Was sind Aminosäuren und bei welchen Beschwerden können sie helfen?

 Was sind Aminosäuren?

Aminosäuren sind organische Verbindungen: Sie sind hauptsächlich als Bausteine unserer körpereigenen Proteine bekannt. Für diese Synthese sind die 22 bekannten proteinogenen Aminosäuren verantwortlich. Es existieren noch ca. 250 nicht proteinogene Aminosäuren, die im Laufe der letzten Jahre immer umfassender erforscht werden konnten.

Der menschliche Körper ist unbedingt auf jede dieser Aminosäuren angewiesen, da nahezu alle lebenswichtigen Vorgänge auf das ausreichende Vorhandensein der benötigten Aminosäuren angewiesen sind. Einige werden vom Körper synthetisiert, andere durch die Nahrung aufgenommen.

Im Folgenden werden einige der wichtigsten und bekanntesten Aminosäuren vorgestellt und ihre Funktion erläutert.

Arginin

Arginin hat im menschlichen Köper eine erstaunliche Wirkung. Sie verbessert Power und Vitalität. Arginin beugt der Arteriosklerose vor und wirkt Gefäß erweiternd. Des Weiteren reguliert Arginin den Cholesterinspiegel. Bei der weit verbreiteten ungesunden Ernährung mit Fastfood ist das Arginin ein wahrer Segen.

Arginin ist auch ein überaus nützlicher Helfer bei Potenzproblemen oder Zeugungsunfähigkeit. Die Aminosäure wirkt anregend auf die Produktion der Spermien und verbessert zudem ihre Beweglichkeit.

Ein weiteres Einsatzgebiet der vielseitigen Aminosäure ist ihre unterstützenden Wirkung in Regenationsphasen nach schweren Erkrankungen oder Operationen. Hier unterstützt Arginin die Wundheilung und versorgt den Körper mit neuer Energie.

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Cystein

Cystein ist in in unserer Nahrung hauptsächlich in Soja, Milch und Weizenkeimen zu finden. Das Cystein hat viele überaus bedeutsame Funktionen im Körper.

Es ist ein Hauptbestandteil des Keratins, einem unverzichtbaren "Baustoff" von Haut, Haaren und Nägeln. Durch die Stärkung des Bindegewebes bietet Cystein einen wirksamen Schutz gegen die ungeliebte Cellulite. Cystein hat eine weitere positive Wirkung, es verflüssigt zähen Bronchialschleim. Der wohl bekannteste Wirkstoff ist das Acetylcystein (ACC). Die Amonisäure wirkt weiterhin entzündungshemmend und ist eine der wichtigsten Schwefelquellen des Körpers. Cystein ist maßgeblich an der Synthese von Kollagen beteiligt. Die Bedeutung von Kollagen für die Beschaffenheit von Haut, Haaren und Nägeln ist weitreichend bekannt. Ein weiteres Einsatzgebiet für das Cystein sind neurodegenerative Veränderungen, wie MS, Alzheimer oder Parkinson. Das Cystein ist hier wesentlich an der Produktion bestimmter Fettsäuren beteiligt, die zur Bildung und Regeneration von Nervenzellen unverzichtbar sind.

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Glutamin


Auch das Glutamin ist eine lebenswichtige Substanz für den Körper. In den Nahrungsmitteln Soja, Mais oder auch Milchprodukten ist Glutamin zu finden. Glutamin ist ein immens wichtiger Energielieferant für Zellen mit einer sehr hohen Teilungsrate, wie Zellen des Immunsystems oder Darmzellen. Das Erstaunliche ist, dass Glutamin in den Nieren in Glucose umgewandelt wird und somit Energie liefert, dies aber ohne Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Dieser Umstand ist bemerkenswert, da nahezu alle energetischen Stoffwechselvorgänge mit einer Erhöhung des Blutzuckers einhergehen.

Glutamin wird oftmals zur Unterstützung bei Diäten empfohlen, da der Körper unter Umgehung des Blutzucker-Kreislaufes und somit ohne eine Ausschüttung von Insulin und den darauf folgenden Heißhunger-Attacken Energie bekommt. Des Weiteren wird die Leistung und Versorgung der Muskulatur verbessert. Dies kommt sportlichen Aktivitäten, mit oder ohne Diät, zugute.

Als Ausgangsstoff für die Synthese der Gamma-Amino-Buttersäure (GABA) spielt das Glutamin eine wichtige Rolle bei Unruhezuständen, Stress und Phasen der Rekonvaleszenz. Die enstehende Gamma-Amino-Buttersäure wirkt beruhigend und ausgleichend auf das zentrale Nervensystem.

