Interessante Fakten rund um das Rind
Rinder, die großen wiederkäuenden, milchgebenden Hornträger, machen Muh, rufen Laktose-Intoleranz hervor und laufen Amok auf der Alm? Ist das alles?Kleines Glossar zu den "Rindviechern"
- bos, boves (lat.) = das Rind
- bovin = auf das Rind bezogen, zum Rind gehörend
- Bovidae = Familie der Hornträger und Rinderartigen
- Bovinae = Unterfamilie Rinder
- Bovini = Tribus (Gattungsgruppe) Rinder
- Bos = (Gattung) Eigentliches Rind
- Bos primigenius taurus = das Hausrind (Art)
Rinder (Bild: a.sansone)
Was haben die Mitglieder der Bovinae alle gemeinsam?
Die pflanzenfressenden Wiederkäuer und Paarhufer (Bovidae) sind eine weit verbreitete Familie. Was da alles dazu gehört, ist erstaunlich: Schaf, Ziege, Rind, aber auch Antilope, Gazelle und Büffel gehören dazu. Der gemeinsame Ursprung dieser Familie liegt in Eurasien, vermutlich in Anatolien.
Die Unterfamilie der Rinder (Bovinae), dazu gehören neben den Rindern auch noch die Antilopen, gehört zu den Wiederkäuern.
- Alle Tiere besitzen Hörner, gebildet aus der Hornscheide, sitzend am Stirnzapfen.
- Die Hörner wachsen ein Leben lang.
- Die größte Horn-Spannweite erreicht der Wasserbüffel (bis 1,80 Meter).
- Die größten Exemplare unter den Rindern erreichen eine Schulterhöhe von zwei Metern (Gaur).
Die jahrtausendalte Geschichte des Rindes
Älteste fossile Funde des Vorläufers, dem Eotragus, stammen aus dem Miozän, der Zeitstufe des Erdzeitalters Tertiär, etwa 24 bis fünf Millionen Jahre zurück. War man bisher davon ausgegangen, dass das heutige Hausrind Bos primigenius taurus auf den Auerochsen zurückgeht, gehen nun die Meinungen auseinander.
Nach Auffassung mancher Experten könnte die Urform des Zebus eine eigene Art (Bos indicus) neben dem Auerochsen darstellen. Genetische Untersuchungen belegen, dass die heutigen Hausrinder nicht wie lange geglaubt nur einem Stamm angehören, sondern von zwei verschiedenen Linien abstammen. Beide Formen scheinen sich schon vor rund 600.000 Jahren getrennt zu haben.
Gejagt wurde der Vorfahre des heutigen Rindes, das Ur oder der Auerochse, bereits in der Steinzeit. Das belegen sowohl Knochenfunde als auch Höhlenzeichnungen. Domestiziert wurde das Wildrind in Zeiten des Sesshaftigkeit. Wandgemälde aus der Blütezeit Ägyptens (etwa 3000 vor Christus) belegen wiederum bereits mehrere Rinderrassen.
Der systematische Überblick über die Familie der Rinderartigen (Bovidae)
- Klasse: Säugetiere (Mammalia)
- Ordnung:Paarhufer (Artiodactyla)
- Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
- Familie: Hornträger oder Rinderartige (Bovidae)
- Unterfamilie: Rinder (Bovinae) mit Antilopen und Bovini
- Tribus oder Gattungsgruppe: Rinder (Bovini)
- Gattung: Eigentliche Rinder (Bos)
- Art: Wildrind (Bos primigenis) Unterart: Auerochse Bos taurus, davon möglicherweise abstammend
- Hausrind (Bos primigenius taurus)
- und Zebu oder Buckelrind (Bos primigenius indicus)
- Art: Banteng (Bos javanicus)
- Art: Gaur (Bos frontalis)
- Art: Yak (Bos grunniens)
weitere Gattungen sind:
- Gattung: Asiatische Büffel (Bubalus)
- Gattung: Afrikanische Büffel (Syncerus caffer)
- Gattung: Bisons (Bison) mit den Arten Bison und Wisent
Es gibt noch wild vorkommende Arten.
Das Verhalten dieser Urform ist auch im heutigen Hausrind noch vorhanden, etwa das Weiden in geselligen Herden mit einer festen Rangordnung. Meist ist es eine Leitkuh, die das Zepter führt. Auch das Schutzverhalten der Mutterkühe, wenn sie mit ihren Kälbern gemeinsam auf der Weide sind, ist nie weggezüchtet worden.
- Das Wisent, dem ein ähnliches Schicksal wie dem Auerochsen drohte, ist dank der Artenschutzbemühungen wieder im Aufwind.
- Das amerikanische Äquivalent zum Wisent ist der Bison, den die Europäer versehentlich als Büffel bezeichneten.
Echte Büffel leben in Afrika und Asien, sie haben ein kürzeres Haarkleid, als Bison und Wisent und längere, stark gebogene Hörner.
- Dazu gehören Kaffernbüffel (Afrika) und
- Wasserbüffel (Asien).
- Yak (Asien)
- Moschusochse (Alaska und Kanada). Das Yak ist ein ausgesprochener Höhenbewohner und kann bis in die Meereshöhe von 6.000 Metern vorkommen, lebt frei, aber auch domestiziert im Himalayagebiet.
Null Interesse (Bild: a.sansone)
Problemkühe oder problematisches Zusammentreffen?
Man kann die Vorkommnisse seit eingen Sommern nicht weglächeln. Dazu waren die Vorfälle zu tragisch. Wie aber kann sich der unerfahrene Wanderer Know How holen?
Hier finden Sie mehr zu diesem Thema: Die Kuh am Wanderweg - en Problem?
... und wie sieht es mit dem Kuhfladen aus?
Einen näheren Blick auf die Verdauung der Kuh können Sie hier werfen.
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Noch ein persönliches Statement zu den teils romantischen Vorstellungen, jedoch mit der Realität schwer verknüpfbaren Rückkehr der Großjäger, sprich Braunbär oder auch Wolf.
Die einzigen Nutztiere, die wenigstens für die Sommermonate ein noch artgerechtes freies Leben führen können und dürfen, sind die Schafe, Ziegen und Rinder, denen Almregionen zur Verfügung stehen.
Sollen diesen tausenden Tieren wirklich ihre letzten Freiflächen genommen werden? Muss man sie wieder einzäunen, anbinden, von Hunden stressen und bewachen oder gar nicht mehr in die Berge lassen, nur weil man zwei, drei Braunbären wieder bei uns im dicht besiedelten Gebiet haben möchte?
Wiegt ein Bär mehr als tausende Nutztiere?
Lassen wir doch die Bären bitte in Regionen, in denen er nicht mit dem Menschen und seinem Vieh kollidiert. Ich vergönne ihm sein artgerechtes Leben.
Ich vergönne es aber um vieles mehr, den Tieren, deren Ende vom Metzger herbeigeführt wird.
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Bildquelle:
a.sansone
(Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
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(Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)