Mainau - Tulpen, Rosen, Mammutbäume - gute Gründe für einen Besuch der Insel
Die Insel am nördlichen Zipfel des Bodensees ist für Überraschungen gut. Wer auf die Mainau fährt, um Blumen zu sehen, wird dabei überwältigt durch Mammutbäume.Brückenübergang zur Insel Mainau (Bild: a.sansone)
Der erste Besuch - man ist überwältigt
Ist man zum ersten Mal auf der Mainau, so muss man tapfer sein, so viel stürmt auf einen ein.
- Im positiven Sinn überwältigt war ich von der imposanten Sequoia-Allee. Ganz ehrlich, ich kenne so Einiges an botanisch schönen Gärten, aber diese gigantischen Bäume, nicht einzeln, sondern in Reih und Glied, Dutzende aneinandergereiht. Also das hat schon was. Das Spiel von Licht und Schatten, das durch die Blätter fällt, trägt noch weiter dazu bei, dass man ehrfürchtig staunend nach oben blickt.
Soferne man - ab hier beginnt die Kehrseite der Medaille -
- ... nicht von einer Hundertschaft an Besuchern quer durch die Insel geschoben, gepuscht, gedrängt wird. Mann oh Mann, war ich anfangs erschrocken über die Besuchermassen. Die Via Mazzini in Verona ist auch nicht stärker frequentiert, dachte ich.
Meine persönliche Lösung dieses Dilemmas war "geduldiges Warten". Siehe da, nach etwa einer Viertelstunde löste sich der dichte Zustrom auf. Man konnte geruhsam seiner Wege gehen, auch stehen bleiben. Bewundern. Die Natur einwirken lassen.
Tipp:Wer es vermeiden kann, kommt nicht an einem Wochenende. Wer nur an Wochenenden Zeit hat, wählt Seitenwege. Man muss nur clever genug sein, die allzu dicht begangenen Wege zu meiden. Mal einen seitlichen Abstecher wagen und plötzlich findet man sogar menschenleere hübsche Plätze. Es lohnt sich. Und das Spiel der Kontraste, zwischen dichtem Gewühl und frei Durchatmen, hat auch so seinen Reiz.
Mammutbaum (Bild: a.sansone)
Die Mainau und ihr Arboretum: prächtige Bäume - Sequoia, und mehr
Schon der Eintritt über die Sequoia-Allee ist beeindruckend. Was sonst nur Besuchern im "Wilden Westen", also in Amerika, vergönnt ist, ist hier auf kleinem Raum mitten in Mitteleuropa am klimatisch milden Bodensee zu bestaunen: Mammutbäume (Sequoiadendrum giganteum) in beeindruckender Anzahl und gigantischem Ausmaß.
Wie es zur Sequoia/Mammutbaum-Allee kam:
1952 bekam Graf Lennart Bernardotte den ersten Mammutbaum von den Kew-Gardens London. Aus seinen Samen wurden die Nachfolger schon 1959 aus Platzproblemen als Allee gepflanzt. Graf Bernardotte nannte sie spaßhalber seine "Meter-Sequoia" (nach den Laufmetern, statt Metasequoia=Urweltmammutbaum; wie es richtig heißt.).
Der höchste und älteste Mammutbaum, Pflanzjahr 1875, steht im Arboretum mit einer imposanten Höhe von 27 Metern und einem Stammumfang von 6 Metern.
Aber auch
- Atlas- und Libanon-Zedern ragen in den Himmel.
- Die Platanen-Allee wiederum ziert die kurze Fahrstraße zum Schloss.
Mammutbaum-Allee Mainau (Bild: adele sansone)
Von Tulpenwiesen über Blumenkaskaden bis zu Orchideen
Staunenswertes gibt es auf der Insel, die dem Grafengeschlecht Bernadotte gehört, wahrlich genug. Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg leitet heute gemeinsam mit ihrem Bruder Björn die Geschäfte des Familiensitzes. Für Botaniker, für Gartenfreaks und besonders für Fotografen gibt es Motive satt.
- Im Winter beeindrucken die Stille und die Atmosphäre den Naturliebhaber. So erfreulich abgeschieden, verträumt und menschenleer kann man nur um diese Jahreszeit diese Insel erleben. Das Spiel von Eis, Schnee und Wasser ist Balsam auf gestresstes Städtergemüt.
- Im Frühjahr regiert dann die Farbenpracht, vor allem der üppig wachsenden Zwiebelpflanzen (Geophyten) und entzücken den Blumenliebhaber. Die Blumen-Wassertreppe erschlägt einen zwar fast in seiner Farbigkeit, aber es ist halt nicht alles jedermanns Geschmack.