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Lysin


Beim Lysin handelt es sich um eine nicht essentielle Aminosäure, was bedeutet, dass sie vom Körper nicht selbst synthetisiert werden kann und ausschließlich durch die Nahrung aufgenommen wird. Beim Wachstum von Kindern spielt das Lysin eine immense Rolle bei der Entwicklung des Skelettes und starker Knochen. Lysin ist vermehrt in tierischen Produkten vorhanden. Aus diesem Grund leiden Vegetarier und Veganer oftmals an einem Lysin-Mangel.

Eine der erstaunlichsten Fähigkeiten des Lysins besteht in seiner antiviralen Wirkung. Lysin ist in Lage, den Herpes-Virus schnell und effektiv zurück zu schlagen. Wird ein nahender Herpes-Ausbruch von den Betroffenen gespürt, kann eine stündliche Einnahme einer 500mg Kapsel den Ausbruch komplett verhindern.

Eine dauerhafte prophylaktische Einnahme von Lysin ermöglicht Betroffenen, Ausbrüche für die Zukunft zu verhindern. Auch bei Herpes Zoster (Gürtelrose) oder Genitalherpes zeigt Lysin den gleichen positiven Effekt. Die Aminosäure wirkt zudem schmerzstillend und stimmungsaufhellend und stärkt das Immunsystem.

Eine weiteres vielversprechende Eigenschaft des Lysins ist seine heilende Wirkung bei allen Raum fordenden Tumoren. In Verbindung mit der Aminosäure Prolin und Vitamin C verhindert das Lysin die Enzym bedingte Auflösung des Bindegewebes, die die räumliche Ausbreitung von Tumoren erst ermöglicht. Die Kombination aus Lysin, Prolin und Vitamin C fördert zudem die Auflösung der Plaques bei Arteriosklerose.

Detaillierte Informationen zu Lysin finden Sie HIER

Ornithin

Ornithin wird aus der Aminosäure Arginin in der Leber synthetisiert. Bei akuten oder chronischen Krankheiten kann der Ornithin-Bedarf erheblich erhöht sein. Ornithin ist immens wichtig für die Produktion von Wachstumshormonen, die zur Regeneration der Organe und anderer Bereiche des Körpers unverzichtbar sind.

Ornithin wirkt anregend auf die Thymusdrüse und kurbelt somit das Immunsystem an. Eine der wichtigsten Funktionen des Ornithins ist seine neutralisierende Wirkung auf das toxische Ammoniak. Bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen entsteht Ammoniak als Abfallprodukt und wird mit Hilfe des Ornithins in Harnstoff verwandelt, der dann mit dem Urin ausgeschieden wird. Wird dieser Zyklus beispielsweise durch einen Mangel an Ornithin gestört, kann der zytotoxische Ammoniak diverse Schäden anrichten. So können Schlafstörungen enstehen, die durch die erhöhte Ammoniak-Konzentration im Körper bedingt werden. Eine erhöhte Konzentration an Ammoniak behindert extrem wichtige physiologische Abläufe, wie die Zellatmung. Gesundheitliche Langzeitschäden sind hier vorprogrammiert.

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Taurin

Die Aminosäure wurde nach dem Stier (Taurus) benannt, da sie da erste Mal aus der Galle von Stieren gewonnen wurde. Heute wird das Taurin synthetisch hergestellt und keineswegs aus Stierhoden gewonnen - das Gerücht hält sich nach wie vor hartnäckig.

 

Eine der wichtigsten Aufgaben des Taurins im menschlichen Körper ist die Regulierung des Kalziumspiegels innerhalb und außerhalb der Zellen. Diese Funktion ist beispielsweise sehr bedeutsam für das menschliche Herz, da auf diese Weise Zellschädigungen an Herzzellen vorgebeugt wird.

Dieser Vorgang ist auch im Gehirn von größter Bedeutung. Strömt dort Kalzium unkontrolliert in eine Hirnzelle, wie zum Beispiel bei einem epileptischen Anfall, verursacht dies unweigerlich den Zelltod. Taurin kontrolliert in allen Bereichen des Körpers den osmotischen Druck innerhalb und außerhalb der Zellen und ist somit von fundamentaler Bedeutung.

Taurin ist in der Lage, giftige Substanzen im Körper zu binden und somit neutralisieren. Es liegt also auf der Hand, dass ein Körper mit relativ hoher toxischer Belastung, durch Umweltgifte etwa, einen vermehrten Taurin-Bedarf aufweist.

Detaillierte Informationen zu Taurin finden Sie HIER

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