Vergessene Opfer – gefeierte Täter
Wie links eingefärbte Geschichtsdarstellung salonfähig werden willLinke Deutungshoheit über deutsche Geschichte
Diese im Osten Deutschlands keineswegs außergewöhnliche Szenerie ist symptomatisch für ein Land, in dem Betroffenheit und Erinnerungskultur vor allem den Verbrechen der NS-Zeit gelten, während Opfer der DDR oftmals als Halbverbrecher, ehemalige Nazis oder dergleichen diffamiert werden.
So kommt es, dass im Örtchen Sachsenburg seit Jahren ausgiebig über das dortige Schutzhaftlager der NS-Zeit geforscht wird. Ein Film entstand, und nicht nur Gedenkmonumente aus DDR-Zeiten erinnern heute an die Naziverbrechen. Ein Verein organisierte sogar eine Radtour auf den Spuren der Häftlinge, hofiert von der regionalen Presse. Dieser Verein nennt sich bezeichnenderweise "Geschichtswerkstatt". Der Aufklärungswille zur deutschen Geschichte endet allerdings anscheinend beim Jahr 1945. Unerwähnt, auch in der Presse, bleibt, dass gleich in Sichtweite des Nazilagers Jugendliche durch DDR-Kommunisten gequält, gedemütigt und zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden. Über diese ungeheuerlichen Vorgänge soll es noch nicht einmal mehr Akten geben - obwohl die Stasi doch sonst alles so genau dokumentiert hat. Das ungefähr vierjährige Bestehen des Nazi-Schutzhaftlagers wird daher immer wieder thematisiert. Die im gleichen Ort bis 1967 andauernden Verbrechen der Kommunisten an Minderjährigen hingegen sind anscheinend tabu.
So kommt es, dass gebührenfinanzierte Sender mit "Bildungsauftrag" ungestraft suggerieren dürfen, der Freistaat Sachsen sei eine Nazi-Hochburg. (Zur Erinnerung: Bei den Landtagswahlen 2014 im angeblichen Nazi-Freistaat machte fast jeder Fünfte sein Kreuzchen bei den Kommunisten. Ungefähr noch einmal soviel Stimmen entfielen auf SPD und Grüne…) Das kommunistisch geführte Thüringen, Keimzelle der NSU und Schauplatz regelmäßiger Rechtsrock-Konzerte, versehen die neutralen Journalisten der staatlichen Sender übrigens nicht mit dem Prädikat "Nazi-Hochburg". Ein Schelm, wer Arges dabei denkt...
So kommt es auch, dass linke Aktivisten eifrig forschen, ob frühere Nazifunktionäre noch irgendwo als Ehrendoktoren oder Ehrenbürger gelistet sind. Solcherlei "Funde" sind den öffentlich-rechtlichen Medien nicht selten einen Teil ihrer kostbaren Sendezeit wert.
Der Eifer der genannten Aktivisten erlahmt jedoch anscheinend recht schnell, wenn es um dunkelrote Flecken auf weißen Westen geht. Welcher Linksaktivist hat sich bisher auf die Suche nach den Mördern, Folterknechten und Schreibtischtätern von Hoheneck, Torgau, Hohenschönhausen, Halle, Leipzig, Dresden und Potsdam gemacht? Welcher gebührenfinanzierte Sender berichtet beispielsweise schon gern darüber, dass zahlreiche Minister und hohe Funktionäre der DDR zuvor stramme Nazis waren?
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Geehrte Täter – glorifizierte Diktatur
Können Sie, liebe Leser, sich vorstellen, dass irgendwo in Deutschland eine Straße nach dem hingerichteten Nazi-Publizisten Julius Streicher benannt wird? Wahrscheinlich nicht! Der gesellschaftliche Aufschrei wäre völlig zu Recht ungeheuerlich.
