ihren Sorgen freien Lauf lassen zu können und sie schätzen kompetente Hilfe. Ideal ist es, wenn sie an eine Therapeutin geraten, die auch auf Wechseljahres-Problematik spezialisiert ist. Gegebenenfalls hilft auch eine Frauenberatungsstelle. Der Austausch mir Gleichgesinnten ist für manche Frau eine große Erleichterung und Hilfe.

Verhaltenstherapie

In einer Verhaltenstherapie lernt man, kognitiv oder auch durch das Aneignen verschiedener Techniken, Angstsymptome zu mindern beziehungsweise sie letztlich zu beseitigen und sich ängstlichen Situationen bewusst auszusetzen (Desensibilisierung / Flooding bei Panikattacken mit Phobie).

Menschen, die Hemmungen vor einer Therapie haben oder sie aus anderen Gründen ablehnen, können auch versuchen, autodidaktisch an das Problem heranzugehen. Es gibt hierzu sehr gute Fachliteratur und die beiden Bücher von Perifoy und Lückert/Lückert finden Sie als Amazon-Empfehlung.

Bei Angst und Panikstörung ist Externalisierung wichtig, das heisst, die Aufmerksamkeit sollte auf Vorgängen außerhalb des Körpers liegen - im Gegensatz zu Internalisierung, bei der man zu übertriebener Körperbeobachtung neigt. Dazu zählen:

  • Genaues Beobachten von irgend etwas, egal, ob Mensch, Tiere oder Landschaft,
  • Aufmerksames Hören (Uhr, Geräusche, Musik)
  • Schmecken und Riechen
  • Berühren (Tier, weichen Stoff oder anderes)
  • Ortswechsel (Umhergehen, woanders hin setzen/legen)
  • Gespräche (Telefonat, hier aber den aktiven Part übernehmen anstatt zuzuhören)
  • Arbeit
  • Spiel/Bewegung (zum Beispiel Tanzen)

 

Bewegung und Sport

Jegliche Art von Bewegung (Walking, Schwimmen, Tanzen und anderes) führt dazu, dass vermehrt Serotonin gebildet wird, ein Hormon, das - wie oben beschrieben - Frauen oftmals fehlt. Viele Frauen, die nach anfänglichem Zögern angefangen haben, Sport zu treiben und sich mehr in der Natur zu bewegen, wurden ausgeglichener, belastbarer und verlieren an Gewicht.

 

Naturheilkundliche Mittel und Pharmakotherapie

Nicht immer ist es erforderlich, bei Angst und Panikstörungen gleich zu pharmazeutischen Antidepressiva zu greifen. Oftmals reichen schon pflanzliche Mittel, wie Johanniskraut (zum Beispiel in Dosierungen zwischen 600 und 900 Milligram), um depressive Phasen und/oder eine leichtere Angststörungen zu bewältigen. Ähnlich wie bei chemischen Antidepressiva muss auch Johanniskraut erst 2-3 Wochen eingenommen werden, bis eine Wirkung spürbar ist.

In den letzten Jahren hat auch L-Trypthophan einen kleinen Siegeszug angetreten. Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die man in mit der Nahrung aufnimmt, dort allerdings in wesentlich geringerem Masse. Sie stellt eine Vorstufe von Serotonin und Melatonin dar und ist somit ideal zur Verbesserung der Stimmung, aber auch für einen besseren Schlaf (siehe hierzu auch mein Artikel "Schlafen Sie gut").

Wenn man auf dem pflanzlichen Weg nicht weiter kommt oder ihn erst gar nicht erst beschreiten möchte, gibt es heutzutage eine große Auswahl an chemischen Antidepressiva. Auch hier muss man manchmal erst eine Zeitlang herum experimentieren, bis man das richtige Mittel gefunden hat. Wichtig ist allerdings, dass man das Mittel mindestens ein halbes Jahr einnimmt und ausschleichend wieder absetzt.

 

Entspannungstraining

Ganz wichtig, um Angst und Panik vorzubeugen beziehungsweise in kritischen Situationen ruhig zu bleiben, ist das Erlernen von zumindest einer wirksamen Entspannungsmethode.

Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist sehr gut dafür geeignet, da sie relativ schnell zu erlernen und überall anwendbar ist. Man lernt, durch gezieltes Anspannen und Entspannen der Muskulatur sowohl zu körperlicher als auch zu seelischer Entspannung zu gelangen.

