Amphibien

Die Echten Kröten – Erdkröte, Kreuzkröte und Wechselkröte – gehören wie die Molche und der Feuersalamander zu den Lurchen. Alle Amphibien können durch ihre Hautdrüsen Gifte abgeben, die aber in den meisten Fällen nur für ihre Fressfeinde gefährlich sind. Da Amphibien in der Regel nachtaktiv sind oder sich ganzjährig im Wasser aufhalten, kommt es auch nur selten zu Kontakt mit Menschen.

Von Molchen geht für Mensch und Tier keine Gefahr aus.

Das Gift der Kröten – vor allem der Erdkröte – kann beim Menschen die Schleimhäute reizen und Probleme bereiten, wenn es in offene Wunden gerät. Gefährlicher ist es für Haustiere, die Kröten ins Maul nehmen oder fressen: Bei entsprechenden Symptomen sollte deshalb besser der Tierarzt aufgesucht werden – unter Umständen kann eine solche Vergiftung durch Krötengift für Tiere sogar lebensbedrohlich sein.

Das Gift des Feuersalamanders kann bei Menschen Hautreizungen verursachen, bei empfindlichen Menschen oder kleinen Kindern kann es auch zu Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Atemnot kommen.

Vergiftungen durch Samandarin, das Gift des Feuersalamanders, können für Haustiere in Einzelfällen sogar tödlich enden. Bei Symptomen wie Maulsperre, Genickstarre oder vermehrtem Speichelfluss sollte man den Tierarzt aufsuchen.

Erdkröte
Feuersalamander

Reptilien

Zu den Reptilien gehören die Blindschleiche und die sechs Schlangenarten, die in Deutschland vorkommen.

Alle Nattern wie die Ringelnatter, die Glatt- oder Schlingnatter, die Äskulapnatter und die Würfelnatter (eine Wasserschlange) sind harmlos und ungiftig.

Die Kreuzotter und Aspisviper dagegen gehören zu den giftigen Schlangen.

Ein einfaches Unterscheidungsmerkmal: Alle heimischen ungiftigen Schlangen (die Nattern) haben runde Pupillen, Giftschlangen wie die Kreuzotter und die Aspisviper haben schlitzförmige Pupillen.

Die häufigste deutsche Schlange ist die ungefährliche und ungiftige Ringelnatter: Sie ist auch durch ihre gelben bis weißen Nackenflecken gut zu erkennen.

Schlangen sind vor allem von Februar bis Oktober aktiv und lieben feuchtwarmes Wetter. Sie sind scheu und flüchten vor Menschen. Nur wenn sie in Bedrängnis geraten oder überrascht werden und erschrecken, greifen Schlangen tatsächlich an.

Die häufigste Giftschlange Deutschlands ist die Kreuzotter und auch sie sieht man nur sehr selten. Sie lebt vor allem dort, wo es kaum zu Begegnungen mit Menschen kommt.

Wie man eine Kreuzotter erkennt und was man bei einer Konfrontation beachten sollte, erklärt dieser Beitrag:

Giftschlangen Deutschlands: Die Kreuzotter (Vipera berus)

Noch seltener als die Kreuzotter ist die ebenfalls giftige Aspisviper, sie ist in Deutschland inzwischen sogar vom Aussterben bedroht. Die Aspisviper ist sehr scheu und nur im südöstlichen Schwarzwald anzutreffen. Ihr Gift wirkt etwas stärker als das der Kreuzotter, kann Schwellungen, Schmerzen, gelegentlich auch Atemnot und Herzbeschwerden hervorrufen. Beim Biss einer Aspisviper sollte man sich im Krankenhaus mit einem Antiserum behandeln lassen.

Weitere Informationen zur Aspisviper gibt es bei der Giftzentrale Bonn

Ganz harmlos ist die Blindschleiche: Eine beinlose Echse, die weder beißt noch gefährlich oder giftig ist.

Kreuzotter
Ringelnatter
Blindschleiche

Insekten

Zu den Insekten gehören die Wespe, die Hummel, die Hornisse, die Honigbiene, die Wildbiene, die Hummel, die Mistbiene bzw. die Schwebfliege und die Libelle.

Die gemeine Wespe ist gar nicht so gemein wie sie klingt: Meistens kommt es nur im Umkreis (ca. 6 Meter) vom Nest zu Problemen, wenn die Tiere das Gefühl haben, sich gegen einen Angreifer verteidigen zu müssen.

Ausführliche Informationen zum Thema gibt es in diesem Beitrag:

Wespen - 15 interessante Fakten über ein faszinierendes Insekt

Vorsicht, die tun nur so als ob! Schwebfliegen mögen zwar wie kleine Wespen aussehen, sind aber ganz harmlos. Sie nutzen den Mimikry-Effekt: Ahmen das Warnmuster ihrer "gefährlichen" Kollegen nach, um auf diese Weise Fressfeinde abzuschrecken. Auch die sogenannten Mistbienen gehören zu den Schwebfliegen und sind ganz und gar ungefährlich. Schwebfliegen haben keinen Stachel, können also auch nicht stechen.

