Wildbienen in der Stadt (Bild: Haupt Verlag)

Daten zum Buch

  • Wildbienen in der Stadt - entdecken, beobachten, schützen
  • Janina Voskuhl, Herbert Zucchi
  • Taschenbuch: 256 Seiten

  • Verlag: Haupt Verlag; Auflage: 1. Auflage 2020 (25. Februar 2020)

  • ISBN-13: 978-3258081953

  • Größe und/oder Gewicht: 15,6 x 2,5 x 22,8 cm

     

Anmerkung:

Eine Buchbesprechung/Rezension stellt immer auch eine #werbung für das besprochene Produkt dar; auch wenn der Entgelt dafür nur das Freiexemplar des betreffenden Verlages ist. Oder, wie in einigen meiner Besprechungen, das Buch ganz normal im Buchhandel für den eigenen Gebrauch gekauft worden ist.

Kleine Blicke ins Buch "Wildbienen in der Stadt"

Wildbienen in der Stadt (Bild: Haupt Verlag)

Zum Aufbau des Buches

Das Sachbuch "Wildbienen in der Stadt" mit dem Untertitel "entdecken, beobachten, schützen", besteht aus mehreren Teilen.

  • Im ersten Teil gibt es einen Überblick über die Wildbienen, ihre Vielfalt und ihre Bedrohung.
  • Der zweite Teil vermittelt mit vielen Details Wissenswertes dazu. Es geht es um das Leben der Wildbienen, die verschiedenen Bauten von Wildbienen
  • die passende und überlebenswichtigen Nahrungsquellen
  • und den Schutz von Wildbienen.
  • Der Lebensraum Stadt macht auf die besondere Zusammensetzung dieses Bereiches aufmerksam.
  • "Wildbienen im Jahreslauf" bietet einen schönen Überblick für den Amateur. Hier kann man sich als Beobachter versuchen und austoben.
  • Im Teil "Wildbienen schützen" folgen zig Beispiele, was unsereiner als Bewohner für die Wildbienen tun kann.
  • Wildbienenprojekte liefert sehr gute Anleitungen für diverse Projekte, ob privat, in Gruppen, in Schulen oder in Kitas
  • der Anhang mit Glossar hilft ein wenig bei den Fachausdrücken
  • Die Angaben von weiterführender Literatur zum Thema "Bienen" ist für den interessierten Laien eine fast unerschöpfliche Quelle.

Das Buch ist, wie das Buch "Pflanzen im Rhythmus der Natur" in Integralbroschur, auch Flexobroschur genannt, gehalten. Praktisch, um das Sachbuch ins Gelände halbwegs unbeschadet mit zu nehmen.

Röhrenreich - Nisthilfen

(Bild: Haupt Verlag)

Blick ins Buch: Insektennisthilfen und ihre Besiedler

Allerorten werden sogenannte Bienenhotels angeboten und der Laie hat zwar die Qual der Wahl, kann sich aber nicht wirklich über die Qualität und den Sinn der angebotenen Ware schlau machen.

In diesem Buch wird dazu eindeutig Aufklärung angeboten. So wird gleich einmal mit dem Begriff "Hotel" zügig aufgeräumt und stattdessen von "Nisthilfen" gesprochen. S 122.

Bausünden der angebotenen Hotels, wie Holzsplitter, die in Gänge ragen, Nist-Elemente wie Zapfen, die zwar von Ohrwürmern genutzt werden, die sich dann aber auch an der Bienenbrut gütlich tun (also doch "Frühstücksbuffet im Hotel?") und weiteres wird angeprangert.

Aber hilfreiche Tipps, um selbst Nisthilfen/Nisthölzer zu basteln, detaillierte Beschreibungen vom Nestbau der verschiedenen Wildbienenarten etc. folgen ab S 186.

 

Dottergelb unterlegte Textstellen weisen auf die besondere Bedeutung bzw. Zusammenfassung eines wichtigen Textes hin.

Vignetten in blau unterlegt sind Exkursionstipps mit Angabe Wo, Wer und Wann zu beobachten ist.

Ein wichtiger Grundsatz

Und immer wieder wird der so wichtige Grundsatz wiederholt:

Eine Nisthilfe ist nur dort sinnvoll, wo auch das Nahrungsangebot stimmt. Und umgekehrt, wer sich Gedanken um seine Balkonbepflanzung macht, welche insektenfreundliche Wildpflanzen er/sie eventuell noch zu den üblichen bunten Pflanzen setzen soll, der sollte auch Nisthilfen anbieten.

