In welcher Herbstzeit befinden wir uns?

Der phänologische Kalender hilft uns dabei:

Vollherbst

  • Die Stiel-Eiche beginnt sich zu verfärben, die Eicheln sind reif. =>>Dahlienknollen ausgraben, frostempfindliche Kübelpflanzen vor Nachtfrösten schützen. Aussaat von Kaltkeimern.

 Spätherbst

  • Die Rosskastanie verfärbt sich. =>>Die letzten neuen Gehölze pflanzen. Kübelpflanzen einwintern, Winterschutz für Rosen und andere empfindliche Pflanzen anbringen.

 

Eiche (Bild: WikimediaImages / Pixabay)

Huch, schon so spät?

Der letzte Herbststurm hat nicht nur die bunten Blätter verweht, sondern auch die ersten echten Frostnächte mitgebracht.

"Oh Schreck", merkt der eine oder andere Gärtner:

  • "Meine Kübelpflanzen sind noch nicht winterfest eingepackt!"
  • "Die Beete stehen noch kahl!"
  • "Blumenzwiebel liegen noch herum, statt bereits in der Erde zu sein,....
  • ...und, und, und.

Eine kleine Checkliste der letzten wichtigen Arbeiten soll uns helfen, das Wichtige noch zu erledigen und das Unwichtige beiseite zu lassen.

... und nicht ganz traurig sein, denn

es gibt sie, die unverwüstlichen Pflanzen, die auch im Spätherbst noch immer blühen.

In meinem naturblog sind sie als Kleine Sonnen im Spätherbst vertreten.

Kübelpflanzen

Oleander (Bild: Hans / Pixabay)

  • Kübelpflanzen Spätestens nach den ersten Frostnächten müssen die heiklen Pflanzen ins Winterquartier. In einigen Schritten geht das ruck-zuck: 1) Putzen und kranke Teile entfernen, 2) auf Schädlinge kontrollieren, 3) frostfrei einräumen, 4) regelmäßiges Gießen nicht vergessen.
  • Oleander, 
  • Zitrusbäume
  • Kamelien
  • Wer winterfeste Kübelpflanzen hat, muss sie jetzt gut einpacken - neuerdings beliebt sind Vliese aus Schafwolle, Styropormatte oder einige Holzlatten - Wasserabzug beachten - drunter und an einem gut geschützten Platz überwintern.
Laub im Garten

rote Tropfen im Schnee (Bild: a.sansone)

  • Herbstlaub für manche heikle Gärtner ein Graus. Nicht dumm sein! Das Laub zusammenrechen, ab in die Schubkarre und Beete und Rosen oder Stauden gut damit einpacken. Rhododendron ist sehr dankbar für eine dicke Schicht.
  • Nur der Steingarten liebt keine dicke Mulchschicht. Hier sind ein paar Nadelgehölzzweige besserer Schutz.
  • Laub: Auch die Vögel haben etwas davon, denn im Laub finden sich viele essbare Insekten, Raupen, Würmer als Futter.
  • Von Wegen mit Steinplatten allerdings muss man das Laub entfernen, sonst ist die Rutschpartie garantiert.
  • Laub(kompost)säcke ausprobieren. Säcke aus festem Jutematerial einfach dick mit Laub befüllen, im Garten an stillen Plätzchen zwischenlagern. Im Frühjahr kann man dann fast fertigen Laubkompost bereits wieder verwerten.
  • Dahlien, Gladiolen Wer sie noch nicht ausgegraben hat, muss es spätestens jetzt tun. Haben sie einmal Frost erwischt, ist es für die Knolle/das Rhizom zu spät. Dann kann man sie genauso gut als Mulch im Beet belassen. Die Rosenkäferlarven freuen sich über diese toten angefaulten Leckerbissen.

 

"Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt!"

Daheim (Bild: CoreForce / Flickr)

  • Beerensträucher und Bäume, kann man immer noch pflanzen, solange der Boden frostfrei ist. Gut eingießen nicht vergessen.
  • Fruchtmumien von den Obstbäumen holen und ab in den Restmüll.
  • Kalkanstrich Stamm und Hauptäste bestreichen, schützt vor Schädlingen und Frostrissen.

Faule Gärtner bitte vor den Vorhang!

