Häuptling "Rain in the Face" (Bild: Bernd Teuber)

Rain-in-the-Face kämpfte gegen die US-Armee

Die Indianer setzten sich zur Wehr. Kein Tag verging ohne Überfälle auf Poststationen, Siedlertrecks und einsam gelegene Farmen. Daraufhin vertrieben die Weißen die Sioux systematisch aus den Jagdgründen und rotteten ganze Stämme aus. Ihr Wahlspruch lautete: "Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer". Und den Sioux blieb nichts anderes übrig, als um ihr Überleben zu kämpfen. Einer ihrer bekanntesten Anführer war Rain-in-the-Face (Regen im Gesicht). In der Sprache der Sioux lautete sein Name "Ite-o-Magazu". Er wurde 1835 als Sohn des Medizinmannes Wambli-Luta (Roter Adler) am Cheyenne River in Nord Dakota geboren. Bei einem Messerkampf erlitt er eine Schnittwunde im Gesicht und das Blut verwischte seine Kriegsbemalung. Daher bekam er den Namen "Rain-in-the-Face".

Bereits im Alter von zwanzig Jahren wurde er zum Kriegshäuptling der Hunkpapa-Lakota gewählt. Mit seinen Kriegern nahm er an mehreren Gefechten gegen die US-Armee teil. Am 21. Dezember 1866 lockte er gemeinsam mit Crazy Horse und Red Cloud eine Abteilung der US-Armee unter der Führung von William Fetterman in eine Falle und vernichtete diese bis auf den letzten Mann. 1874 wurde in den Black Hills, den Heiligen Bergen der Lakota, Gold gefunden. Bald durchwühlten Scharen von Goldsuchern, skrupellosen Desperdos und Abenteurern die Erde, bauten Dörfer und Städte. Als immer mehr Siedler in das Gebiet eindrangen, stellte sich Rain-in-the-Face zusammen mit dem Hunkpapa-Häuptling Gall den Weißen entgegen.

Die Schlacht am Little Big Horn

Für die Indianer hatte die Stunde des letzten heldenhaften Aufstands geschlagen. Aber so entschlossen sie sich auch gegen die Weißen zur Wehr setzten, als Volk waren sie zum Untergang bestimmt. Im Jahr 1874 wurde Rain-in-the-Face auf der Standing Rock Agentur von Captain Thomas Custer, dem Bruder von George Armstrong Custer, gefangen genommen und in Fort Abraham Lincoln eingesperrt. Captain Custer misshandelte seinen Gefangenen und schlug ihn mit der Reitpeitsche.

Rain-in-the-Face schwor Rache. Einige Zeit später gelang es ihm, mit der Hilfe von Sitting Bull aus seinem Gefängnis zu fliehen. Am 25. Juni 1876 kämpfte er gemeinsam mit Sitting Bull und Crazy Horse in der Schlacht am Little Big Horn. Während des Gefechts erschlug er Captain Thomas Custer und rächte sich für seine Demütigungen. 1877 floh er mit Sitting Bull nach Kanada, kehrte aber im September 1880 wieder in die USA zurück, wo er sich General Nelson A. Miles ergab. Rain-in-the-Face starb am 12. September 1905.

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