Bei einem kommunistischen Schreibtischtäter sieht die Sache allerdings anders aus. In Rostock gibt es eine Straße, die nach Ilja Ehrenburg benannt ist. Dieser Mann, den seine Bewunderer als "Schriftsteller" bezeichnen, war Stalins wahrscheinlich erfolgreichster Hetzer. Ab 2001 existierte in Berlin zudem für einige Zeit ein "Cafe Ehrenburg", ideologisch passend in der Karl-Marx-Allee. Ehrenburg wurde bekannt wegen seiner Propagandaschriften für die Rote Armee. Das heute bekannteste Machwerk des Mannes ist der Aufruf "Tötet", welcher unverblümt die tägliche Ermordung Deutscher einfordert. Verteidiger Ehrenburgs wiederum bestreiten dessen Verfasserschaft und sprechen von Fälschung sowie Verschwörung. Holocaust-Leugner argumentieren übrigens ganz ähnlich…
Wer es in Deutschland jedoch wagt, Kritik an Ehrenburg zu üben, sollte sich auf die ganz große Nazi-Keule einstellen. Denn Ehrenburg war nicht nur ein eifriger Diener des roten Massenmörders Stalin, sondern zudem auch jüdischer Abstammung. Eine echte Aufarbeitung der Taten Ehrenburgs ohne linke Schönfärberei verbietet sich in Deutschland daher von selbst. Zu groß ist die Gefahr, dass rechte Chaoten daraus Profit schlagen. Ob man den roten Hetzer deshalb aber gleich glorifizieren muss, erscheint dennoch fraglich.
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Das Straßennetz der roten Täter
Ilja Ehrenburg ist allerdings kein Einzelfall. Es folgt eine sicherlich unvollständige Aufzählung:
- Die Stadt Chemnitz ehrt den kommunistischen Vordenker Karl Marx mit einem riesigen Monument. Dass der Mann bekennender Rassist und Antisemit war, interessiert offenbar nicht. Rote Bilderstürmer kritisieren lieber das Gedenken an andere historische Persönlichkeiten wie Bismarck oder Immanuel Kant - weil diese Rassisten gewesen seien...
- Marx ist jedoch nicht der einzige geehrte Kommunist der Stadt. In der sächsischen Industriemetropole trägt beispielsweise eine Straße den Namen des russischen Revolutionärs Sagorski. Diese befindet sich in einem Wohngebiet namens "Fritz Heckert", benannt nach einem KPD-Funktionär. Eine weitere Plattenbausiedlung der Stadt wurde zudem mit dem Namen des kommunistischen Spanienkämpfers Hans Beimler versehen.
- Kommunisten, deren Ideen millionenfaches Leid über die Menschheit brachten, erfahren auch anderenorts zahlreiche Huldigungen. So gibt es beispielsweise einen Karl-Marx-Platz in Torgau, also ausgerechnet in der Stadt, deren Geschichte zwei kommunistische Konzentrationslager sowie den berüchtigten Geschlossenen Jugendwerkhof aufweist. Die gleiche Stadt verfügt auch noch über einen Rosa-Luxemburg-Platz...
- Nach einem Bericht von welt.de aus dem Jahr 2016 tragen in Deutschland noch mehrere hundert Straßen, Plätze und sogar Schulen die Namen der kommunistischen Ikonen Marx, Engels, Liebknecht und Luxemburg.
- In der mecklenburgischen Gemeinde Dabel erinnert eine Straße an den roten Kulturfunktionär Johannes R. Becher. Der dröge Apparatschik war unter anderem Kulturminister der DDR und dichtete den (später verbotenen) Text zur ostdeutschen Nationalhymne. Berlin ehrt ihn übrigens (so wie andere Kommunisten) mit einer Statue...
- Ebenfalls in Dabel wird auch des Kommunistenführers Pieck durch einen Straßennamen gedacht. Pieck war der erste und einzige Präsident der DDR. In seine Amtszeit fiel die blutige Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953.
- Das brandenburgische Örtchen Leegebruch wiederum kann mit einer Straße der Jungen Pioniere aufwarten. Wie passend, dass ausgerechnet hier eine ehemalige Vorsitzende dieser roten Kinder-Organisation wohnen soll...
Das Netz der kommunistischen Straßennamen ist also immer noch erstaunlich groß und sorgt so täglich dafür, dass rote Täter und ihre Ideologie verharmlost oder sogar gesellschaftsfähig werden. Der Philosoph George Santayana prägte einst den Satz: "Wer sich nicht an seine Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."
Wollen wir das wirklich?