Kinder lernen am besten mit guter Laune

Im Idealfall sollte Lernen Spaß machen. Doch zumindest sollte man sich beim Lernen und in der Schule nicht unwohl fühlen, denn in einer solchen Atmosphäre kann auch unser Gehirn nicht richtig "funktionieren" bzw. mit voller Leistung arbeiten.

Es schadet deshalb nicht, beim Lernen möglichst viel Humor einzubringen. Denn Wissenschaftler haben herausgefunden: Lachen hilft, sich besser an Lerninhalte zu erinnern!

Lesetipp:

Ganz einfache und doch verblüffend wirkungsvolle Wege, um sich in Sekundenschnelle besser, zufriedener und lockerer zu fühlen, stellt Claudia Croos-Müller in ihrem kleinen Ratgeber vor: "Kopf hoch - das kleine Überlebensbuch: Soforthilfe bei Stress, Ärger und anderen Durchhängern". Schon die humorvollen Illustrationen sorgen für gute Laune! 

Gute-Laune-Macher für kleine und große Menschen

Kinder lernen am besten mit Farbe

Kinder lieben es bunt! - Farben können selbst eher langweilige Lerninhalte ansprechender, attraktiver und lebendiger gestalten. Sie heben Wichtiges hervor, dienen als Vorstellungshilfe und sorgen dafür, dass man sich das Gelernte besser merken kann. 

Kindern kann es Spaß machen, eine bunte Mindmap zu gestalten oder ein Lernposter zu zeichnen. 

Interessant: Unter der Überschrift "Vorsicht, Rotstift!" berichtete die Zeitschrift Psychologie Heute im Januar 2008 davon, dass die Farbe Rot bei Schülern Gefühle des Versagens hervorrufen kann. Bessere Alternativen sind die Farben Grün oder Schwarz. 

Kinder lernen am besten mit Musik

Vorsicht: Das soll jedoch nicht heißen, dass Kinder beim Hausaufgabenmachen oder dem Lernen auf eine wichtige Klassenarbeit nebenher Musik hören sollten. Ein Psychologe der University of Wales Institute im britischen Cardiff hat schon vor Jahren herausgefunden, dass selbst monotone Hintergrundgeräusche nur mäßige Gehirnleistungen erlauben. Musikhören beim Lernen, so die Erkenntnis, verhindert bestimmte kognitive Leistungen. 

Gut funktionieren kann es aber, Lerninhalte in eine Melodie zu "verpacken", z.B. zu rappen oder zu singen - die Werbung mit ihren einprägsamen Jingles macht uns vor, wie das geht.

Rhythmus findet sich auch in Gedichten: Was sich reimt, können wir uns oft besonders gut merken.

"Wir lernen mit Musik. Und das macht Spaß."

Kinder lernen am besten mit Ruhe

Musik bewusst einzusetzen, um sich Dinge besser merken zu können - siehe oben - kann beim Lernen sehr wirksam sein. Eine Hintergrundberieselung durch CD-Player oder Fernseher dagegen stört die Konzentration. Zum konzentrierten Lernen brauchen Kinder Ruhe. 

Das bedeutet auch: Sich nur auf das Lernen zu konzentrieren, dabei möglichst nichts anderes tun, alle Ablenkungen vermeiden. Heute nennt man diese Art der Konzentration auch gerne Solotasking, den Gegenbegriff zum Multitasking, das in unserer modernen Gesellschaft so weit verbreitet ist.

Dass unsere Gehirne - ob bei kleinen oder großen Lernern - zum Multitasking eben nicht geschaffen sind, haben Gehirnforscher inzwischen mehrfach bestätigt. Erfolgreiches Multitasking gelingt, wenn überhaupt, nur ganz wenigen Menschen. 

Auch wichtig: Rechtzeitig mit dem Lernen anfangen, es sollte kein Zeitdruck entstehen. Bei manchen Erwachsenen mag es funktionieren, sich durch das Lernen in letzter Minute tatsächlich zu motivieren, aber auch diese erfolgreichen Letzte-Minute-Lerner sind eher in der Minderheit.

Kinder sollten sich auf diese ziemlich riskante Lernmethode lieber nicht verlassen.

Kinder lernen am besten mit Bewegung

Lernen und Bewegung hängen eng zusammen! Und das ist gut so: Denn auf diese Weise nützen wir den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder und sorgen außerdem noch für gute Laune, die den gewünschten Lernerfolg ebenfalls verstärkt! 

Wer mehr wissen will:

Regungsloses Rumsitzen schadet dem Lernerfolg (Die Welt)

Kinder lernen am besten mit Pausen

Beim Lernen also ganz wichtig: Hin und wieder mal eine Bewegungspause einlegen! (siehe oben) Aber nicht nur zur Bewegung brauchen wir Pausen. Ohne Pausen lässt sich nicht erfolgreich lernen. 

