Tiere brauchen einen Anwalt - und viel mehr Unterstützung!

Der Welttierschutztag, der jedes Jahr am 4. Oktober stattfindet, bietet uns allen die Gelegenheit, darüber nachzudenken, was wir dazu beitragen können, dass jedes Lebewesen auf unserer Welt fair und respektvoll behandelt wird.

Auch in unserer modernen und aufgeklärten Gesellschaft gibt es leider noch immer viele Bereiche, in denen Tiere leiden müssen. Und nur wir Menschen können daran etwas ändern. Auch jeder kleine Schritt zählt!

Vielen ist sicher das Zitat von Mahadma Gandhi bekannt:

"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen,
wie sie ihre Tiere behandelt."

Ebenso drastisch wie treffend drückt es die Tierrechtsorganisation PETA in ihrer Broschüre "Einfach vegetarisch - einfach vegan!" aus:

"Tiere in der industriellen Intensivtierhaltung werden als Ware und als Nahrungsmittellieferant angesehen, denen jegliche Individualität und Empfindsamkeit abgesprochen wird. Daher fallen ihre Bedürfnisse nicht ins Gewicht. (...) Nicht das Individuum zählt, sondern die Masse."

Mit den Neuwahlen zum deutschen Bundestag 2013 hatten sich die Tierschutzverbände auch einen Fortschritt im gesetzlichen Bereich erhofft - weiterhin möchte man sich für dieses Thema einsetzen. Der deutsche Tierschutzbund schreibt auf seiner Website: "Tierschutz muss bei Regierungsbildung Topthema sein."

Wichtig ist den Tierschützern vor allem die Einführung einer Verbandsklage für Tierschutzverbände.Was das bedeutet, erklärt der Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. auf seiner Website:

"Die Tierschutz-Verbandsklage gehört zu den zentralen Forderungen des Bundesverbandes. Sie ermöglicht anerkannten Tierschutzverbänden als Anwalt der Tiere tierschutzrelevante Entscheidungen von Behörden gerichtlich überprüfen zu lassen."

Insgesamt soll das Tierschutzgesetz neu überarbeitet und verbessert werden - die Durchführung von Tierversuchen, zum Beispiel, soll drastisch reduziert werden. Zwar setzen sich die meisten Parteien für dieses wichtige Anliegen ein, konkret getan hat sich bisher aber kaum etwas. Auch Tierheime, die immer häufiger finanziell in Not geraten, sollen mehr staatliche Unterstützung bekommen.

Tierschutz vor der eigenen Haustür - was jeder von uns tun kann

Es gibt so viele Möglichkeiten, wie sich jeder einzelne von uns ganz praktisch für den Tierschutz einsetzen kann.

Hier nur einige Ideen, die als Anregung und Beispiel dienen sollen:

  • Kein oder weniger Fleisch essen. Wer nicht vegetarisch oder gar vegan leben möchte, kann zum Beispiel seinen wöchentlichen Fleischkonsum reduzieren - und darauf achten, Fleisch nur dort zu kaufen, wo Tiere auch artgerecht gehalten werden.

Tipp: Vegetarische Küche schmeckt richtig gut! Diese schlichten Haferflocken-Bratlinge können als "Fleischersatz" auch manchen Nicht-Vegetarier überzeugen.

  • Keine Eier kaufen, die von Hühnern aus Käfighaltung stammen. Auch bei Fertigprodukten auf das "Kleingedruckte" schauen und darauf achten, welche Eier verwendet werden!

  • Keine Pelze kaufen, keine Bekleidung oder Decken, die mit Daunen gefüllt sind

  • Darauf achten, die Umwelt sauber zu halten und gemeinsam daran arbeiten, die fortschreitende Vermüllung der Meere zu stoppen

  • Keine Veranstaltungen besuchen, bei denen Wildtiere zu Unterhaltungszwecken auftreten müssen, z.B. Zirkusvorführungen mit Wildtiernummern, Delfin- oder Robbenshows, ...

  • Kosmetikprodukte verwenden, die ohne Tierversuche hergestellt wurden - der Vegan Beauty Blog (deutschsprachig) hat viele Anregungen für tierfreundliche Kosmetikfans parat.

  • Bio-Milch kaufen statt Billig-Milch!

  • Keinen Fisch aus Fischbeständen kaufen, die sich kaum mehr erholen können, also von der Überfischung bedroht sind - der WWF-Einkaufsratgeber für Fisch und Meeresfrüchte hilft beim verantwortungsvollen Einkauf.

  • Tierfreundlich gärtnern: Unschädliche Unkrautvernichtungsmittel benutzen, bienenfreundliche Pflanzen anbauen, ein Insektenhotel bauen, torffreie Gartenerde benutzen, ...

Wer Gartenerde ohne Torf benutzt, der schützt damit Moore und unser Klima. Davon profitiert z.B. auch der Vogel des Jahres 2013, die Bekassine. Ihr Lebensraum schwindet, denn immer mehr Moore in Deutschland werden zerstört.

  • Regionale Produkte bevorzugem z.B. Äpfel von heimischen Streuobstwiesen

  • Tierheime und Tierschutzorganisationen mit Geld- oder Sachspenden unterstützen

  • Ganz praktisch helfen: Sich ehrenamtlich für den Tierschutz einsetzen

...

Viele weitere Anregungen für ein tierfreundliches Leben hat der deutsche Tierschutzbund unter "Verbrauchertipps" gesammelt.

Aufmerksamkeit - Rücksichtnahme - Respekt

Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme und Respekt - für mich gehören diese drei Worte zu den Schlüsselbegriffen, wenn es um das wichtige Thema Tierschutz geht. So einfach kann es nämlich sein bzw. so einfach kann immerhin ein guter Anfang gemacht werden:

Aufmerksamkeit - Nur wenn wir die Bedürfnisse und Nöte unserer Mit-Lebewesen kennen, können wir etwas tun, können helfen, unterstützen oder schützen. Das beginnt oft mit der Frage: Wer lebt da eigentlich in meiner unmittelbaren Nachbarschaft - in meinem Garten, vor meiner Haustür oder auf meinem Dachboden? Kennen wir uns überhaupt, meine tierischen "Nachbarn" und ich? Es ist spannend und sehr lohnenswert, mehr über die Tiere zu erfahren, die man im eigenen Haus und Garten beherbergt oder die man täglich auf Spaziergängen sieht.

Rücksichtnahme - Wie kann es uns gelingen, friedlich miteinander (oder doch zumindest nebeneinander) zu leben? Was kann ich tun, um andere Lebewesen nicht - bewusst oder unbewusst - negativ zu beeinträchtigen? Kann ich etwas tun, um zu unterstützen?

Respekt - Jedes Lebewesen hat es verdient, fair und respektvoll behandelt zu werden. Die Erde gehört niemandem von uns, wir alle sind hier nur Gäste.

Michaela, am 02.10.2013
0 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
Unser Hund Pauli (eigenes Bild) (Ein Hund aus dem Tierheim - eine gute Idee)
Claudia Steininger (Erste Hilfe für Tiere in Not: Tierrettung durch die Tierambulanz – ...)

Laden ...
Fehler!