Wie ein Blumenstrauß im Garten

Familie Onagraceae - hier wird gestritten

In der Botanik und Gartenkunde ist es oft nicht so einfach. Von irreführenden Namen bis Familienzwist ist alles vertreten.

Die botanische Familie steht fest, die Nachtkerzengewächse Onagraceae. Erst zählte man die Atlasblume zur Gattung Oenothera, wie die ebenfalls beliebte namensgebende Nachtkerze.

Dann bekam die hübsche Pflanze eine eigene Gattung Godetia. Schön für sie und uns. Hast du es nicht gesehen, schwupp, wird die hübsche Pflanze quasi vom Onkel zur Tante verschoben und landet schließlich bei der Gattung Clarkia.

  • Der korrekte neue Name ist Clarkia amoena und Clarkia grandiflora, bei uns als Atlasblume/Sommerazalee/Godetie im Handel. Ihre Schwester ist Clarkia unguiculata, das Mandelröschen.

Wie kamen Atlasblume und Mandelröschen zu uns?

In unsere Breiten gelangt ist die Atlasblume aus Kalifornien gegen 1830. Der Botaniker David Douglas* (ein britischer Gärtner, Botaniker und Pflanzenjäger) hat sie entdeckt und erste Pflanzen und Samen nach England geschickt. Die alten Bezeichnungen lauteten Oenothera amoena und Oenothera grandiflora.

Nun gibt es aber einen weiteren eifrigen Entdecker jener Zeit, den Amerikaner Captain William Clark, der im Jahre 1806 eine Expedition quer durch den amerikanischen Kontinent startete. Ihm zu Ehren wurde die Gattung Godetia in Clarkia umbenannt.

*David Douglas: Die Pflanzengattung Douglasia aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae) ist nach ihm benannt. Auch die Douglasie und der botanische Name des Oregon-Weißdorns (Craetaegus douglasii) erinnern an seinen Entdecker.

Clarkia amoena (Bild: a.sansone)

  • Die heutigen Gartenzüchtungen sind aus Hybriden der beiden Arten entstanden. Ihr Blütenstand - 4 weiß, rosa bis lila gefärbte Kronblätter, die mit purpurroten Flecken versehen sind. Ihre azaleenähnlichen Blüten, deshalb die Bezeichnung Sommerazalee, gibt es einfach oder gefüllt. In allen Tönen von weiß bis pink, nur Gelb fehlt in der Farbpalette.

  • Clarkia amoena/Clarkia grandiflora Godetie/Atlasblume Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 60 cm, wird etwa 30 cm breit. Die becherförmigen Einzelblüten werden 5 bis 10 cm groß. Erinnern entfernt auch an Malven
  • Clarkia unguiculata Mandelröschen Sie kann bis 1m hoch werden, hat dafür aber die kleineren Blüten, die zauselig, gefüllt oder kraus sind. Die Stängel sind rötlich. Diese Pflanze erinnert ein wenig an Weidenröschen.
  • Besonders zu empfehlen sind die hohen Sorten Schamini Carmine sowie Grace Mixed. Als Schnittblumen werden sie besonders geschätzt, da sie in der Vase sehr lange halten. Aber auch Zwergsorten wie Charivari oder Lilac Pixie werden wegen ihrer vielen leuchtenden Blüten geschätzt.

Die Clarkien im Garten

Wann soll man die Atlasblumen und Mandelröschen pflanzen?

  • Eine gute Zeit sie direkt vor Ort auszusäen ist im April. Gut durchlässiger Boden und ein Platz an der Sonne sind die einzigen Bedingungen. Am besten in Tuffs säen, das sieht dann auch am üppigsten aus. Wächst sie zu dicht, kann man einzelne schwächere Pflanzen entfernen. Umsetzen mögen sie nicht. In Töpfen vorziehen ist also nicht unbedingt erfolgreich.
  • Die andere Aussaatzeit ist im Herbst, dann kann man mit reichem Blütenflor bereits im Frühsommer belohnt werden. Wer die Pflanzen entspitzt, wird durch reichere Blüten entlohnt.
  • Einfachste Methode, der Natur ihren Lauf lassen: das heißt einige verblühte Pflanzen für die Selbstaussaat stehenlassen und im Frühjahr ausdünnen.

Clarkien blühen recht lange von Juli bis in den September. Wer sie in Abständen aussät, verlängert die Blütezeit in einem milden Herbst noch um Einiges.

Mein Tipp: gerüstbildende kompakte Pflanzen dazusetzen, wie etwa Gladiolen; da können sich die etwas wackeligen Pflänzchen nach Regen etc. mal anlehnen. Toll geeignet sind sie um einen Gartenteil mit einjährigen Sommerblumen zu gestalten.

 

Für welche Gärten ist die Atlasblume/Sommerazalee geeignet?

  • Wer bunte Gärten mag, der kann mit ihr nichts falsch machen.
  • Wer Farbgruppen bevorzugt, kann die Atlasblume natürlich in jeden Rosé-Garten mit anderen Stauden mischen.
  • Auch wer einen romantischen Garten liebt, wird an ihr Freude haben. Denn in Nähe zu "Blaublütlern" oder zu weißen Blühpflanzen sieht sie sehr hübsch aus. Lavendel, Eisenhut oder auch Ziersalbei sind harmonische Nachbarn.
  • Auch als Farbtupfer für einen Blütengarten in Weiß ist sie hervorragend geeignet. Neben Schleierkraut gepflanzt, wunderschön!

Man kann sie auch in Töpfen ausäen, allerdings muss man auf gute Dränage setzen. Staunässe mag sie gar nicht.

 

Clarkien zu Ziersalbei im Topf pflanzen (Bild: a.sansone)

Atlasblume als Bienenweide

Sie bedanken sich auf jeden Fall für diese Blumen. Denn Bienen und andere bestäubende Insekten lieben sie.

Mein Tipp:
Wählen Sie Kontraste - etwa Farn als Begleitpflanze. Gut passen als begleitende Partner auch strukturgebende Pflanzen wie Gladiolen oder Lilien. Aber auch zwischen Ziergräsern gepflanzt sind sie in verblüffender anmutiger Anblick.

Quellen

  • Botanica, Könemann Verlagsgesellschaft mbH, Köln 2000;
Adele_Sansone, am 19.07.2015
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Bildquelle:
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a.sansone (Wie macht man einen Frühlingsgarten?)
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)

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