Fazit

Von Fachbegriffen wie "polylektisch, oligolektisch«, eusozial, Habitate, ..." muss man sich nicht gleich abschrecken lassen. Es gibt a) ein hilfreiches Glossar am Buchende und b) kann man ja den einen oder anderen unbekannten Begriff zur Not ja auch googeln, wenn es das Verständnis des Textes erfordert.

Neben all den Erklärungen bietet aber gerade dieses Buch sich fast als "Stadtführer" an, denn es befasst sich ziemlich umfassend damit, wo man Wildbienen im Jahresverlauf in der Stadt entdecken kann. Vom alten Friedhof über die Kita bis zu Kleingärten und dem eigenen Balkon ist da alles dabei.

Die Autor(inn)en geben Exkursionstipps für den Zeitraum von Mitte Februar bis Oktober. Saisonstart mit dem ersten Ausflug von Honigbienen und ersten Hummelarten, im Frühlingsverlauf gefolgt von Touren zu Frühlingspelz-, Mauer- und Sandbienen. Im Sommer lassen sich Garten-Wollbienen, Masken- oder Scherenbienen entdecken. Am Ende der Saison wartet die *Efeu-Seidenbiene, die man zur Efeublüte im September beziehungsweise Oktober beobachten kann.
*Sie zieht dem Klimawandel geschuldet vom Süden weiter nordwärts.

 

 

Für wen ist das Buch "Pflanzen beobachten" besonders geeignet?

  • Es ist ein gutes Sachbuch für Natur-Amatuere, die ihr Beobachtungsspektrum schärfen möchten. Der totale Anfänger muss sich aber zusätzlich ein Bestimmungsbuch zulegen, um sich bei den zahlreichen Arten zurecht zu finden.
  • Wer sich schon mit BeeBetter, Rettet die Bienen etc  beschäftigt hat, bekommt hier einen zusätzlichen Anreiz aktiv mit zu tun.
  • Für Naturkundelehrer/Biologielehrer an diversen Schulen wäre dieses Buch auf jeden Fall eine tolle Sache, denn so können Sie ihre Schüler dank der vielen angedeuteten Projekte zielgerichtet an die Naturbeobachtung führen.
  • Auch jede, im Bereich Biologie gut geführte Bücherei, sollte sich so ein Buch anschaffen.
  • Auch für Naturschutzgruppen ein weiteres hilfreiches Buch.
  • Das Praxisbuch ist der ideale Begleiter für Bienen- und Naturfreunde, die nicht nur beobachten wollen, sondern auch schützen, was sie sehen.

Kritikpunkte:

Anmerkung: Ich finde den Titel "Wildbienen in der Stadt" als zu einengend, denn genügend kleinere oder größere ländliche Gemeinden bieten heute ähnliche Bedingungen und der Leser greift dann leider nicht zu dem Buch, obwohl es auch für seine Gegend allzu passend wäre.

Was mir fehlt ist ein Register, wo ich gezielt die Teile durchsuchen kann, etwa nach dem Stichwort "Mauerbiene, Sandbiene" ... denn nicht immer hat man Lust ganze Kapiteln auf der Suche durchzuackern.

Autoren

Ein, in meinen Augen, gutes Autorengespann, die eine jung und voller Engagement, der andere älter und über Jahrzehnte in der Thematik erfahren.

Janina Voskuhl studierte an der Hochschule Osnabrück Landschaftsentwicklung und an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg Landschaftsökologie. Seither widmet sich die Naturschützerin mit besonderem Interesse den Wildbienen, der heimischen Vogelwelt sowie der Flora und Fauna der niedersächsischen Nordseeküste.

Prof. Dr. Herbert Zucchi ist für sein Engagement im Bereich Naturschutz und Umweltbildung mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet worden. Als emeritierter Professor für Zoologie/Tierökologie lehrt und forscht er noch immer an der Hochschule Osnabrück.

 

Meine Empfehlung für dieses Sachbuch:

Dieses Buch wirklich einmal von Anfang bis Ende durchlesen; die einzelnen Teile, die einen besonders interessieren mit Klebezettelchen/Post it markieren. So bekommt man einen guten Überblick über die angebotene Thematik. Und man kann das vertiefen, wo der eigene Fokus gerade liegt.

So wird der eine sich mal auf Entdeckungsreise begeben und versuchen die verschiedenen Orte zu besuchen, wo sich Wildbienen dank der Informationen am ehesten beobachten lassen. Der andere wiederum wird seine Balkonpflänzchen mal durchchecken, was man ergänzen oder austauschen kann. Und der andere wiederum bastelt gemeinsam mit den Kindern, dem Partner an seinen Nisthilfen u.s.w.

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Adele_Sansone, am 20.04.2020
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Bildquelle:
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