Cornwall

Buchten und Klippen, das ist Cornwalls Küste (Bild: a.sansone)

(Bild: a.sansone)

South West Coast Path

Wer wandernd einen nachhaltigen Eindruck von Cornwall mitnehmen möchte, der begibt sich auf einzelne Abschnitte des "South West Coast Path". Gemächliche Abschnitte über Weiden wechseln mit steilen Küstenpfaden. Man muss nicht Cornwall in Gänze umrunden, sondern wählt nach Vorliebe die einzelnen Abschnitte.

Zwischen März und Oktober ist die beste Wanderzeit. Dieser Küstenweg wurde ursprünglich von Coastguards geschaffen, die hier sowohl nach Booten und Schiffen in Bedrängnis als auch nach Schmugglern Ausschau hielten.

 

Lizard Impressionen - für Natur Liebhaber

Lizard Lighthouse (Bild: a.sansone)

Peninsula Lizard

Die Halbinsel Lizard liegt am südwestlichsten Zipfel von Cornwall und damit an einem Streckenabschnitt des beliebten Coast Path/Küstenweges. Lizard ist auch der südlichste Punkt Englands.

Wer gut zu Fuß ist, kann von Kynance Cove über Lizard Point bis zum winzigen Fischerdorf Cadgwith wandern. Neben der landschaftlich wunderbaren Aussicht und dem reichen Blumenflor gibt es noch Sehenswürdigkeiten wie das Marconi Center (Poldhu Wireless Station). Mit Respekt betrachtet man bei gutem Wetter die alten und neuen Rettungsboot-Stationen (Lifeboat Station) sowie den Leuchtturm (Lizard Lighthouse); bei Schlechtwetter eher mit leichtem Gruseln.

In Lizard Point kann man sich beim National Trust Büro nicht nur über die Besonderheiten in der Natur informieren, sondern auch Ferngläser für Vogel- oder Robbenbeobachtung leihen und sich stärken. In Cadgwith kann man den heimischen Fischern ein wenig in ihre Netze schauen und die Wanderung bei einer guten Portion Fish&Chips beenden.

Auch vom Fluch der Klippenflora, der spektakulär schönen Hottentotten-Feige (Bild), kann man sich in Lizard Point überzeugen; glücklicherweise gibt es aber noch die heimische Flora, von Strand-Grasnelke, Cornischem Heidekraut, Harebells und Bluebells, Orchideen bis üppig blühender Kamille. Mehr dazu in einem eigenen Artikel.

 

Romantisch und zauberhaft - der Weg zu König Artus

durch ein verträumtes Flusstal (Bild: a.sansone)

Auf dem Weg zum sagenhaften Schwert und seinem König

Eine der schönsten Wanderungen in Cornwall ist der Wanderabschnitt vom kleinen Ort Boscastle über Weiden und durch kleine Wäldchen bis zu "Nectan's Glen" Wasserfall. Unvermittelt steigt man von Weideland in ein kleines Flusstal und entdeckt einen wirklich mystisch gelegenem Wasserfall. Wer sich für den Weiterweg stärken möchte findet dort beste Gelegenheit bei

Tea and Scones. 

Nun geht es ein liebliches Flusstal hinaus bis man sich ebenfalls unvermittelt in einem Felsental befindet, Rockey Valley. Zwischen Felsen und Brücken windet sich der Pfad steil bergauf und wieder hinab, bis sich eine Bucht mit hoch aufragenden Kliffwänden den Blicken eröffnet.
Auch hier wäre ein kurzes Verweilen gerade richtig.
Wer weiter wandert gelangt dann den Küstenpfad bis an besagtes Schloss, bzw. die Ruinen von Titangel und damit ins Sagenreich von König Artus.

Großbritannien ohne König Artus? Geht nicht.

König Artus/King Arthur (Bild: a.sansone)

Tintagel und König Artus

Nordwestlich vom Bodmin Moor liegt *Tintagel, wo König Artus im 5. Jhdt. angeblich gezeugt wurde. Heute finden sich dort gut gepflegte Ruinenreste, die (dank eines Modells zu Füßen der Ruinen) immerhin einen guten Blick auf diese vor Jahrhunderten mächtige Burg bieten.

"Where History meets Legend" betitelt man es, denn Sage/Legende und echte Zeitgeschichte passen halt nicht so ganz zusammen. Interessant und sehenswert ist es dennoch.
Die älteste erhaltene Niederschrift der Heldentaten von King Arthur stammt von dem Mönch Geoffrey von Monmouth. Um das Jahr 1135 erzählt er in "Historia regum Brittaniae", die Geschichte der Könige Britanniens. Den Kult um Artus bereichert Richard von Cornwall im 13. Jahrhundert. Dieser tauscht 1233 drei Güter gegen den Ort, an dem Artus gezeugt und geboren worden sein soll. Genau hier baut er eine neue Burg, Tintagel, um möglichst viel von Artus' Glanz auf seine Herrschaft zu übertragen.

