Küste bei Taormina (Bild: haros)

Die Landschaft

Hügel- und Bergketten prägen die Landschaft auf Sizilien. Fruchtbare Ebenen werden intensiv landwirtschaftlich für den Anbau von Obst und Gemüse genutzt. Nicht so schön ist allerdings der Anblick von Foliengewächshäusern, die sich über große Flächen ausdehnen.

Im Frühjahr verwandeln ungezählte Mandelbäume die Insel in ein Blütenmeer. Die höchste Erhebung ist mit etwa 3.350 Metern der Vulkan Ätna. Er ist Europas größter Vulkan. Er bietet, wenn er sich nicht gerade in Wolken hüllt, vom Kraterrand eine einzigartige Aussicht auf das Mittelmeer. Und im Winter herrscht in Südeuropas größtem Skigebiet, reger Betrieb.

Etwa 1.200 Kilometer lang ist die Küstenlinie Siziliens. Sonnenanbeter und Wasserfreunde genießen die lange Badesaison von April bis November. Schöne Sandstrände gibt es z. B. unterhalb von Taormina am Fuße des Ätna, in Mondello, in Marina di Ragusa oder im romantischen Fischerort Cefalu. Beliebte Ziele auch die zur Region Sizilien gehörenden Archipele: die Liparischen Inseln mit Lipari, Salina, Alicud, Filicudi, Panarea, Vulcano und Stromboli, dieÄgadischen Inseln Favignana, Marettimo, Levanzo und die Pelagischen Inseln Lampedusa, Linosa und Lampione sowie Ustica im Norden und Pantelleria im Süden.

Im Binnenland ist viel Ursprüngliches zu entdecken. Dazu gehören romantische Bergstädtchen. Viele Möglichkeiten für Wanderungen und Trekkingurlaub gibt es hier. Und wie an der Küste zeugen Festungen, Ruinen und Ausgrabungen, wie die Villa Romana del Casale in der Nähe der Provinzhauptstadt Enna, von vergangenen Kulturen.

Kunst und Kultur

Museen und Galerien, archäologische Ausgrabungsstätten, historische Festungen, Kirchen und Klöster locken Besucher aus aller Welt. Die zentrale Lage im Mittelmeer hat schon immer Einwanderer und Eroberer hierher gelockt. Sizilien ist daher durch verschiedensten Kulturen und deren Zusammenwirken geprägt. Die Ureinwohner, Griechen, Karthager, Römer, Araber und Normannen siedelten bis ins Mittelalter hier. Es folgten Zeiten französischer und spanischer Herrscher. Bis schließlich 1860 die Insel zum neu gegründeten Königreich Italien kam.

Ganz nahe bei den griechischen Göttern sind die Gäste im Tal der Tempel bei Agrigent. Weitere archäologische Parks mit Bauten aus griechischer Zeit gibt es z. B. bei Syrakus, Segesta und Selinunte. Ein typisches Beispiel der Vereinigung von byzantinischer, normannischer und arabischer Kunst bietet der Dom in Monreale. Gleiches gilt für die um 1800 klassizistisch überformte Kathedrale in Palermo. Festungen der Normannen und ihrer Nachfolger sind u. a. in Erice und Enna zu sehen. So kann auf Sizilien den Spuren der Griechen, Araber und Normannen oder des Kaisers Friedrich II. gefolgt werden. Bauten des sizilianischen Barocks sind vor allem im Südosten der Insel zu finden. So wurden nach einem Erdbeben Städte wie Ragusa Ibla, Noto und Catania in diesem Stil neu aufgebaut.

Bekannte Opernhäuser und Theater auf Sizilien sind u. a. das Teatro Massimo in Palermo und das Teatro Massimo Bellini in Catania. Sie bieten Inszenierungen auf höchstem Niveau. Weltbekannte Solisten und Ensembles bespielen während der internationalen Festspiele das Teatro Greco in Taormina.