- Mein persönlicher Lieblingsplatz: Wer es natürlicher liebt, erfreut sich an den mit Tulpen oder Narzissen durchzogenen wilden Wiesenabschnitten.
Ich hole mir in diesen Parks immer viel Inspiration für meinen eigenen Garten - siehe Ideen für einen Frühlingsgarten.
Geophyten (Bild: a.sansone)
- Der italienische Rosengarten wiederum bezaubert die Rosenliebhaber ab Juni. Aber auch Wild- und Strauchrosen in vielen Formen sind hier zu finden.
- Wer es mehr mit den Exoten hat, der findet sicher im Palmenhaus so manches Gewächs, das nicht überall zu sehen ist. Und Orchideen gibt es in einer enormen Vielfalt zu bestaunen.
- Im Herbst erfreuen die Stauden- und Dahliengärten in voller Pracht.
Die Mainauer Blumenuhr nach C. von Linné
Im Ufergarten wurde 2008 Jahr eine "Blumenuhr" nach Carl von Linné angelegt. Verschiedene Pflanzenarten öffnen zu ganz bestimmten Zeiten am Tag ihre Blüten. Ausgehend von dieser Entdeckung suchte Linné passende Pflanzen-Vertreter für jede volle Stunde des Tages.
Der schwedische Botaniker und "Erfinder" der binären Nomenklatur (Systematik), hat diese Blumenuhr erstmals 1745 entwickelt. Auf Mainau ist so eine Blumenuhr verwirklicht.
(Bild: https://pagewizz.com/mainau...)
Das Barockschloss und St. Marien auf Mainau
Das prächtige Barockschloss und die angrenzende Kirche St. Marien sind wiederum für die echten Schlossfans ein Muss. Auch das Schmetterlingshaus ist etwas für Fans. Mit über 40 Arten an Tagfaltern ein Erlebnis, auch für Familien mit Kindern.
(Bild: a.sansone)
Dahlienhügel und Staudengarten - weitere Highlights von Mainau
Im Herbst, wenn Zwiebelpflanzen, Rosen und Rhododendren längst verblüht sind, erfreuen die Blumenfreunde die zahlreichen Dahlien und neu angepflanzten Stauden. Mainau ist zu jeder Jahreszeit sehenswert.
Zitronen, Apfelsinen, Pampelmusen gedeihen auf der Bodenseeinsel wie im Schlaraffenland. Sie sind, im Bereich des Schlosses, jedes Jahr von Anfang Juni bis Mitte September, zu sehen. Erfahren Sie mehr dazu: Historische Zitrus-Sammlung
Besucherströme (Bild: a.sansone)
Mainau für Familien, Kinder und sportive Youngster
Der Bauernhof inklusive Streichelzoo, dem Mainau-Kinderland, ist für kleinere Kinder gedacht. Als Erwachsener ohne Begeisterung für Kinder kann man diesen allerdings weiträumig meiden, dann muss man sich auch nicht über Kindergeschrei aufregen.
Für größere Kinder und Jugendliche gibt es:
- den Erlebniswald Mainau.
- Der Erlebniswald Mainau schließt südwestlich an den Festland-Parkplatz der Insel Mainau an. Grundsätzlich sind die Parcours für jeden zugänglich. Das Mindestalter für alle Parcours liegt bei 10 Jahren und bei einer Körpergröße von 140 cm. Die Teilnehmer der Parcours müssen selbstständig in der Lage sein, sich ein- und umzuhängen. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren können nur teilnehmen, wenn sie von einem Erwachsenen begleitet werden.
- Das ist also ein tolles Zusatzprogramm für sportbegeisterte Eltern mit ihren größeren Kindern.
- Informationen zu Anreise, Eintritt und Sonderschauen - Ab 21. März geht es mit zahlreichen Sonderschauen los.
- Tipps für Fotografen: Mainau
Wer die Vielfalt der Pflanzenwelt liebt, kann diesen besonderen Platz, die Bodensee-Insel Mainau, nicht links liegen lassen. Am besten man bucht einen Kurzurlaub, geht auf die Mainau zum Frühstücken und genießt für Stunden noch Ruhe und Beschaulichkeit. Sehenswert ist die Insel Mainau auf jeden Fall.
Ein weiterer "Traum-Garten" für Kurzreisen oder als Ausflugsziel
Bildquelle:
Eigenwerk
(Wo ist es am Bodensee am schönsten? – Lieblingsplätze am "schwäbisc...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone
(Der Marlinger und Maiser Waalweg in Südtirol)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone
(Gärten von Schloss Trauttmansdorff - ein Besuch der sich lohnt)