Die Legende aus der Feder des Mönches, der im 12. Jahrhundert Ereignisse aus dem Leben König Arthurs niederschrieb und die tatsächliche Burg, entstanden Jahrhunderte später, begeistern aber romantische Gemüter immer noch.

 *Tin ist der kornische Begriff für Burg, tagell für schmalen Zugang. 

Für tolle Ausblicke - Land's End

Land's End (Bild: a.sansone)

Kliffpfad zu Lands End

"Land's End", also der letzte westliche Zipfel von England, denn danach kommt nur mehr der weite Ozean, der Atlantik. Das sollte man sich ansehen noch dazu, wo der Küstenweg wirklich wunderschöne Ausblicke liefert. Aber bitte nicht in Flip-Flops, denn der Pfad ist streckenweise schmal, abschüssig und gutes Schuhwerk nötig. Von Porthcurno weg durch dichtes Strauchwerk geht es hoch zum windgebeutelten Gwennap Head.

Hier kann man so seltene Cuscuta epiphytumPflanzen, wie die Schlingpflanze Cuscuta epiphytum, Common Dodder/Quendelseide, entdecken. Dann die Steilküste entlang bis zum westlichsten Punkt von England. Begrüßt wird man hier vor allem von den bettelfreudigen Staren, aber auch vom Touristenrummel.

Ein Berg gefällig? Auf zum Helman Tor

Auch wenn er den Namen Berg=Tor fast nicht verdient, diese Erhebung aus Granitfelsen ist nicht umsonst schon zu frühgeschichtlichen Zeiten eine Pilgerstätte gewesen. Er, der Helman Tor, erhebt sich inmitten einer Heide- und Moorlandschaft und ein wunderbarer Blick bietet sich über die weiten von bewachsenen Steinmauern umgebenen Weiden und Felder. Friedlich ist es dort oben, das merkt man auch an dem grasenden Vieh, das sich durch die Wanderer kaum aus der Ruhe bringen lässt. Wer den Blick in die Felsnischen lenkt, entdeckt wie tapfer sich die Pflänzchen in jede noch so kleine fruchtbare Nische klammern. Ein wunderschöner Platz, den man mit einer Wanderung durch die angrenzenden Moorgebiete bei passablem Wetter (nie bei Regen oder Nebel) abschließen kann.

Helman Tor, 209 m

Helman Tor, Granitfelstürme in einer Moor-/Heidelandschaft (Bild: a.sansone)

Cornwall und seine Blumen

Wer so wie ich besonders an den Pflanzen einer Region interessiert ist,

der findet im Artikel

Cornwall und seine Blumen

reichlich Bildmaterial und Information.

Wem Bilder reichen, ein Cornwall Album ist hier.

Weitere Tipps für Cornwall

Folgende in jedem Reiseführer angegebenen Ziele kann man natürlich, je nach Vorliebe (Natur/Rummel/Sehenswürdigkeiten/frühgeschichtliche Denkmäler) ebenfalls in sein Programm nehmen. Sie sind hier nur in Stichworten angeführt.

  • Truro, Verwaltungssitz des Herzogtums Cornwall
  • Fallmouth
  • Penzance
  • Project Eden
  • St. Yves
  • Lost Gardens of Heligan
  • Merry Maidens
  • Newquay

Newquay

Junge Leute, die gerne surfen, gehen hier ein und aus. Die zahlreichen kleinen Buchten, die man wirklich nur mit dem Surfbrett unter dem Arm mühsam absteigend und ebenso mühsam hochkletternd erreichen kann, vermitteln immer noch den ursprünglichen Eindruck vom Surfen und Wellenreiten als einem Sport für begeisterte naturverbundene junge Menschen.

In den größeren Buchten kann sich auch der Anfänger einweisen lassen in die schwere Kunst des Wellenreitens.

 

Beliebter Surfstrand in Newquay (Bild: a.sansone)

Der St Michael's Mount ist eine der Sehenswürdigkeiten in Cornwall. Nicht nur das ursprünglich als Kloster erbaute und zum Schloss umgestaltete Gebäude auf dieser Gezeiteninsel ist sehenswert, sondern auch der umliegende und sorgsam gepflegte Garten.

Während der Flut landet man mit den Booten an, zur Ebbe gelangt man trockenen Fußes hin und zurück.

St. Michael's Mount

St Michael’s Mount, Cornwall, UK (Bild: ukgardenphotos / Flickr)

Wer englische Herrenhäuser und Gärten liebt: Lanhydrock House

Gute Informationen bekommt man außer vor Ort besonders durch die National Trust Internetseite.

 

Sie reisen gerne in andere Länder?

Adele_Sansone, am 01.07.2018
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Bildquelle:
Filmszene aus "Der Bauer und sein Prinz" ("Der Bauer und sein Prinz" - ein Film über Prince Charles' ökologis...)
Copyright ZDF und Jon Ailes (Die Welt der Rosamunde Pilcher († 6.2.2019))
a.sansone (Weihnachten in den Bergen)

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