Unser Gehirn nutzt den sogenannten "Leerlauf-Modus" auch, um Lerninhalte zu sortieren, zu ordnen, sich alles noch einmal "durch den Kopf gehen zu lassen". Pausen steigern die Leistungsfähigkeit, sorgen für geistige Regeneration und kurbeln die Kreativität an.

Eine "Lernpause", so Wissenschaftler, ist auch der Schlaf: "Der Schlaf diene dazu, überflüssige Nervenverknüpfungen abzubauen und neue Synapsen indirekt zu festigen sowie die frischen Informationen vom Zwischenspeicher ins Langzeitgedächtnis zu transferieren, erklären Schlafforscher." (Quelle: "Hirnforschung: Pause macht produktiv")

Wer mehr wissen möchte:

Lernen im Schlaf - Anleitung

Kinder lernen am besten mit Interesse

Oft wird sich beim Lernen vor allem auf die "Problemfächer" konzentriert: Der Schüler soll versuchen, seine schlechten Noten zu verbessern, möglichst in allen Bereichen zumindest durchschnittliche Leistungen zu bringen. Auch unser deutsches Schulsystem basiert auf dieser Strategie - zu schlechte Leistungen in einem bestimmten Fach oder Bereich werden durch "Sitzenbleiben" bestraft.

Doch wäre es nicht sinnvoller, fragen inzwischen so manche Pädagogen, sich stattdessen auf die Interessen und Fähigkeiten des Kindes zu konzentrieren und diese ganz gezielt zu fördern?

Mit Interesse lernt es sich auf jeden Fall besser und leichter. Und das kann schon bedeuten, dem Schüler den Sinn des zu lernenden Stoffes klarzumachen:

  • Wozu brauche ich das überhaupt?
  • Was kann ich im "wirklichen Leben" neben der Schule damit anfangen?
  • Wie erleichtert mir dieses Wissen mein Leben?
  • Welchen praktischen Nutzen habe ich davon, dass ich mich jetzt beim Lernen anstrenge? 

Kinder lernen am besten mit Fantasie

Alles, was ungewöhnlich, kurios und bunt ist, bleibt länger im Gedächtnis.

"Aha!" Das, was Kinder zum Staunen bringt, können sie sich leichter und besser merken.

Nach diesem Prinzip funktionieren oft auch die schon lange bewährten Eselsbrücken - je absurder und ungewöhnlicher, desto wirksamer.

Mehr zum Thema:

20 Eselsbrücken, die einem das Leben erleichtern

Kinder lernen am besten mit Gestik

Pantomime spielen, Lerninhalte ohne Worte darstellen, den ganzen Körper einsetzen - so wird Lernen für Kinder zum "Ganzkörpererlebnis", lebendiger und wirksamer.

Aber nicht nur das Nutzen der eigenen Körpersprache hilft Schülern beim Lernen - auch die Gestik der Lehrer spielt eine Rolle, z.B. beim Mathematikunterricht.

Eine amerikanische Studie hat das bestätigt: Alleine die Handbewegungen des Lehrers, das "Unterstreichen" und Deuten an der Tafel, lässt Schüler mathematische Aufgaben leichter lösen:

Gestik hilft bei Mathematik-Problemen

Kinder lernen am besten mit Spaß und Spiel

Spiel = Spaß = Herausforderung = Wachsen = Lernen

Diese Formel gilt für Kinder ebenso wie Erwachsene. Selbst bei Tieren ist es nicht anders: Durch Spielen lernen wir Lebewesen auf ganz natürliche und instinktive Weise. 

In der Februar-Ausgabe von 2014 bestätigt die Zeitschrift Psychologie Heute: 

  • Spielen hält unser Gehirn flexibel
  • Spielen fördert die Kreativität
  • Spielen macht Lebewesen klüger und anpassungsfähiger

Und noch ein weiterer Bonus: Spielen ist das beste Mittel gegen Stress!

Gut, dass es heute so viele Möglichkeiten gibt, um Spiel mit sinnvollem Lernen zu verbinden - einige Anregungen bieten u.a. folgende Beiträge:

Vorschulkinder lernen "Farben und Formen"

4 tolle Spiele zur Sprachförderung

Lernen mit Spaß-Faktor und Unterhaltungswert steckt auch in kindgerechten Rätseln und Quizspielen, zum Beispiel rund um das Thema "Tiere und Natur":

Tierrätsel: Was machen eigentlich die Tiere im Winter?

Oder passend zu Festen und Feiertagen:

Halloween-Rätsel für Kinder

10 Rätselfragen zum Nikolaus und Nikolaustag

Weihnachtsrätsel für Kinder und Erwachsene

Osterquiz - Alles rund um Osterhase und Osterei

Michaela, am 05.09.2014
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Bildquelle:
Bildautor: Petr Kratochvil (Lernen kann man lernen: Die besten Lerntipps für mehr Erfolg in Sch...)
M. Steininger - Die Persönliche Note (15 Gründe, warum man Kindern mit Vorlesen so viel Gutes tun kann – ...)

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