Kasstel in Erice (Bild: haros)

Feste und Märkte

Zu den Höhepunkten des Jahres gehören die vielen Feste zur Mandelblüte im Februar. Dabei ziehen aufwändig geschmückten Wagen durch die Straßen. Ebenfalls im Februar wird in Catania Agata, die Schutzheilige der Stadt, mit einer großen Prozession durch das historische Zentrum der Stadt geehrt. Und vor allem an der Ostküste gehört wird der Karneval farbenfroh und ausgelassen begangen.

Im Sommer bietet das Festival in Taormina vor dem Panorama des Ätnas Musik-, Tanz-, Theater und Film. Eindrucksvoll sind auch die vielen religiösen Feste. Die Orte auf der Insel feiern jeweils den eigenen Schutzpatron mit feierlichen Gottesdiensten, Prozessionen, geschmückten Straßen und aufwendigen Feuerwerken.

Märkte auf Sizilien bieten einen Einblick in das reiche Angebot an regionalen Erzeugnissen. Der Vucciria Markt in Palermo ist täglich geöffnet. Dieser beliebte und quirlige kleine Markt in Palermo bietet frischen Fisch und regionale Spezialitäten. Sehenswert ist auch der Fischmarkt in Catania.

Naturparks

Im Gebiet des Parco Naturale Regionale delle Madonie erreichen die Gipfel fast eine Höhe von 2.000 Metern. Hier sind die Hälfte der 2.600 Pflanzenarten Siziliens und ca. 200 der endemischen Pflanzenarten zu finden. Hier finden auch die meisten Vögel und Säugetiere Siziliens noch ihren Lebensraum in einer faszinierenden Landschaft. Von verschiedenen Punkten im Park sind Ätna, Nebrodi und die Liparischen Inseln zu sehen.

Der Parco Naturale dei Nebrodi umfasst die größten Wälder Siziliens und bietet eine vielfältige Natur.

Der Parco dell'Etna schützt das einmalige Areal rund um den größten Vulkan Europas.

Schutzgebiet rund um die Egadischen Inseln ist das Area Marina Protetta Isole Egadi.

Palermo - Siziliens Hauptstadt

Palermo ist die größte Stadt auf Sizilien und der Sitz der Regionalregierung. Im Zentrum der Altstadt von Palermo befindet sich der Königs- oder Normannenpalast, der auf den Grundmauern eines arabischen Schlosses errichtet wurde, die Kathedrale Maria Santissima Assunta sowie die Kirchen S. Giovanni degli Eremiti, S.Maria dell'Ammiraglio und S. Cataldo. Der farbenfrohe Markt Vucciria auf der Piazza San Domenico bietet einen guten Überblick in die Vielfalt der landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Region. Oberhalb von Palermo liegt Monreale mit seinem einzigartigen Dom S. Maria la Nuova mit prächtigen Mosaiken und Bibelmotive byzantinischer Künstler.

Wege nach Sizilien

Von Deutschland gibt es Flugverbindungen nach Catania, Palermo und einige nach Trapani.

Mit dem Auto ist der Weg von Deutschland nach Sizilien recht weit. Vielfach dürfte sich für Autofahrer die Nutzung einer Fähre lohnen. Diese verbinden z. B. bei einer Reisedauer von rund 20 Stunden Genua mit Palermo.

Für Fahren mit Bahn oder Bus durch Italien nach Messina ist schon ein voller Reisetag einzuplanen.

Literatur

  •  Caterina Mesina: Sizilien. DuMont Reiseverlag Ostfildern, 2. Auflage 2012, ISBN 978-3-7701-7275-7
  • Brigit Carnabuci: Sizilien. Griechische Tempel, römische Villen, normannische Dome und barocke Städte im Zentrum des Mittelmeeres. 6. aktualisierte Auflage. DuMont Reiseverlag Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7701-4385-6

 

 

 

Autor seit 10 Jahren
230 Seiten
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