Honigbienen sind nicht aggressiv und stechen nur, wenn sie sich verteidigen müssen.

Wildbienen fügen dem Menschen keinerlei Schaden zu, sie sind nur nützlich – und dabei vollkommen harmlos und ungefährlich.

Hummeln sind gutmütige Insekten und wehren sich nur selten: Wenn man sie in Bedrängnis bringt oder ihr Nest angreift. Einzig die weiblichen Hummeln können stechen, den männlichen Hummeln - Drohnen genannt - fehlt der Stachel. Hummeln sind fair und warnen meist, bevor sie angreifen: Eine Hummel hebt zuerst ihr mittleres Bein, als deutliche Warnung präsentiert sie ihr Hinterteil, dreht sich auf den Rücken und brummt.

Durch Hummelstiche wird weniger Gift abgegeben als durch Bienenstiche. Meist reicht das Kühlen der betroffenen Stelle und das Auftragen einer Anti-Histaminsalbe.

Die Hornisse mag zwar beeindruckend aussehen, jedoch: Hornissen sind ungefährlicher als ihr Ruf. Sie sind scheu und friedlich, stechen nur dann, wenn sie sich oder ihr Nest ernsthaft in Gefahr betrachten.

Können Libellen stechen oder beißen? Sind sie giftig? Um es kurz zu sagen: Nein, Libellen können nicht stechen und sind auch nicht giftig. Sie können höchstens zwicken, dem Menschen dabei aber kaum Schmerzen zufügen.

Vorsicht gilt jedoch bei Insektengiftallergie: Diese kann zu lebensgefährlichen Symptomen führen, deshalb sollte bei Verdacht unbedingt ein Arzt aufgesucht werden! Bei einer Insektenallergie gefährlich werden können vor allem Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen. Unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich sind die Stiche von Mücken oder Bremsen. 

Mehr zum Thema:

Initiative Insektengift (sehr informativ und anschaulich gestaltete Website!)

Merkblatt: Wespen- und Bienengiftallergie (Giftzentrale Bonn)

Bienengift – Hausmittel bei Bienenstich, Symptome einer Allergie

Erste Hilfe bei Insektenstichen

Schwellung durch Bienenstich – welche Hausmittel helfen?

Hornisse
Wespe
Mistbiene
Mauerbiene (Wildbiene)

Spinnen und Spinnentiere

Zu den giftigen Spinnen Deutschlands gehören die Kreuzspinne, die Wasserspinne und die Ammen-Dornfinger-Spinne. Kreuzspinne und Wasserspinne sind nur schwach giftig.

Spinnen können nur beißen, aber nicht stechen. Was wie ein Stachel aussieht, sind tatsächlich die Spinndrüsen. Die meisten giftigen Spinnen sind sehr friedfertig und beißen nur, wenn sie sich extrem bedroht fühlen. Ihr Gift ist meist nur für ihre Beutetiere gefährlich und die Bissen kaum schmerzhafter als ein Bienenstich.

Die Giftklauen der Garten-Kreuzspinne gelten als zu schwach, um die Haut eines erwachsenen Menschen überhaupt durchdringen zu können. 

Da die Wasserspinne in moorigen Gewässern lebt, kommt sie kaum je mit Menschen in Kontakt. Bissunfälle sind also ausgesprochen selten. Nur wenn es nach einem Biss zu einer allergischen Reaktion kommen sollte, wird ein Arztbesuch empfohlen.

Die giftigste Spinne Deutschlands ist der Ammen-Dornfinger, eine Spinne, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Sie fällt durch ihre sichtbaren Kieferklauen und ihre Warnfärbung auf.

Die Ammen-Dornfinger-Spinne lebt nur in sehr warmen Gegenden und außerdem sehr versteckt – zu Konfrontationen mit Menschen kommt es kaum. Meist greifen nur die weiblichen Spinnen an, wenn sie ihre Brut verteidigen möchten bzw. ihre Gespinste mit den Spinneneiern zerstört werden.

Lebensgefährlich ist der Biss der Spinne nicht, in der Regel kommt es nur zu Schwellungen, teilweise können aber auch Beschwerden wie Kreislaufprobleme, Fieber oder Schwindel auftreten.

Der Naturschutzbund (NABU) rät dennoch, bei einem Biss vorsichtshalber den Arzt aufzusuchen, vor allem Allergiker sollten sehr vorsichtig sein.

Nicht sicher, ob man gestochen oder von einer Spinne gebissen wurde?

Dieser Beitrag hilft weiter:

Insektenstich unklarer Herkunft oder Spinnenbiss?

Übrigens: 

Das wohl gefährlichste Spinnentier in Deutschland ist die Zecke, auch als Gemeiner Holzbock bekannt - Zecken befallen sowohl Tiere als auch Menschen und können Krankheiten wie die Borreliose und FSME übertragen.

Zecken - eine Gefahr für den Menschen

 

Vorsicht: Borreliose kann übrigens auch durch den Stich einer Bremse übertragen werden!

Kreuzspinne
Zecke
Michaela, am 29.01.2017
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