Des weiteren bieten sich Autosuggestionen, Visualisierungsübungen, Phantasiereisen oder auch Meditation an, Zeiten zum Lesen oder Träumen bei Entspannungsmusik oder das Ausüben eines kreativen Hobbys. Alles, was Spaß macht und die Lebensfreude stärkt, ist richtig und es ist sinnvoll, jeden Tag genügend Entspannungszeit einzuplanen.

Es ist eine Tatsache und wissenschaftlich erwiesen, dass Angst in entspanntem Zustand gar nicht erst auftreten kann. Daher ist Entspannungstraining nicht erst angezeigt, wenn Angst vorherrscht, sonderen idealerweise bereits präventiv im Vorfeld.

 

Soziales Umfeld

Gerade in Zeiten von Überforderung, Frustration, Angst und Panik neigen Frauen zu sozialem Rückzug. Einsamkeit und Isolation gehören jedoch zu den schlimmsten Formen von Stress.

Besser ist es, sich emotionale Unterstützung zu holen, denn Menschen sind soziale Wesen. Gut tun Gespräche mit lebenserfahrenen, spirituellen oder philosophisch orientierten Menschen.

 

Änderung von schädigenden Lebensgewohnheiten

Frauen mit Angststörungen sollten gezielt Prioritäten setzen, sich erspüren und klar stellen, was ihnen gut tut und was ihnen schadet sowie ihre Gesamtaktivität verringern. Es ist wichtig, sich bewußt damit zurückzuhalten, stets anderen helfen zu wollen. In Phasen von Angst und Überforderung sollte die begrenzte Energie gezielt eingesetzt werden. Sich mit heiteren Menschen zu umgeben, tut gut. Ebenso lustige Filme anzusehen und aufmunternde, inspirierende Bücher zu lesen.

 

Ernährungs-Änderung

Viele Frauen werden in der Lebensmitte feststellen, dass ihnen gewisse Nahrungs-und Genussmittel, die ihnen jahrelang gut bekommen sind, plötzlich nicht mehr gut tun. Dazu gehören insbesondere Kaffee und Alkohol, die erheblich zu vegetativen Störungen beitragen, wie Herzklopfen, Hitzewellen, Schweißausbrüchen. Auch verlangsamt sich der Stoffwechsel und man nimmt an Gewicht zu.

Eine vitalstoffreiche, biologisch-vollwertige Ernährung mit reichlich Antioxidantien, Mineralstoffen, dem Vitamin B-Komplex und anderen Spurenelementen trägt wesentlich dazu bei, dass man sich körperlich und seelisch besser fühlt. Auch hierzu gibt es genügend Literatur, das Internet bietet eine Fülle an Tipps und Filmen und über meine Profil gelangen Sie ebenfalls zu einer größeren Auswahl an Ernährungs-Artikeln.

F a z i t

Da es nicht immer einfach ist zu erkennen, was in einer Frau vorgeht, wenn sie in die Praxis des Hausarztes oder in die Notaufnahme des Krankenhauses kommt und über Ängste, Panik und Besorgnis klagt, wäre es sicher sinnvoller, dass sich Mediziner, Heilpraktiker und andere Therapeuten noch weit mehr mit der weiblichen Psyche beschäftigen.

Immer noch zu häufig wird eine Angststörungen als Hysterie, körperliche Erschöpfung oder auch nur auf einen Hormonmangel geschoben und nicht erkannt, dass dahinter auch seelische Probleme stecken.

Bis vor etwa 20 Jahren war die Medizin rein männlich ausgerichtet und es ist erfreulich, dass es dank Medizinerinnen, wie zum Beispiel Frau Dr. Marianne Legato von der Columbia Universität/USA und Dr. Christiane Northrup, inzwischen gelungen ist, frauenspezifische Bedürfnisse, Therapien und Medikamente zu erkennen und zu entwickeln.

Ich möchte mit der Aussage eines Dozenten, Professor Dr. Röttgens, enden, der einmal sagte, "dass ein Mensch gar nicht unbededingt krank sein müsse, auch wenn er Krankheitssymptome zeige: "Oft ist er einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort, im falschen Job, mit den falschen Menschen zusammen."

Es gehört Mut dazu, sich und sein Leben immer wieder neu zu hinterfragen. Die Lebensmitte, mit all' ihren körperlichen und seelischen Veränderungen, ist gerade im Leben einer Frau die beste Zeit dafür.

 

* Bitte beachten Sie, dass Pagewizz-Artikel niemals den Rat eines Arztes oder Heilpraktikers ersetzen können*

 

Autor seit 11 Jahren
101 Seiten
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