  • Abgeblühte einjährige Sommerblumen, auch wenn sie unter dem Frost gelitten haben, bitte stehen lassen. Die Fruchtstände der Blumen bergen kostbare Samen für unsere gefiederten Freunde. Was allzu unschön ist, kann man ja ein wenig zurechtstutzen. Außerdem: manchmal kommen noch milde Tage oder Wochen und so manche Blume treibt noch einmal kostbare letzte Blüten aus.
    Zusammenbinden hilft auch, dass es ein wenig gefälliger aussieht.
  • Rosen oder andere heikle Stauden dick mit Laub (Besser als Reisig) einpacken.
  • Herbstanemonen, Sonnenblumen, Rudbeckien, Sonnenhut, stehen lassen. Stützen, ein wenig in Fasson binden; die Vogelwelt sagt "Danke schön!" Mit Frost- oder Schneehaube sind sie auch im Winter ein hübscher Anblick.
  • Ziergräser Nicht abschneiden, sondern nur zusammenbinden. Erstens sind sie ein hübscher Anblick, zweitens haben auch die Wintervögel noch etwas davon. Schneiden erst im Frühjahr.
  • Wildbeerensträucher, Heckenrose nicht der Früchte berauben; zum Vogelschutz.
  • Vogelfreundliche Sträucher
  • Bambus ebenfalls nicht zurückschneiden.

Ab, ab, schnell noch in den Garten!

  • Blumenzwiebel für Frühlingsblüher noch ab in den Garten, ein kleines Frühlingsbeet bereiten.
  • Es sind Ihnen noch Zwiebelchen über geblieben? Kein Problem. Einfach einen Topf mit Erde befüllen, die Zwiebel in mehreren Etagen einfüllen, zwischen den Lagen mit Erde bestreuen, etwas Kompost und ab damit in einen Winkel nahe dem Haus. Ein paar Reisigzweige zur Dekoration, hie und da gießen (oder mit Schnee bedecken). Im Frühling haben Sie so ihr Mini-Frühlingsblumenbeet.
  • Kleiner Tipp: Viele Gärtnereien, Baumärkte, Pflanzenversand verkaufen nun besonders günstig Blumenzwiebel - zugreifen! Im Frühling sind Sie sicher froh darüber.
  • Sie finden massenweise Rosetten von Vergissmeinnicht, Stockrose, anderen zweijährigen Pflanzen? Noch können sie an den endgültigen Platz versetzt werden. Ist der Boden bereits gefroren, bitte auf das Frühjahr warten.

Für unsere Gartenmitbenutzer sorgen!

Spätestens jetzt Futterstellen für die Vögel aufstellen und befüllen.

Winterquartiere für Igel bereiten.

Achtung - das muss sein!

Wasser Sie haben Regenwasserbehälter im Garten stehen, dann bitte entleeren, bevor der Frost das Fass kaputt macht. Auch Wasserleitungen entleeren, Frostschäden sind ganz blöd. Gartenschläuche etc. ebenfalls entleeren und verräumen.

Rasenmäher Säubern und trocken unterstellen.

Gartengeräte Säubern und Verräumen.

Gartenmöbel wie oben. Was schäbig ist, kann man restaurieren.

Wie wäre es mit Wintergärtnerei?
Aussaat Oktober für den Wintergarten

Aussaat Oktober für den Wintergarten (Bild: a.sansone)

Das kann man immer noch aussäen!

In einem Beet können Sie problemlos immer wieder noch Feldsalat, Gartenkresse oder andere Wintersalate aussäen. Mit einem Vlies locker zudecken kann man noch lange bis in den Winter davon ernten. Oder Sie versuchen es mit Wintergärtnerei?

Hinweis: Nicht gefroren ernten, immer erst auftauen lassen und erst dann abschneiden und verwenden.

 

Das nächste Gartenjahr kommt sicher!

Was nach all diesen Arbeiten noch bleibt, ist die Muße.

Motto: Warten auf den Winter
Nachdenken über das vergangene Jahr.

  • Was ist alles gut gediehen?
  • Was sollte man anders machen?
  • Mit Gartentagebuch hat man über die Jahre eine gute Übersicht an guten Erfolgen und auch Misserfolgen. So lernt man als Gärtner immer wieder dazu.
  • Welche besondere Pflanzen hat man in anderen Gärten entdeckt und möchte man selbst einmal anpflanzen?

Eine schöne Zeit, mit Gartenbüchern, Katalogen, Online-Gartenblogs ... ahhhh!

Ach ja: für Gartenfreunde ein paar nette Ideen für Weihnachtsgeschenke (oder für die eigene Wunschliste ans Christkind?) ... auf ein schönes neues Gartenjahr!

Adele_Sansone, am 01.11.2017
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Bildquelle:
Fotografie Kerstin Schuster (Es gibt viel zu tun im Garten im Herbst)
a.sansone (Wie machen Sie eine romantische Ecke im Garten?)

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